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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
07.09.2005 | Musicals und Shows | Magazin

Flic Flac - Circus der Extraklasse


Circus – ist dies nicht die biedere Veranstaltung, bei der Pferde stupide im Kreis umherlaufen, ein “dummer August” mit roter Schaumstoffnase mit mehr oder (meist) weniger unterhaltsamen Scherzen die Besucher unterhält, und ein Mann im schwarzen Frack zum “Humpftata” einer Blaskapelle versucht, nötige Umbaupausen belanglos zu kommentieren?

Wem ähnliche Gedanken in den Kopf schießen, hatte anscheinend noch nie das Vergnügen, eines der Programme des international renommierten Circus Flic Flac zu sehen. Anstatt einer klassischen Veranstaltung im Biedermann-Look erleben Sie hier nämlich eine sensationelle Symbiose aus Licht, Musik und atemberaubender Artistik – einen avangardistisch-surrealen Traum der Körperkunst, der die Besucher in jeder Sekunde dazu einlädt, in ihm zu versinken. Grell, schrill, dunkel, laut und eben manchmal doch auch leise und romantisch verklärt – Flic Flac beherrscht die Klaviatur der Emotionen auf eine beeindruckende Art und Weise.

Schon alleine der fulminante Einstieg in “New Art 2005”, so der Name des aktuellen Programms, macht dem Zuschauer sofort klar, daß hier keine Plüsch-Ästhetik zu erwarten ist: Das wild kreischende Ensemble stürzt zu hämmerndem Sound in die Manege – die Show kann beginnen. Nach einem musikalischen Wasserspiel inklusive equilibristischer Einlage geht es mit einem Bungee-Seil gleich aus der Badewanne zur Circuskuppel. Hier wird ein Artist auch schonmal mit den Füßen getreten, um gleich danach einer aufreizenden Dame an einem Billardtisch die Kugeln zu reichen. Zwei junge Ungarinnen zeigen, daß auch in luftiger Höhe knisternde Erotik möglich ist, bevor ein Einrad zu einem Dreirad wird oder Pfeile zielsicher durch die Manege zischen.

Das dreifache Todesrad
Erotik pur am Body-Trapez


Nach einer kurzen Pause geht es schließlich munter weiter - ob wirbelnd am Trapez oder als lebende Statuen. Ein Tanz entwickelt sich zu einem komödiantischen Tête-à-tête, Männer mutieren auf dem Hochseil zu menschlichen Schubkarren oder sorgen am Boden für artistische Break-Dance-Einlagen, eine unglückliche Braut kämpft mit sich selbst am Vertikalseil und zum großen Finale demonstrieren gleich sieben Motorradfahrer im “Globe of Speed”, daß selbst auf kleinstem Raum Geschwindigkeitsbegrenzungen nicht immer gelten.

Nervenaufreibendster Höhepunkt des Programms dürfte wohl eine Todesrad-Nummer direkt vor der Pause sein, die ihresgleichen sucht. Stellen Sie sich einfach drei überdimensionale Hamsterräder vor, die nebeneinander angeordnet sind. Die beiden äußeren Räder drehen sich, nur durch die eigene Muskelkraft angetrieben, um das mittlere herum – und dies alles in einer Höhe von rund 16 Metern! Dabei befinden sich die einzelnen Artisten nicht nur innerhalb der drei Räder, sondern klettern auch munter auf der Außenseite umher, machen dort auf ihren Händen einen kleinen Spaziergang oder springen einfach vom höchsten Punkt hinab in die Tiefe, um wieder auf den Rädern zu landen.

Es fällt zugegebenermaßen schwer, diese Nummer in Worte zu fassen - physikalische Grenzen scheinen völlig aufgehoben zu sein. Wie Irrwische springen die jungen Artisten aus Rußland, Polen und Kolumbien ohne jegliche Sicherung über die waghalsige Konstruktion, während die Zuschauer vor Nervosität an den Fingernägeln kauen.


“New Art 2005” ist ein wunderbar ausgewogenes Programm. Ruhige Ästhetik wechselt sich ab mit atemloser Spannung und erfrischendem Humor, eine ausgefeilte Lichttechnik sorgt stets für die passende Atmosphäre und die musikalische Unterstützung fügt sich nahtlos in die Faszination ein – die Zuschauer belohnten dies mit minutenlangen Standing Ovations. Freunde von Artistik auf allerhöchstem Niveau in einer modernen, mitreißenden Inszenierung sollten sich einen Besuch von Flic Flac keinesfalls entgehen lassen. Termine: 2.9. - 19.9. in Düsseldorf, 23.9. - 9.10. in Karlsruhe, 13.10. - 23.10. in Pforzheim und 28.10. - 6.11. in Aschaffenburg. Karten sind online erhältlich unter www.flicflac.de.


© parkscout/MV (Bilder: Flic Flac)

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