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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
30.08.2005 | Zoos und Tierparks | Magazin

Artenschutz in Zoos und Tierparks


Die Natur regulierte sich seit Jahrmillionen eigentlich selbst und wird erst jetzt durch den Menschen, der eine wirklich unberechenbare Gefahr für Pflanzen und Tiere auf unserer Erde geworden ist, in ihrem Gleichgewicht bedroht.

Neben der Nahrungssuche, waren und sind Felle und Trophäen wie Stoßzähne und Hörner Grund für die Jagd nach Tieren. Auch das Abholzen der Regenwälder oder ein stetig wachsender Schadstoffausstoß machen es der Natur nicht eben einfach. Dadurch verschwinden täglich dutzende Tierarten für immer von unserem Planeten.
Der Erlebnis-Zoo Hannover kämpft besonders für den Erhalt der Addax-Antilopen
Tierparks, Forscher und Organisationen haben sich an die Aufgabe gemacht, einzelne Tierarten zu retten – sei es durch Jagdverbote oder das rigorose Vorgehen gegen Wilderer und Umweltsünder auf der anderen Seite. Auch wenn es leider nicht gelingen wird, sämtliche Arten zu erhalten, zeigt jedoch das Engagement, dass die Natur ein schützenswertes Gut ist, das für spätere Generationen unbedingt bewahrt werden muss.

Arche Noah Zoo

Weltweit versuchen Zoos und Tierparks ihren Teil dazu beizutragen, dass es auch zukünftig noch möglich ist, sich an Tieren zu erfreuen. Jeder Zoo für sich ist hier natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein – das Gesamtengagment schafft es aber so manche Art zu erhalten. Aus Forschung und Erfahrungen mit der Aufzucht verschiedener Arten wurden über die Jahre spezielle Erhaltungsprogramme entwickelt, mit denen nicht nur zahlreiche Nachzüchtungen bedrohter Tierarten gelin- gen, sondern sogar Auswilderungen in die Herkunftsländer der einzelnen Tiere ermöglicht werden. Um effektiver arbeiten zu können, spezialisieren sich die Zoos auf bestimmte Arten.

Das Europäische Erhaltungszuchtprogramm - EEP

EEP - das Europäische Erhaltungszuchtprogramm
Eine Spezialisierung der einzelnen Zuchtprogramme setzt natürlich voraus, dass eine Organisation der Kompetenzen und Verständigung untereinander gewährleistet ist. Die EAZA, die Europäische Vereinigung von Zoos und Aquarien, verwaltet die Zucht von über 120 bedrohten Tierarten in sogenannten EEP's, den Europäischen Erhaltungszuchtprogrammen. Für jede Tierart gibt es einen EEP-Koordinator, der Zuchtempfehlungen gibt, Nachwuchs vermittelt, neue Gruppen zusammenstellt und Richtlinien für die artgerechte Haltung der jeweiligen Tierart erarbeitet. Zudem werden Analysen angefertigt, wie sich diese Tierart in genetischer Hinsicht in den nächsten Jahrzehnten entwickeln muss, um vor dem Aussterben bewahrt zu werden. Hierzu werden die genauen Daten der vorhandenen Tiere in speziellen Computerprogrammen archiviert und bearbeitet. So wird dafür gesorgt, dass eine größtmögliche genetische Vielfalt trotz der begrenzten Tierzahl in den Zoopopulationen erhalten bleibt.



Heutzutage sind über 300 Zoos in fast allen Ländern Europas an den EEPs beteiligt. Darüber hinaus gibt es Tiere, die in den "European Regional Studbooks" (ESB) verzeichnet werden. Die ESB registrieren die Daten von Tieren innerhalb von Europa, die keinem EEP angehören. Wie Sie sehen wird also viel für die Artenvielfalt der Tierwelt getan - und jeder Besuch in einem Zoo unterstützt diese Bemühungen.


© Parkscout / Quelle: Parkscout-Buch "Erlebnis-Zoo Hannover"