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Home > Magazin > Baron 1898: Das Bergwerk ist eröffnet
Als Efteling verkündet hatte, in diesem Jahr einen Dive Coaster von Bolliger & Mabillard zu eröffnen, war dies bestimmt für manche eine Überraschung, war doch in den vergangenen Jahren immer wieder mal von einer geplanten Themenfahrt die Rede gewesen. Allerdings möchte nach dem Bau mehrerer neuer Märchen und der Wasserfontänenshow "Aquanura" natürlich auch die Zielgruppe der Teenager und Thrillseeker bedient werden. Aber Efteling wäre nicht Efteling, wenn die neue Achterbahn nicht in eine Story eingebettet und aufwendig inszeniert worden wäre - denn Geschichten erzählen kann man im niederländischen Kaatsheuvel ganz besonders gut.
Die neue Anlage "Baron 1898" grenzt direkt an den Water Coaster "De Vliegende Hollander" sowie die Doppel-Holzachterbahn "Joris en de Draak" an und präsentiert sich als eine Anordnung mehrerer Gebäude aus roten Backsteinen, einem tatsächlich rauchenden Schornstein und einem imposanten Schachtturm aus Stahl – alles im Stil des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Laut der Hintergrundgeschichte gehört das Bergwerk dem habgierigen Grubenbaron Gustave Hooghmoed (auf Deutsch: Hochmut), der eine Goldader entdeckt hat und dort jeden Klumpen des kostbaren Metalls abbauen lassen will – koste es, was es wolle. Selbst das Auftauchen der "Weißen Frauen", sagenhafte Wesen, die den fruchtbaren Boden beschützen und den Abbau des Goldes verhindern wollen, hält ihn nicht davon ab, seine Leute wieder in die gefährliche Tiefe zu schicken. Mit diesen üblen Charaktereigenschaften reiht sich der Baron thematisch somit in den Club der anderen gewissenlosen Gesellen ein, deren schauerliche Geschichten in Efteling erzählt werden, darunter in erster Linie der Räuberhauptmann Hugo van de Loonse Duinen aus dem Mad House "Villa Volta" sowie Kapitän Willem van der Deckens vom fliegenden Holländer.
Impressionen von der Eröffnung von "Baron 1898" in Efteling
Pre-Shows vor der Fahrt
Wenn man sich auf einen Besuch in der Mine einlassen will, bleibt im Wartebereich noch die Wahl, die Single-Rider-Line zu nehmen oder das Abenteuer lieber zusammen mit vertrauten Menschen zu erleben; weiterhin kann man entscheiden, ob man sich in die vordere Sitzreihe des Wagens traut oder lieber eine der beiden hinteren bevorzugt. Im Inneren betritt man nun den ersten Preshow-Raum, eine Kaue, die den Arbeitern zum Umziehen dient und mit allerhand typischen Gegenständen ausgestattet ist. Selbst die sogenannten "Püngelhaken", an denen die Arbeitskleidung oben unter der Decke aufgehängt wird, und die dazugehörigen Ketten mit den kleinen Vorhängeschlössern sind zu sehen.
Auf euphorische Weise präsentiert der Baron nun den neuen Arbeitern seine Mine, als plötzlich die feenhaften "Weißen Frauen" hereinschweben und eindringlich warnen. Auch wenn bei dieser schönen multimedialen Darbietung trotz ein paar Texten in englischer Sprache sich dem nicht niederländisch sprechenden Besucher nicht alle Aspekte der Geschichte eröffnen, wird trotzdem eine spannende und intensive Atmosphäre erzeugt. Im nächsten Raum gibt der Baron, unbeeindruckt von dem Besuch der Geisterwesen, noch letzte Anweisungen – in Form einer beeindruckend guten Animatronic. Bevor sich die Türen zum Einstieg öffnen, verabschiedet er die neuen "Kumpel" noch mit einem lauten "Glück auf" und entlässt sie zu der gefährlichen Reise. Man sollte sich jedenfalls nicht darauf verlassen, dass die "Weißen Frauen" ihr Vorhaben aufgegeben haben …
Insgesamt gesehen ist "Baron 1898" ein schönes Gesamtpaket mit einer stimmigen und aufwendigen Inszenierung, bei der auch besonderer Wert auf Details gelegt wurde. So schickt der Operator in der Station die Wagen mittels eines altertümlichen Hebels auf die Strecke, bei der Auffahrt der Wagen auf dem Lift drehen sich die Räder am Förderturm und kurz vor dem Sturz in den Schacht blinkt ein rotes Signallicht. Ein besonderes Highlight ist zudem – wie bei Efteling in der Vergangenheit schon oft – wieder die musikalische Untermalung der Attraktion, die unter anderem einen fröhlichen, pompösen Marsch sowie den eher zauberhaften und melancholischen Gesang der "Weißen Frauen" beinhaltet und einem noch länger im Ohr bleibt. Urheber ist der niederländische Komponist und Produzent René Merkelbach, der auch schon für den wunderbaren Soundtrack von "Joris en de Draak", "Raveleijn" und "De Vliegende Hollander" verantwortlich zeichnete. Zusätzlich wurde das musikalische "Baron"-Hauptthema von DJ Hardwell, der in der Nähe von Efteling aufgewachsen ist und schon als Kind und Jugendlicher zu den Besuchern des Parks zählte, in einen Dance-Remix umgewandelt, der auch im Park erhältlich ist.