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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
08.11.2011 | Zoos und Tierparks | Magazin

100 Jahre Tierpark Hellabrunn


Orang Utan
Im Süden Münchens im Stadtbezirk Untergiesing-Harlaching liegt einer der schönsten und modernsten Zoos Europas. Eingebettet in das Naturschutzgebiet der Isarauenlandschaft bietet der Tierpark Hellabrunn seinen Besuchern nicht nur ein landschaftlich schönes, sondern vor allem auch ein ungetrübtes Erlebnis der Tiere. Anstelle von störenden Gittern oder Zäunen werden die Tiere hier hinter Glas oder Gräben in großen und naturnah gestalteten Gehegen gehalten. Dabei war der Zoo in München schon frühzeitg Vorreiter in moderner Zoogestaltung. 1928 wurde er zum ersten Geozoo, der die Tierarten nicht nach verwandten Arten, sondern nach ihrer geographischen Herkunft im Tierpark anordnete.

Doch nicht immer konnte man den Tieren im Tierpark Hellabrunn in dem Maße gerecht werden, wie man es bei den Verantwortlichen wünschte: So wurde der Zoo im Zweiten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen. Kurz nach Kriegsende konnte er zwar wieder eröffnet werden, aber einige der Tiere, wie Kamele, Zebras und Antilopen mussten lange Zeit behelfsmäßig untergebracht werden, da die finanziellen Mittel des Zoo beschränkt waren. Dennoch hatte man zum Beispiel mit dem in den 1930er Jahren erbauten Menschenaffenhaus nebst Aquarium einen besonderen Besuchermagneten.

In den 70er Jahren war der Tierpark dann in einem derart schlechten Zustand, so dass man 1972 einen Generalplan zur Erneuerung der Anlage aufstellte. Auch von Seiten der Stadt München bekam man nun finanzielle Unterstützung. So konnte 1975 das Polarium mit Anlagen für Pinguine, Eisbären und Robben eröffnet werden. Ein Kindertierpark mit Streichelzoo folgte. 1980 wurde dann eine große Vogelfreiflug-Voliere errichtet, die heute 5000 Quadratmeter überspannt und unter anderem Störchen, Ibissen und Sichlern hinreichende Entfaltungsmöglichkeiten lässt. Das Affenhaus wurde 1983 mit einer Anlage für Lemuren, Neuweltaffen und Siamangs erweitert. Auch in den 90er Jahren folgten weitere Neubauten wie etwa der Kamelstall und eine neues Nashornhaus. Daneben wurde auch ein großes Glashaus für Schildkröten und Insekten errichtet und mit dem Dschungelzelt, eine tropische Urwaldlandschaft für Großkatzen und Vögel geschaffen. Im 2005 fertiggestellten Dschungelhaus haben Schimpansen, Gorillas sowie Mississippi-Alligatoren ein neues Zuhause gefunden. Die Gorillas können hier zudem über eine versteckte Brücke aus dem Innengehege zum entgegengesetzt liegenden Freigehege wechseln. Das weitgehend unterirdische Aquarium, dass bereits 1938 Einweihung feierte, wurde ebenfalls renoviert.

Das byzantinische Elefantenhaus

Das Wahrzeichen des Tierparks ist jedoch das 1914 im byzantinischen Stil erbaute Elefantenhaus mit seiner freitragenden Kuppel und einer großzügigen Außenanlage. Derzeit muss das markante Elefantenhaus, dass bis dato auch Netzgiraffen und Pinselohrschweinen ein Heim bot, jedoch saniert werden, da vor allem die Dachkonstrution der Betonglaskuppel stark angegriffen ist. Die Tiere werden daher zurzeit in Provisorien gehalten, die dafür extra errichtet wurden. Derzeit gibt es im Tierpark Hellabrunn auch besonders gute Nachrichten bei den Elefanten zu verkünden. Erst vor wenigen Tagen konnte man sich über Nachwuchs bei den Rüsseltieren freuen – ein kleines Elefantenmädchen ist nun der ganze Stolz des Zoos. Auch die Giraffen des Tierparks können sich bald freuen, denn für sie ist eine neue Anlage in Planung, 2013 soll die neue "Giraffensavanne" dann fertig sein.

Löwe
Auch im Jubiläumsjahr 2011 wurde im Tierpark fleißig weiter daran gearbeitet, den Tieren ein artgerechtes Zuhause zu bieten. In der Polarwelt (Polarium) wurde dazu eine neue Landschaft für die Humboldtpinguine geschaffen. Erst im August 2010 eröffnete hier im Polarium die neue und hochmoderne Eisbärenanlage mit einer Fläche von mehr als 2800 Quardatmetern. Im umgebauten Schildkrötenhaus gibt es nun verschiedene Arten von Insekten, Reptilien, Spinnen und Krebstieren zu entdecken. Doch es findet sich noch eine Vielzahl an weiteren tierischen Attraktionen im zoologischen Park an der Isar. Etwa in der großen afrikanischen Freianlage mit Zebras, Kudus, Elenantilopen und Strauße, die hier zusammen eine natürliche Lebensgemeinschaft eingehen. Ob Kangurus im australischen Bereich, Bisons und Präriehunde im Amerika-Areal, Panzernashörner und Sibirische Tiger im Parkteil Asien oder die spannende Fledermausgrotte (Villa Dracula) – hier im Geozoo gibt es für kleine und große Besucher wirklich viel zu sehen und zu bestaunen.

Heute beherbergt der vor genau 100 Jahren eröffnete Zoo auf einer Fläche von 36 Hektar mehr als 700 verschiedene Tierarten. Dennoch verzichtet das Konzept des Tierparks ganz bewusst auf sammlerische Artenvielfalt, sondern orientiert sich am Wohlbefinden der Tiere. So können sich neben einigen Vögeln auch die Totenkopfäffchen, die auf der großen Insel gegenüber dem Elefantenhaus angesiedelt sind, nahezu frei im Zoo bewegen, denn über ein Seil können sie ihre Anlage verlassen. So wird auch dem Besucher ein beeindruckendes Tier- und Naturerlebnis geboten. Da ist es wenig überraschend, dass pro Jahr mehr als 1,5 Millionen Besucher den Geozoo im Süden Münchens besuchen.

© parkscout/SN

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