Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
31.08.2005 | Freizeitparks | Kolumnen
Blauer Dunst in Freizeitparks
Als Raucher hat man es heutzutage nicht leicht – Rauchfreie Bahnhöfe, Flughäfen, Arbeitsplätze und sogar ein im Raum stehendes generelles Rauchverbot in Restaurants und Kneipen. Wie gut, daß man seinem Laster wenigstens noch in Freizeitparks frönen darf – sollte man meinen. In Wirklichkeit treffen aber gerade dort die geballten Ladungen der Intoleranz von Rauchern und militanten Nichtrauchern aufeinander wie bei einem Unwetter der höchsten Stufe. Dabei ist diese Form der Wetterwarnung eigentlich gänzlich überflüssig, wenn sich beide Parteien einfach mal an die vorgegebenen Regeln halten würden.
Vergleicht man einmal die europäischen Freizeitparks mit den amerikanischen, finden wir in der “alten Welt” ein weitaus höheres Maß an Liberalität: Während Besucher in Übersee (wenn überhaupt) ausnahmslos nur in speziell ausgeschilderten “Smoking Areas” ihr sauer verdientes Geld im wahrsten Sinne des Wortes in Rauch auflösen dürfen, herrscht in Europa mit Ausnahme von Gebäuden und Warteschlangen Narrenfreiheit. Dies ist natürlich ein Zustand, der so manchem Zigarettenfeind ein Dorn im Auge ist und dazu führt, daß gerne mal versucht wird, eigene Regeln aufzustellen.
Beliebtes Angriffsziel ist dann zum Beispiel der Raucher, der es wagt, sich beim Ansehen einer Parade einen Glimmstengel anzuzünden – mit höchster Wahrscheinlichkeit wird sich irgendjemand finden, der in zwei Metern Entfernung plötzlich provokativ hüsteln wird. Und seien Sie gewiß: Wenn Sie jetzt Ihre Zigarette nicht entsorgen, wird kurz darauf die geballte Wut einiger weiterer Nichtraucher in ihrer Nähe über Sie niederprasseln. Lassen Sie sich am besten auf keine Diskussionen ein und räumen Sie lieber gleich das Feld – selbst der dezente Hinweis darauf, daß es ja durchaus erlaubt sei, dort zu rauchen, wird garantiert in der folgenden medizinischen Exkursion über gesundheitliche Schäden untergehen.
Ähnliche Unangenehmlichkeiten kann den Zigarettenfan durchaus auch schon mal im extra ausgewiesenen Raucherbereich in Restaurants erwarten. Gerade an überfüllten Tagen kann es durchaus vorkommen, daß sich Nichtraucher in diesen Bereich verirren, weil es ansonsten keine freien Plätze mehr gibt. Im Prinzp eigentlich kein Problem. Kurios wird es dann nur, wenn diese Personen dann einfach versuchen, ihr neu erschlossenes Hoheitsgebiet ebenfalls zur rauchfreien Zone zu erklären. Auch hier gilt in der Regel: Diskussionen sind nicht wirklich fruchtbar und führen oft nur zu einem unnötigen, lautstarken Grabenkampf um den Sinn und Unsinn von Raucherzonen in gastronomischen Einrichtungen.
Natürlich soll dies keineswegs heißen, daß Intoleranz und Starrköpfigkeit ein Privileg der Anti-Zigaretten-Miliz wäre, unverbesserliche Raucher beherrschen diese Disziplinen mindestens genauso gut. Ein heißbegehrter Ort zum hemmungslosen Ausleben der Nikotinsucht findet sich immer in Wartebereichen für Attraktionen. Solange diese im Freien verlaufen, könnte man ja durchaus noch über die Legitimation diskutieren, aber es wird eben auch in engen und stickigen Gängen gequalmt, was das Zeug hält. Der dezente Hinweis auf das dort geltende Rauchverbot stößt bei den zumeist jugendlichen Fluppenfreunden jedoch selten auf Gegenliebe – Gelächter, Hohn oder sogar das Androhen körperlicher Gewalt sind typische Reaktionen, mit denen man in einer solchen Situation rechnen muß.
Wie ich selbst schon erleben durfte, werden die Grenzen der Dummheit im Deckmäntelchen der persönlichen Freiheit sogar noch weiter ausgetestet. Auf einer Holzachterbahn zündete sich im vergangenen Jahr im Wagen vor mir ein “voll krasser Checker” plötzlich eine Zigarette an. Mal ganz abgesehen davon, daß bei einem normal denkenden Menschen alleine schon bei der Kombination der Worte “anzünden” und “Holz” alle Alarmglocken schrillen sollten, bekam ich natürlich durch die Fahrgeschwindigkeit jede Menge glühender Asche ab und durfte mich über ein kleines Brandloch in meiner Jacke als Souvenir freuen. Um es auf den Punkt zu bringen: Solchen Rauchern sollte man selbstverständlich die Zigarette ins Maul stopfen, daß es hinten am Allerwertesten rausqualmt.
Ein Tag in einem Freizeitpark sollte eigentlich ein schönes Erlebnis für alle Besucher sein - dies gilt gleichermaßen für Raucher und Nichtraucher. In Europa setzt man glücklicherweise nicht wie in den USA auf eine konsequente geographische Trennung der beiden Gruppen, sondern auf ein friedvolles Miteinander dank Toleranz und ein wenig Rücksicht: Auch Kettenraucher können durchaus mal eine Stunde ohne Zigarette auskommen und Nichtraucher sollten nicht bei jedem Glimmstengel in ihrer Nähe Mordio und Zeter schreien, wenn dies unter freiem Himmel geschieht. Vor allem aber sollten beide Gruppen darauf achten, daß die liberalen Regeln hierzulande auch von allen eingehalten werden – eine Zigarette gehört nun einmal nicht auf eine Holzachterbahn. Und dies wird der betreffende Raucher vielleicht auch einsehen, nachdem er dank Ihres Hinweises an die Mitarbeiter des Parks aus demselben geflogen ist.
Vergleicht man einmal die europäischen Freizeitparks mit den amerikanischen, finden wir in der “alten Welt” ein weitaus höheres Maß an Liberalität: Während Besucher in Übersee (wenn überhaupt) ausnahmslos nur in speziell ausgeschilderten “Smoking Areas” ihr sauer verdientes Geld im wahrsten Sinne des Wortes in Rauch auflösen dürfen, herrscht in Europa mit Ausnahme von Gebäuden und Warteschlangen Narrenfreiheit. Dies ist natürlich ein Zustand, der so manchem Zigarettenfeind ein Dorn im Auge ist und dazu führt, daß gerne mal versucht wird, eigene Regeln aufzustellen.
Beliebtes Angriffsziel ist dann zum Beispiel der Raucher, der es wagt, sich beim Ansehen einer Parade einen Glimmstengel anzuzünden – mit höchster Wahrscheinlichkeit wird sich irgendjemand finden, der in zwei Metern Entfernung plötzlich provokativ hüsteln wird. Und seien Sie gewiß: Wenn Sie jetzt Ihre Zigarette nicht entsorgen, wird kurz darauf die geballte Wut einiger weiterer Nichtraucher in ihrer Nähe über Sie niederprasseln. Lassen Sie sich am besten auf keine Diskussionen ein und räumen Sie lieber gleich das Feld – selbst der dezente Hinweis darauf, daß es ja durchaus erlaubt sei, dort zu rauchen, wird garantiert in der folgenden medizinischen Exkursion über gesundheitliche Schäden untergehen.
Ähnliche Unangenehmlichkeiten kann den Zigarettenfan durchaus auch schon mal im extra ausgewiesenen Raucherbereich in Restaurants erwarten. Gerade an überfüllten Tagen kann es durchaus vorkommen, daß sich Nichtraucher in diesen Bereich verirren, weil es ansonsten keine freien Plätze mehr gibt. Im Prinzp eigentlich kein Problem. Kurios wird es dann nur, wenn diese Personen dann einfach versuchen, ihr neu erschlossenes Hoheitsgebiet ebenfalls zur rauchfreien Zone zu erklären. Auch hier gilt in der Regel: Diskussionen sind nicht wirklich fruchtbar und führen oft nur zu einem unnötigen, lautstarken Grabenkampf um den Sinn und Unsinn von Raucherzonen in gastronomischen Einrichtungen.
Natürlich soll dies keineswegs heißen, daß Intoleranz und Starrköpfigkeit ein Privileg der Anti-Zigaretten-Miliz wäre, unverbesserliche Raucher beherrschen diese Disziplinen mindestens genauso gut. Ein heißbegehrter Ort zum hemmungslosen Ausleben der Nikotinsucht findet sich immer in Wartebereichen für Attraktionen. Solange diese im Freien verlaufen, könnte man ja durchaus noch über die Legitimation diskutieren, aber es wird eben auch in engen und stickigen Gängen gequalmt, was das Zeug hält. Der dezente Hinweis auf das dort geltende Rauchverbot stößt bei den zumeist jugendlichen Fluppenfreunden jedoch selten auf Gegenliebe – Gelächter, Hohn oder sogar das Androhen körperlicher Gewalt sind typische Reaktionen, mit denen man in einer solchen Situation rechnen muß.
Wie ich selbst schon erleben durfte, werden die Grenzen der Dummheit im Deckmäntelchen der persönlichen Freiheit sogar noch weiter ausgetestet. Auf einer Holzachterbahn zündete sich im vergangenen Jahr im Wagen vor mir ein “voll krasser Checker” plötzlich eine Zigarette an. Mal ganz abgesehen davon, daß bei einem normal denkenden Menschen alleine schon bei der Kombination der Worte “anzünden” und “Holz” alle Alarmglocken schrillen sollten, bekam ich natürlich durch die Fahrgeschwindigkeit jede Menge glühender Asche ab und durfte mich über ein kleines Brandloch in meiner Jacke als Souvenir freuen. Um es auf den Punkt zu bringen: Solchen Rauchern sollte man selbstverständlich die Zigarette ins Maul stopfen, daß es hinten am Allerwertesten rausqualmt.
Ein Tag in einem Freizeitpark sollte eigentlich ein schönes Erlebnis für alle Besucher sein - dies gilt gleichermaßen für Raucher und Nichtraucher. In Europa setzt man glücklicherweise nicht wie in den USA auf eine konsequente geographische Trennung der beiden Gruppen, sondern auf ein friedvolles Miteinander dank Toleranz und ein wenig Rücksicht: Auch Kettenraucher können durchaus mal eine Stunde ohne Zigarette auskommen und Nichtraucher sollten nicht bei jedem Glimmstengel in ihrer Nähe Mordio und Zeter schreien, wenn dies unter freiem Himmel geschieht. Vor allem aber sollten beide Gruppen darauf achten, daß die liberalen Regeln hierzulande auch von allen eingehalten werden – eine Zigarette gehört nun einmal nicht auf eine Holzachterbahn. Und dies wird der betreffende Raucher vielleicht auch einsehen, nachdem er dank Ihres Hinweises an die Mitarbeiter des Parks aus demselben geflogen ist.
Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.
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Autoreninfo Mike Vester
Mike Vester beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Freizeitparks / Kirmes und gehört heute zu den wichtigsten Autoren der Parkscout-Fachredaktion. Sein Hang zu Polemik und Übertreibungen ist zwar legendär, aber wer genau hinhört, merkt schnell, daß er mit seinem Motto "zeitlos, stillos, geschmacklos" zwischen den Zeilen immer genau den Punkt trifft. Der frühere Kleinkunst-Texter ist überzeugter Fan von allem, was mit dem Thema "Disney" zu tun hat und läßt dies auf seine liebenswert schrullige Art auch sicherlich öfter in seine Kolumne einfließen. In diesem Sinne also: Immer vester druff...
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