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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
21.08.2008 | Freizeitparks | Kolumnen

Top oder Flop?





mit Vester und Herre.

Sie sind wieder da, Vester und Herre - Top oder Flop Reloaded. Und wieder beschreiben die zwei Attraktionen (oder Shows) und geben ihnen am Ende einen Spaßfaktor zwischen 1 und 10. Natürlich dürfen auch Sie, lieber Leser, Ihren eigenen Kommentar zur Kolumne, zur Attraktion oder Gott und die Welt abgeben. Und noch etwas: Auch Sie können der Attraktion Ihre eigene Wertung geben - machen Sie mit! Wir wünschen viel Spaß!

Folge 8: Le Manoir Hanté (Nigloland / Fr.)


Mike Vester meint:

 

Tim Herre meint:


Es gibt Attraktionen, die einem kaum im Gedächtnis bleiben, weil sie weder eine unglaublich hohe, noch eine exorbitant schlechte Qualität haben. Ein Vertreter dieser in jeder Hinsicht mittelmäßigen Anlagen ist bei mir klar "Le Manoir Hante" im französischen Nigloland. Gut, die offensichtliche Namensanlehnung an Disney's Haunted Mansion ließ Böses erahnen, doch ganz so schlimm wie das Ruster Geisterschloß wurde es dann doch nicht. Die Fassade des Gebäudes wirkte sogar zugegebenermaßen ausgesprochen hübsch thematisiert, und die Anlehnungen an den Namensvetter aus dem Hause Maus hielten sich in angenehmen Grenzen. Trotzdem konnte mich die Rundfahrt durch das verwunschene Gebäude nicht so richtig überzeugen -- die Qualität der insgesamt 25 Animatronics auf der rund 200 Meter langen Strecke war eher bescheiden. Und trotz einiger durchaus recht großen Szenerien wollte der Funke nicht wirklich überspringen, da es keine (zumindest für mich) erkennbare Storyline gibt -- damit erinnert "Le Manoir Hante" eher an eine typische Geisterbahn als an eine Themenfahrt, allerdings ohne nennenswerte Schreckeffekte. Gerade in Frankreich, wo mit Disney's "Phantom Manor" und "TransDemonium" im Parc Asterix gleich zwei Grusel-Schwergewichte auf die Besucher warten, fällt die niglolandsche Geistervilla im Vergleich doch stark ab -- einzig die originellen Wagen mit hölzernen Sitzbänken, die sich frei drehen, bescheren dem Darkride bei mir eine leicht überdurschnittliche Punktzahl. Mittelmaß plus 1 ergibt also 6 Punkte für "Le Manoir Hante".
 
Patrice Gélis ist ein Tüftler. Ehemaliger Schausteller. Macher-Typ. Und er wollte eine Geisterbahn mit drehenden Gondeln – doch der hohe Preis und die komplizierte Technik schreckten ihn ab. Zudem benötigte sein (damals noch) kleiner Freizeitpark Nigloland kein Endlossystem, dass mehrere tausend Leute pro Stunde wegschaufelt. Einzelwagen sollten es sein, offen gestaltet und sie sollten sich drehen. Aber ohne Motor, einfach so! Die Lösung: die Wagen bekamen den Schwerpunkt weit hinten und die Fahrstrecke wurde jeweils seitlich von den Szenen weggeneigt. Genial einfach – und einfach genial! Das Prinzip funktioniert hervorragend und zusätzlich gibt es in den Kurven flotte Walzerfahrt-Effekte, die der Fahrt ein bisschen was von Rundfahrgeschäft verleihen. Sicher, einige der Szenen sind ganz offensichtlich stark von Disneys Haunted Mansion inspiriert, aber da haben anderen schon viel schlechter abgekupfert. Dazu hat die Bahn mit dem fliegenden Stuhl einen echten Schocker parat, auf den man nie vorbereitet ist – sehr gut gemacht. Die Figuren aus den Hofmann-Werkstätten haben allesamt hohen Standard und erfahren ganz offensichtlich gute Pflege, denn sie sehen auch mehr als 10 Jahre nach der Eröffnung noch wie neu aus. Die atmosphärische Warteschlange und eine liebevoll produzierte Geräuschkulisse sorgen für ein stimmungsvolles Gesamterlebnis. Untergebracht ist die Bahn in einer funktionellen Blechhalle, welche zur Wegseite hin von einer gelungenen Fassade, gestaltet von den Experten von Atelier Artistiques du Beton, verdeckt wird. Leider sieht man von der angrenzenden Raddampfer-Fahrt die unschöne Rückseite, dort sollte dringend eine Fassade nachgerüstet werden. Fazit: Wenig zu meckern an einer Top-Geisterbahn mit innovativen Wagen.

Mikes Wertung

  6 / 10

 

Tims Wertung

  9 / 10




Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.

Autoreninfo Mike Vester

Mike Vester beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Freizeitparks / Kirmes und gehört heute zu den wichtigsten Autoren der Parkscout-Fachredaktion. Sein Hang zu Polemik und Übertreibungen ist zwar legendär, aber wer genau hinhört, merkt schnell, daß er mit seinem Motto "zeitlos, stillos, geschmacklos" zwischen den Zeilen immer genau den Punkt trifft. Der frühere Kleinkunst-Texter ist überzeugter Fan von allem, was mit dem Thema "Disney" zu tun hat und läßt dies auf seine liebenswert schrullige Art auch sicherlich öfter in seine Kolumne einfließen. In diesem Sinne also: Immer vester druff...

Autoreninfo Tim Herre

Tim Herre ist seit der Grundschulzeit absoluter Park- und Kirmesfan und in der deutschen Szene seit vielen Jahren eine feste Größe. In einschlägigen Freizeitpark-Foren ist Tim unter dem Pseudonym "The Knowledge" aktiv - und ebenso geliebt wie gehasst, geschätzt für sein Wissen und gefürchtet für seine spitze Feder. Dies wird noch zusätzlich durch die Tatsache aufgeladen, dass er nur selten gewillt scheint, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. International bekannt ist er durch seine Tätigkeit als freier Autor des Fachmagazins "Kirmes & Park Revue" und als Buchautor für die parkscout Freizeitführer "Freizeitparks in Europa". Im täglichen Leben ist der deutsche Repräsentant des "European Coaster Club" Texter und Konzepter bei einer großen Düsseldorfer Agentur.

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