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20.10.2014 | Magazin | Freizeitparks

FORT FEAR Horrorland 2014


Fünf Jahre ist es nun her, dass die verrückte Kostümbildnerin Jackie Moon ihren ersten Auftritt im sauerländischen Freizeitpark FORT FUN Abenteuerland hatte. Sie verwandelte Menschen in lebende Puppen und führte ein Regime der Angst und des Schreckens, bevor sie im vergangenen Jahr von ihren eigenen Geschöpfen gestürzt und in einem Wald lebendig begraben wurde. Doch die tragische Figur des FORT FEAR Horrorland konnte sich aus ihrem feuchten Grab befreien und hat nur noch eines im Sinn: Rache!

Jackie Moon ist zurück

Dies ist die Weiterführung der Geschichte Jackie Moons, die alle Besucher des Parks am 25.10., 31.10. und 1.11.2014 live vor Ort erleben können. Starten sollte man am besten mit "TRAUMAtisiert", einem Maze, in dem die Ängste und die Alpträume der "Herrin der Puppen" thematisiert sind. Dessen surreale Gestaltung hatte bei seiner Premiere vor drei Jahren neue atmosphärische Maßstäbe gesetzt und wirkt immer noch so verstörend wie beim ersten Mal – feinster Grusel in subtiler Form. Wer es etwas handfester mag, sollte sich "seelen...los" nicht entgehen lassen – das neue Maze am in der letzten Saison neu eingeführten Event-Platz am Rande des Waldes. Ein unterhaltsamer Wartebereich, originelle Effekte im Inneren und eine kleine Reminiszenz an das altehrwürdige "Killing Dolls Theatre" aus der Anfangszeit des Events sind klare Verbesserungen zu dem letztjährigen Maze an dieser Stelle.

Gib mir die Hand!

Überhaupt wirkt der ganze Event-Platz in diesem Jahr runder, obwohl die Verbesserungen wirklich nur marginal sind. Dies ist in erster Linie dem neuen Warteschlangen-Entertainment von "seelen...los" zu verdanken, das die Fläche mit mehr Leben erfüllt und auch Besucher, die dort vielleicht nur etwas trinken oder essen möchten, gut unterhält. Gleiches gilt für den Einlass zu "Jackies Irrgarten", das neue Mais-Maze, das in diesem Jahr keine kleine Zusatzattraktion für Kinder mehr darstellt, sondern als vollwertige Halloween-Attraktion mit entsprechendem Scare-Faktor überzeugt.

Eine weitere Änderung betrifft den Wald, aus dem die Märchenfiguren des vergangenen Jahres wieder verschwunden sind. Stattdessen gibt es nun auf dem 600 Meter langen Weg durch das dunkle Gelände eine "Treibjagd", bei der die Puppen, die sich dort vor Jackies Rache verstecken, die Besucher wieder aus dem Wald vertreiben wollen. Keine Frage, in der Dunkelheit bietet das dichte Gehölz mit seiner natürlichen unheimlichen Ausstrahlung immer noch die beste Kulisse für Grusel jeglicher Art – auch wenn die Tiefe des Areals noch zu wenig genutzt wird und das Geschehen fast immer etwas zu nah am Besucher dran ist.


Das diesjährige Motiv des FORT FEAR Horrorland ist Rache und Wut – und dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Mazes gehabt, sondern auch auf die jährliche Halloween-Show im Saloon, bei der man in diesem Jahr ein großes Risiko eingegangen ist. Wurde in den vergangenen beiden Jahren dort eine temporeiche Illusionsshow mit Bianca Farla präsentiert, gibt es diesmal mit "Jackie – Wutentbrannt" eine anspruchsvolle Konzeptshow mit Artistik, die auf den Besucher wie ein Faustschlag in die Magengegend wirkt. Düster, deprimierend und prall gefüllt mit Metaphern, die man im Kopf zu einem kompletten Bild zusammen setzen muss, wird die Beziehung zwischen Jackie Moon und dem "Puppenmacher" dargestellt, der hier die eigentliche Hauptfigur ist. Gut, die einzelnen Nummern werden sicherlich keinen Clown in Monte Carlo gewinnen – aber dies ist hier auch gar nicht so wichtig. Die gesamte Inszenierung ist derart kraftvoll und fordernd, dass es einem den Atem verschlägt. Damit bildet sie einen perfekten Counterpart zu den neuen, etwas trivialisierten Mazes, eine neue Speerspitze des künstlerischen Anspruchs, den man im Sauerland vor einigen Jahren mit Brecht-Monologen in einem Maze begonnen hat.

Mit seinen inzwischen vier Mazes, einer erstklassigen Show, der Möglichkeit, das Spiel "Slender" mit Oculus-Rift-Brillen zu erleben und einem stimmungsvollen Event-Platz setzt das FORT FEAR Horrorland konsequent weiter auf Expansion. Auch wenn Andreas Sievering, General Manager des FORT FUN Abenteuerland, auf den regionalen Charakter des Events hinweist, erregt das Gebotene auch außerhalb des Sauerlandes immer stärkeres Interesse. Man muss klar sagen, dass kein anderer deutscher Freizeitpark eine so hohe Qualität bietet, die sicherlich auch dem Herzblut aller Beteiligten zu verdanken ist.

Erleben könnt Ihr das FORT FEAR Horrorland noch am 25. und 31. Oktober sowie am 1. November. Alle weiteren Informationen über die Zeiten und Eintrittspreise findet Ihr im Internet unter www.fortfear.de.

Impressionen aus dem FORT FEAR Horrorland


© parkscout/MV

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