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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
05.04.2011 | Freizeitparks | Kolumnen

Aufkleber als Aufreger


Es gibt Tage, da überkommen einen nostalgische Gefühle und man erinnert sich an Dinge, die früher völlig normal waren und die es heutzutage leider nicht mehr gibt. Eines davon war die große Überraschung, wenn man nach einem langen Tag im Phantasialand abends Richtung Parkplatz ging und auf der Heckscheibe seines Automobils einen länglichen bunten Aufkleber vorfand, der leicht schief auf das Glas gepappt wurde.

Für die Kinder war diese "Besuchstrophäe" immer ein Heidenspaß – so konnte jeder ihrer Freunde und Freundinnen sehen, dass sie am Wochenende im Brühler Freizeitpark waren. Gelassene Erwachsene erblickten den Aufkleber mit einem kleinen Schmunzeln im Gesicht. Und so mancher Fahrer eines Luxusklasse-Wagens stand kurz vor einem Wutausbruch, wenn er bei Sonnenuntergang den Sticker ohne sichtbare Rückstände abknibbeln musste. Mit anderen Worten: der Gang zum Auto hatte in früheren Tagen durchaus einen gewissen Unterhaltungswert, da das unfreiwillige Souvenir die unterschiedlichsten Reaktionen auslöste. Aber auch im Straßenverkehr sorgten die Aufkleber immer für Spaß und Spannung. Wenn man auf der Autobahn zum Park im Stau stand und direkt neben dem eigenen PKW ein Wagen stand, dessen Heckscheibe von unzähligen Stickern aus den letzten 10 Jahren zugeklebt war, wusste man sofort: es muss sich um einen Phantasialandfan handeln. Es gab kaum eine größere Stadt von Köln bis Dortmund, wo man nicht ständig auf Autos gestoßen ist, die diese Art von modernem Brandmal mit Stolz trugen. Und ganz nebenbei war es natürlich für den Park selbst eine großartige und vor allem kostengünstige Art der PR – Werbeflächen sind bekanntlich nicht ganz günstig und vor allem stationär. Die rollenden Litfass-Säulen hingegen zogen durch das ganze Land und sorgten so für ein überregionales Marketing zum Nulltarif. Dass sich im Laufe der Zeit in bestimmten Kreisen eine Art Wettbewerb entwickelte, wer die meisten Aufkleber auf seiner Scheibe hat, diente sicherlich zusätzlich dem übergeordneten Ziel der Werbung.

Warum diese großartigen Aufkleber, die inzwischen schon gesuchte Sammelobjekte sind, heute nicht mehr genutzt werden, kann man kaum nachvollziehen. Sicherlich dürfte es die eine oder andere Beschwerde von Besuchern gegeben haben, aber man könnte die Sticker ja einfach unter den Scheibenwischer kleben, so dass jeder Autofahrer selbst darüber entscheiden kann, ob er ihn auf seinen Wagen klebt oder nicht. Schade ist es jedenfalls, dass es diese netten Souvenirs, die auch in fast jedem Jahr ein neues Layout hatten, nicht mehr in dieser Form gibt...

Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.

Autoreninfo Mike Vester

Mike Vester beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Freizeitparks / Kirmes und gehört heute zu den wichtigsten Autoren der Parkscout-Fachredaktion. Sein Hang zu Polemik und Übertreibungen ist zwar legendär, aber wer genau hinhört, merkt schnell, daß er mit seinem Motto "zeitlos, stillos, geschmacklos" zwischen den Zeilen immer genau den Punkt trifft. Der frühere Kleinkunst-Texter ist überzeugter Fan von allem, was mit dem Thema "Disney" zu tun hat und läßt dies auf seine liebenswert schrullige Art auch sicherlich öfter in seine Kolumne einfließen. In diesem Sinne also: Immer vester druff...

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