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12.01.2007 | Musicals und Shows | Magazin
"Traumtänzer" im GOP Essen
Das Ensemble von "Traumtänzer"
"Traumtänzer", so heißt das neue Programm, das bis zum 4. März 2007 im GOP Essen präsentiert wird. Die Konzeptshow läßt die surrealen Visionen, die sicherlich jeder Mensch beim Träumen hat, eindrucksvoll auf der Bühne Realität werden: Manchmal wunderschön, manchmal melancholisch und manchmal auch bedrohlich. Als Führer durch die Traumwelten, die mit Hilfe von dreizehn Artisten und einer mit Projektionen ständig wandelbaren Bühne zum Leben erweckt wird, fungiert der Pantomime Niels Weberling. Der Ausnahmekünstler, der auch mit dem niedersächsischen Kleinkunstpreis ausgezeichnet wurde, entwickelt sich dabei mit seinen treffsicheren Pointen und seiner Perfektion von Slow-Motion-Bewegungen zum heimlichen Star des Abends. Er verbindet die einzelnen Artistik-Nummern auf eine ganz besondere, skurrile Art und Weise, die den Bewohnern der Traumwelt erst den passenden Rahmen zu geben scheint.
Jochen Schell
Jonglage mal anders
Yulia Fadeeva, russische Meisterin der rhythmischen Gymnastik, kann mit ihrer Kombination aus Tanz, Kontorsion und Equilibristik genauso überzeugen wie das Duo Ouro - zwei Damen, die am Luftring die verschiedenen Facetten des Lebens darstellen – oder die vier Herren von Crazy Flight, die, verbunden mit einer originellen und seltsam anmutenden Choreographie, alle Register der Kraftakrobatik ziehen.
Besonders im Gedächtnis dürfte wohl die völlig neuartige Definition von Jonglage bleiben, die der Berliner Jochen Schell in "Traumtänzer" liefert. Bei ihm wirbeln Kreisel verschiedenster Größen durch die Luft, um dann punktgenau auf seinen Händen zu landen oder sogar auf einem Schwert zu balancieren. Auch seine Jonglage mit Ringen ist weit entfernt von dem, was man sonst zu sehen bekommt: Wie von Geisterhand bilden die Ringe bei Schell geometrische Figuren in der Luft, rollen aufeinander und springen scheinbar wild umher: Für mich persönlich der Höhepunkt einer insgesamt großartigen Show.
Ernest Palchykov
Fazit
Mit eher klassischem Varieté a la Roncalli's Apollo hat das neue Programm des GOP Essen außer dem Namen nicht viel gemeinsam. Anstatt auf Plüsch, Zirkuskapelle und Heimeligkeit setzt man bei "Traumtänzer" eher auf das Prädikat "jung, wild und unberechenbar" – sozusagen eine Art "FlicFlac" des Varietè. Die Inszenierung von Karl-Heinz Helmschrot ist kurzweilig, verstörend, unterhaltsam, befremdlich, eindrucksvoll – mit anderen Worten: Ein Erlebnis, das man eigentlich nicht verpassen sollte, zumal die Eintrittspreise im Vergleich auch recht günstig sind: Karten gibt es bereits ab 17,50 EUR. Kritikpunkte lassen sich auch bei genauem Hinsehen nicht ausmachen: Das Konzept ist schlüssig, konsequent umgesetzt und macht vor allem einen Heidenspaß.
Weitere Informationen sowie die Kartenvorbestellung finden Sie im Internet unter www.variete.de.
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