Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
20.10.2010 | Freizeitparks | Magazin
SkyWheel
Kopfüber durch das Sky Wheel
Bei näherem Hinsehen entpuppt sich die Stahlkonstruktion nämlich als Achterbahn der Extraklasse. Statt der Riesenrad-affinen Gondeln erwartet die Besucher ein aus zwei Wagen bestehender Zug, der mit rasanter Geschwindigkeit durch die Konstruktion saust. Statt Romantik ist also Nervenkitzel angesagt. Und der bietet sich dem Fahrgast schon, wenn sich der außergewöhnliche Lifthill vor ihm aufbaut. Dieser führt die Wagen senkrecht nach oben, bis in eine Höhe von über 45 Metern. Dort angekommen erwartet die Besucher der erste Adrenalinkick, denn plötzlich finden sie sich mit dem Kopf nach unten in den Wagen hängend wieder – die laut Betreiberangaben höchste Überkopffahrt der Welt nimmt ihren Lauf. In dieser Position bietet sich den Insassen für kurze Zeit ein überwältigender Anblick: Sie sehen geradewegs durch die unmittelbar folgende Schraube, 50 Meter weit bis zur nächsten Abfahrt.
Allerdings können sie dieses Panorama nur sehr kurz genießen, denn gleich danach geht die Fahrt richtig los: Hals über Kopf ins Coaster-Vergnügen – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der Kettenzug, der die Bahn bis dahin sicher in seinen Fängen hielt, klinkt sich aus und die Wagen beginnen ihre Fahrt durch das Sky Wheel, das im Grunde genommen nichts weiter ist, als ein überdimensionaler, in sich gedrehter Looping. Gleich nach der Auffahrt drehen sich die Fahrgäste in der bereits beschriebenen Schraube um die Herzlinie. Vom Kopfstand geht es in eine aufrechte Sitzposition und wieder zurück. Was folgt ist eine steile Abfahrt, die die Wagen zurück auf den Boden der Tatsachen bringt. Aber nur kurz, denn die enorme Schubwirkung sorgt dafür, dass der Zug erneut den Lifthill erklimmt.
Sky Wheel
Die eigentliche Besonderheit des Coasters ist aber nicht sein ungewöhnlicher Streckenverlauf, sondern die Wagen, mit denen die Strecke zurückgelegt wird. Hierbei handelt es sich um sogenannte X-Cars, die vom Münchener Hersteller Maurer Söhne entwickelt wurden. Aufgrund der breiten Schoßbügel und einer besonderen Sitzform kann hier auf einengende Schulterbügel verzichtet werden. Diese Freiheit macht sich vor allem zu Beginn der Fahrt bemerkbar, wenn -1g auf die Fahrgäste wirken und kurzfristig für die begehrte Airtime sorgen. Darüberhinaus erweisen sich die Schoßbügel auch bei der Druckverteilung als vorteilhaft, da sich das Gewicht nicht auf die Schultern konzentriert, sondern sich durch die Breite der Bügel auf eine größere Fläche verteilen kann. Dank dieser Neuentwicklung erwartet den Besucher auf dem Allgäuer 'Himmelsrad' ein bei Überkopffahrten unbekanntes Fahrgefühl.
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