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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
15.10.2010 | Freizeitparks | Magazin

Boomerang


Fahrt durch den Looping
Rechtzeitig zur Millenniums-Saison wollte das Freizeit-Land Geiselwind in Bayern seinen Gästen eine neue Achterbahn präsentieren, die im Gegensatz zu den bereits vorhandenen Anlagen mehr Thrill und Action für ein jugendliches Publikum bieten sollte. Fündig wurde man schließlich beim niederländischen Hersteller Vekoma, der einen Coaster-Typen im Programm hatte, den es zwar schon länger als 15 Jahre gab, von dem jedoch in Deutschland noch kein einziges Exemplar zu finden war – und bis heute immer noch ist. Die Rede ist von einem sogannten "Boomerang".

Bei dieser Achterbahn gibt es keinen typischen geschlossenen Rundkurs – die Strecke wird vielmehr einmal vorwärts und anschließend rückwärts wieder zurück durchfahren. Aus der Station wird der sieben Wagen umfassende Zug mit Hilfe eines Caddies, der sich am hinteren Ende einhakt, auf einem Lifthill nach oben gezogen. Bei einer Höhe von mehr als 35 Metern klinkt sich der Caddie nun aus, und die 28 Personen fassenden Züge donnern mit einer Spitzengeschwindigkeit von rund 75 Stundenkilometern nach unten und rasen durch den Stationsbereich mitten in ein Streckenelement, das man am ehesten als einen Dreiviertel-Looping bezeichnen könnte, dem wiederum ein ähnliches, spiegelverkehrtes Element folgt.

Zum vorläufigen Finale steht nun noch ein normaler Looping auf dem Programm, bevor es schließlich auf einen zweiten Lifthill geht, bei dem der Zug mit einem Kettenlift das letzte Stück nach oben transportiert wird. Viel Zeit, die Aussicht zu genießen, bleibt hier jedoch kaum, denn nun geht es mit gleichem Tempo die gesamte Strecke wieder zurück – diesmal allerdings, wie bereits erwähnt, rückwärts. Da man den Streckenverlauf nun nicht mehr sehen kann, stellt sich schnell ein Gefühl der Orientierungslosigkeit ein, bis der Zug schließlich wieder die Station erreicht und die Gäste ihre Plätze verlassen können.
Totale des Boomerang
Obwohl dieser Achterbahn-Typ als relativ unsanft verschrien ist und mit seinen Schulterbügeln die Mitfahrer öfter malträtiert, ist die Fahrt in der Geiselwind'schen Version durchaus angenehm. Die Laufruhe der Züge sorgt jedenfalls dafür, dass kaum Schläge verteilt werden, was die Anlage zu einem echten Schmuckstück werden lässt.

Ein weiteres Indiz für die gelungenen Fahreigenschaften des Boomerang dürfte sicherlich auch der Weltrekord im Achterbahnfahren von Stefan Seemann sein, der auf diesem Coaster im Jahre 2006 seinem amerikanischen Konkurrenten Richard Rodriguez sozusagen das Zepter aus der Hand nahm und sich insgesamt mehr als 228 Stunden durch die Überschlagselemente schleudern ließ. Dazu gesellt sich noch eine nette Thematisierung, die sich an das australische Outback anlehnt – auch wenn sie von außen kaum einsehbar ist – schade, da diese durchaus gelungen ist. Nach mehr als zehn Jahren seit der Eröffnung ist der Boomerang jedenfalls immer noch eine der Hauptattraktionen des Freizeit-Land Geiselwind – nicht zuletzt auch wegen seines Alleinstellungsmerkmals innerhalb Deutschlands. Für alle Adrenalinjunkies war die Entscheidung des Parks im Jahre 2000, auf diesen Anlagentyp zu setzen, zumindest goldrichtig.

© parkscout/MV

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