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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
02.09.2007 | Freizeitparks | Magazin

Erlebnisbericht Toverland und Troy


Von Emanuel Hartkopf

An einem sonnigen Donnerstag im Juli besuchte ich mit meiner Freundin das Toverland im niederländischen Sevenum nahe der deutschen Grenze. Zuvor hatten wir bei unseren Freizeitparkbesuchen dem kleinen Toverland noch keine Aufmerksamkeit geschenkt, aber mit der Eröffnung der vielfach gelobten Holzachterbahn Troy war ein Besuch in diesem Jahr natürlich Pflicht. Auch sonst braucht sich dieser in jeder Hinsicht "andere" Freizeitpark nicht zu verstecken.

Wir kamen bereits etliche Minuten vor Parköffnung auf dem sich rasch füllenden Parkplatz an und warteten mit einer großen Zahl von Familien an der Parkeingangstüre. Um Punkt 10 Uhr erschien der Tovenaar (Zauberer) und gewehrte uns Wartenden endlich Einlass. Voller Vorfreude strömten die Massen herein und ein toller Tag nahm seinen Lauf.

Die erste Besonderheit beim Toverland beginnt schon hier beim Einlass. Man betritt nicht – wie sonst üblich – eine Freifläche, sondern eine große Halle. Das Toverland ist ursprünglich ein reiner Indoor-Erlebnispark gewesen und auch heute noch nehmen die zwei großen Hallen mehr als die Hälfte des ganzen Parkareals ein. Die erste Halle stellt einen Mix aus bunter Kirmes und Kinderspielplatz dar. Neben einem Kettenkarussell, lustigen Wasserrutschen und vielen Kletterburgen sticht die durch die ganze Halle verlaufende Kinderachterbahn Boomerang ins Auge. Eine zwar sehr kurzweilige, aber dennoch sehr nette Fahrt, denn wo sonst fahren auch Kleinkinder mit einer Achterbahn quer über einen wetterfesten Erlebnisspielplatz.

Zugang zum Troy-Themenbereich
Troy!

Allerdings interessierte uns zunächst eigentlich nur die neue Megaattraktion Troy und so begaben wir uns schnell zum Außenbereich. Troy sticht äußerst markant im sehr übersichtlichen Spaßangebot des Toverlandes hervor. Vor den zwei Türmen, die den Zugangsbereich zum versunkenen Troja umrahmen, warteten bereits einige Animateure auf die Besucher. Obwohl die Thematisierung entlang der Wege eigentlich nur aus einigen aufgeschütteten Erdhügeln, Holzpflöcken, großen Steinen, Bastkörben, Scherben und einem Wasserlauf besteht, sieht alles vor dem Hintergrund der mächtigen Holzstruktur von Troy doch sehr ansprechend aus. Nicht zu vergessen wäre da noch das große trojanische Pferd, welches äußerst gut gelungen ist und neben dem großen Stationsgebäude von Troy einen weiteren Blickfang darstellt. Richtig rund wird das Gesamtbild durch die sehr authentische Bepflanzung mit mediterranen Bäumen und Wüstengewächsen.

Troy
Troy absolvierte während unserer ersten Begutachtung des Themenbereiches gerade noch seine morgendlichen Testläufe und wurde genau zu unserem Eintreffen im Anstellbereich an die Parkbesucher übergeben. Weil bis zu diesem Zeitpunkt nur sehr wenige Besucher die Mauern von Troja passiert hatten, konnten wir gleich die erste Publikumsfahrt an diesem Tage in der ersten Reihe genießen. Wir wussten nicht, was uns gleich erwarten sollte – nur, dass es auf jeden Fall extrem gut werden wird. Der Lifthill zog uns unter einer enormen Geräuschkulisse recht flott den Berg hinauf und danach folgte eine der besten Achterbahnfahrten, die wir bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hatten. Die gesamte Fahrt ist extrem schnell, überraschend und sehr laut. Der Zug wird mit fast schon brachialer Gewalt in durchweg hohem Tempo über die sich ständig in andere Richtungen windende Strecke gedrückt. Die Geräuschkulisse, die dabei verursacht wird, lässt einem zusätzlich die Haare und Ohren zu Berge stehen. Wer jetzt glaubt, dass die ganze Fahrt fürchterlich für das körperliche Wohlbefinden sein müsse, der irrt gewaltig. Troy fährt sich zwar nicht butterweich, aber eben auch in keiner Weise ruppig. Man wird nicht durchgeschüttelt, sondern eher durchvibriert – und das halt auf recht angenehme und körperlich nicht sonderlich heftige Art und Weise. Airtime und G-Kräfte sind insgesamt sehr unauffällig. Das Extreme an Troy ist damit letztlich nur die konstant hohe Geschwindigkeit und Lautstärke. Das Besondere hingegen ist die abwechslungsreiche Streckenführung, denn es gibt fast nur kurvige Abschnitte. Der Höhepunkt im Streckenverlauf ist die spektakuläre Stationsdurchfahrt (hier ist die Strecke mal gerade). Als wartender Fahrgast in der Station ist man mitunter fassungslos, wie fulminant Troy durch die Station rauscht. Auch hier versetzt einem die massive Lautstärke wieder den letzten Kick – die Mitarbeiter werden das auf Dauer wohl eher grauenvoll finden. Ich konnte mich daran jedenfalls nicht satt sehen und hören.

Boosterbike


Boosterbike!

Nach einigen tollen Wiederholungsfahrten führte uns unser nächster Weg zum Boosterbike, dem Prototypen des Motorbike-Coasters des Herstellers Vekoma. Das Boosterbike selbst steht recht lieblos auf einer Wiese, der Anstellbereich und die Station wurden jedoch mit Giftmülltonnen und Fleisch fressenden Pflanzen thematisch angereichert. Dazu gibt es auch noch einen eigenen Soundtrack. Das ist zwar alles etwas verrückt, dennoch aber irgendwie passend. Die Fahrt auf dem Boosterbike stellt auf Grund der für Achterbahnen völlig ungewohnten Körperhaltung eine interessante Erfahrung dar. Zwar ist die Fahrt äußerst kurz, vergleichsweise unspektakulär und zudem für eine Stahlachterbahn auch recht rau, doch trotzdem wagt man gern noch eine Wiederholungsfahrt.

Als nächstes schauten wir uns die zweite Halle, den Magic Forrest genauer an. Die zweite Halle wartet mit einigen tollen Attraktionen und Spielflächen für jung und alt auf und ist auch von der Gestaltung her gut gelungen. Besonders die beiden großen Klettertürme mit der gigantischen Hängebrücke und den großen Röhrenrutschen wecken auch bei Erwachsenen die Abenteuerlust. Hervorzuheben sind weiterhin die, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verlaufende Baumstammfahrt Backstroke und die elektronisch geregelte Bobbahn Woudracer. Gerade die Bobbahn macht sehr großen Spaß und man würde am liebsten den ganzen Tag damit fahren. Diese beiden Attraktionen erfreuten sich allerdings auch bei den holländischen Familien den ganzen Tag über der größten Beliebtheit, sodass man hier doch schon etwas länger in der Anstellschlange warten musste. An dieser Stelle wird der Unterschied zwischen den familientauglichen Attraktionen und den beiden großen Achterbahnen Troy und Boosterbike besonders deutlich. Hier kann jeder seines Weges gehen, für jeden ist eine passende Attraktion oder Spielfläche dabei. Erwähnung sollte noch die ebenfalls in der zweiten Halle befindliche Villa Fiasco finden, ein spaßiges Laufhaus mit bewegenden Hindernissen. Zwischen den beiden Hallen gibt es übrigens einen kurzen, nett gemachten Verbindungsgang, die so genannte Mirakelroute, die uns irgendwie an den Park Efteling erinnerte.

Template templates/textformat/contentad.html nicht gefunden oder nicht lesbar!Nachdem wir uns in beiden Hallen noch ein wenig umgesehen und ausgetobt hatten, legten wir im Außenbereich des Parks eine längere Pause ein. Auf Grund der Übersichtlichkeit des Parks und der freundlichen Stimmung muss im Toverland keine Hektik aufkommen. Im Gegensatz zu anderen Parks, wo man größere Wegstrecken zurücklegen muss und meist bemüht ist möglichst viel zu sehen und zu erleben, kann man einen Tag im Toverland ganz entspannt genießen, denn man hat auch bei größerem Besucherandrang alle Zeit der Welt. Die Gastronomie im Toverland ist übrigens ganz annehmbar, besonders was die Preise angeht.

Der Außenbereich wartet neben den beiden Achterbahnen mit einer ungeheuren Vielzahl von Wasserspielflächen auf die Besucher. Auch hier finden Neugierige jeden Alters ihren Spaß. Ein besonderer Blickfang im Außenbereich ist der Hochseilgarten. Dieser zieht recht viele Besucher an, die allerdings überwiegend als Schaulustige das Spektakel der mitunter hilflos in den Seilen oder an den Pfählen hängenden Abenteurer beobachten. Ich hatte zwar schon beim Zuschauen ein mulmiges Gefühl, nahm aber dennoch allen Mut zusammen und stellte mich an dem Parcours an, denn ich wollte mir diese neue Erfahrung nicht entgehen lassen. Es war eine echte Herausforderung und ein sehr intensives körperliches, vor allem aber mentales Erlebnis für mich, noch mal mache ich das allerdings nicht. Ich fahre dann doch lieber mit Troy oder dem Boosterbike. Beide mussten daraufhin für etliche Fahrten zu meiner innerlichen Beruhigung dienen. Nicht immer beschert einem halt eine große, spektakuläre Attraktion wie in diesem Fall Troy den letzten Kick, ein Hindernisparcours in der Luft tut es eben auch.

Nach diversen Wiederholungsfahrten im ganzen Park verließen wir gut gelaunt schon eine Stunde vor Parkschließung das Toverland – wir hatten schließlich alles gesehen und mehrfach ausprobiert. Bevor wir uns jedoch auf die Heimreise begaben, fuhren wir mit dem Auto noch in einen nahe gelegenen Feldweg hinein, um einige tolle Rückansichten von Troy zu genießen. Nur von außerhalb des Parks sieht man die beeindruckende Holzstruktur in der gesamten Breite.

Backstroke, die Wasserbahn
Abschließend lässt sich festhalten, dass das Toverland auf jeden Fall einen Besuch lohnt. Man hört immer wieder, dass sich an diesem Park die Geister scheiden. Jedem der noch nicht dort war sei gesagt: Fahrt hin und macht Euch ein eigenes Bild! Uns hat es jedenfalls sehr gefallen, denn die Kombination aus Indoorpark, Kinderspielplatz, Kirmes und Coaster hat seinen eigenen und in dieser Form wohl einmaligen Reiz. Toverland grenzt niemanden aus, für jeden ist etwas dabei. Im Gegensatz zu manchen großen Freizeitparks kann man hier noch einen entspannten Tag erleben und seine Abenteuerlust neu entdecken – man muss sich nur darauf einlassen.

Mit Troy hat man einen neuen großen Schritt gewagt und einfach alles richtig gemacht – die Anlage ist thematisch sehr ansprechend gestaltet, die Fahrt spektakulär und angenehm zugleich, insgesamt ist es die ideale Ergänzung zum Rest des Parkangebots. Ob nun letztlich der niederländische Troy oder der schwedische Balder das Rennen in der Gunst der Coasterfans in Europa macht, ist ziemlich egal, denn beide Anlagen sind auf ihre Weise großartig und lassen so manche große Stahlachterbahn alt aussehen. Wir dürfen gespannt sein, was die Leute vom Toverland in den nächsten Jahren noch so alles auf die Beine stellen werden.

© Text und Bilder: Emanuel Hartkopf

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