31.10.2024 | Magazin | Freizeitparks
Danse Macabre
Am 4. September 2022 hatten sich die Tore des altehrwürdigen Spookslot im niederländischen Efteling nach 44 Jahren für immer geschlossen. Die Trauer bei den Freizeitparkfans in unserem Nachbarland war riesig, aber bereits damals war klar, dass es einen Nachfolger geben sollte, der die Tradition in die Moderne führt: "Danse Macabre". In den kommenden 24 Monaten gab es immer wieder Baudokumentationen und Hintergrundinformationen zu der Neuheit, die am 30.10.2024 der Presse und 600 glücklichen Gewinnern eines Gewinnspiels vorgestellt wurde. Die Erwartungshaltung war immens hoch, zumal das Hauptgebäude in Form einer alten Abtei, schon seit einiger Zeit deutlich sichtbar den Platz, wo sich früher das Spookslot befand, dominierte.
Am gestrigen Abend war es dann endlich soweit: Das herrlich mystisch illuminierte Gelände mitsamt Abtei wurde zum Schauplatz einer Eröffnungszeremonie, die wunderbar den Bogen vom alten Spookslot zur heutigen Zeit schlug. Viel Nebel, Lichteffekte, Feuerwerk, Mönche mit Laternen und natürlich das ikonische Geigenspiel beherrschten das Geschehen. Und mitten unter den geladenen Gästen befanden sich Virginie und Otto Charlatan, zwei Charaktere, die seit fast zwei Jahren die Hintergrundgeschichte der Attraktion live im Park vermittelt haben. Bei jener geht es übrigens um den Vorfahren der beiden, den berühmten Dirigenten Joseph Charlatan, der zusammen mit seinem Orchester im 19. Jahrhundert im geheimnisvollen Huyverwoud verschwand. Was sich dort zugetragen hat, sollen die Besucher nun herausfinden und sich auf den Weg zu einer geheimnisvollen Abtei machen, in der die Vermissten zuletzt gesehen wurden.
Alleine dieser ganze Wartebereich ist schon eine Attraktion für sich und mit derart viel Liebe zum Detail entworfen worden, dass das Anstehen durchaus Spaß macht. Dafür sorgt dann unter anderem auch eine wahrlich gespenstische Soundkulisse mit dreidimensionalen Soundfeldern. Interessanterweise hat Efteling es wirklich geschafft, den Huyverwoud mitsamt der Abtei so geschickt vom restlichen Parks zu trennen, dass man während des Wartens kaum etwas vom Treiben abseits der Neuheit mitbekommt. Insbesondere bei Dunkelheit entsteht dadurch eine immersive Grundatmosphäre, die tatsächlich für eine gehörige Gänsehaut sorgt.
Die Kulissen ändern sich stetig, die Beleuchtung passt sich der Stimmung an. Es entsteht eine furiose Kombination aus Bewegung, Musik und Show, von der man einfach begeistert sein muss! Die Optik wurde natürlich mit verschiedenen Hinweisen an das klassische Spookslot angelehnt und kommt in dem gewissen "Efteling-Look" daher, für den der niederländische Park so berühmt ist. Die Dreh-Bewegungen sind dabei zwar zum Finale recht rasant, bewegen sich aber trotzdem immer noch in einem Rahmen, der auch für Motion-Sickness-geplagte Besucher kein Problem darstellen sollte.
Zugegebenermaßen ist es nicht so einfach, "Danse Macabre" einzuordnen, da wir etwas Vergleichbares noch nicht erlebt haben. Natürlich ist es eine Fahrattraktion mit einem System, das es weltweit kein zweites Mal gibt. Und natürlich erinnert die Neuheit an das Prinzip eines Darkrides. Aber auf der anderen Seite ist es auch eine Show-Attraktion, die den Begriff "Immersion" auf ein ganz neues Level hebt und gleichermaßen auch die konsequente Weiterentwicklung des altehrwürdigen Spookslot darstellt.
Für welche Klassifizierung man sich auch immer entscheiden mag: "Danse Macabre" ist einfach der Hammer – eine Neuheit, die uns nachhaltig beschäftigt hat und die bei jedem Gedanken daran noch einen Tick besser wurde. Umso bedauerlicher, dass wir die Fahrt tatsächlich nur ein einziges Mal genießen durften, da hier so unglaublich viele Details versteckt sind, dass es sicherlich etliche Wiederholungsfahrten braucht, um all die fantastischen Ideen, die die Kreativen von Efteling untergebracht haben, auch zu erfassen.
35 Millionen Euro hat der Park sich seine neueste Attraktion kosten lassen – ein Betrag, für den andere Freizeitparks ganze Achterbahnen bauen. Alleine die Thematisierung des Bereichs und der Attraktion sind ein wahrer Augenschmaus und zeigen eindrucksvoll, warum Efteling nicht nur ein wichtiger Teil der niederländischen DNA ist, sondern auch, warum der Park zu den allerbesten Freizeitparks unseres Kontinents gehört. Der Blick auf die Wartezeiten am offiziellen Eröffnungstag zeigt jedenfalls, dass diese Entscheidung goldrichtig war: Bis zu vier Stunden musste man heute ausharren, um einen Blick in die alte Abtei werfen zu können.
Am gestrigen Abend war es dann endlich soweit: Das herrlich mystisch illuminierte Gelände mitsamt Abtei wurde zum Schauplatz einer Eröffnungszeremonie, die wunderbar den Bogen vom alten Spookslot zur heutigen Zeit schlug. Viel Nebel, Lichteffekte, Feuerwerk, Mönche mit Laternen und natürlich das ikonische Geigenspiel beherrschten das Geschehen. Und mitten unter den geladenen Gästen befanden sich Virginie und Otto Charlatan, zwei Charaktere, die seit fast zwei Jahren die Hintergrundgeschichte der Attraktion live im Park vermittelt haben. Bei jener geht es übrigens um den Vorfahren der beiden, den berühmten Dirigenten Joseph Charlatan, der zusammen mit seinem Orchester im 19. Jahrhundert im geheimnisvollen Huyverwoud verschwand. Was sich dort zugetragen hat, sollen die Besucher nun herausfinden und sich auf den Weg zu einer geheimnisvollen Abtei machen, in der die Vermissten zuletzt gesehen wurden.
Über eine Brücke in die Katakomben
Der Weg dorthin führt zunächst einmal durch einen Kreuzgang in einen Kräutergarten, bevor es dann durch ein schweres Holztor auf einen alten Friedhof geht. Hier befindet sich unter anderem auch ein großes Grab von Joseph Charlatan mitsamt einer imposanten Statue des verstorbenen Dirigenten. Einen ersten Ausblick darauf, dass es hier nicht so ganz mit rechten Dingen zugeht, gibt es schon mit einer Gruft, deren Türe sich plötzlich von ganz alleine bewegt. Nach dem Friedhof gelangt Ihr schließlich über eine lange Brücke in die Katakomben der Abtei, wo man kurz danach schon auf einer Kirchenbank in einem großen hohen Saal Platz nimmt.Alleine dieser ganze Wartebereich ist schon eine Attraktion für sich und mit derart viel Liebe zum Detail entworfen worden, dass das Anstehen durchaus Spaß macht. Dafür sorgt dann unter anderem auch eine wahrlich gespenstische Soundkulisse mit dreidimensionalen Soundfeldern. Interessanterweise hat Efteling es wirklich geschafft, den Huyverwoud mitsamt der Abtei so geschickt vom restlichen Parks zu trennen, dass man während des Wartens kaum etwas vom Treiben abseits der Neuheit mitbekommt. Insbesondere bei Dunkelheit entsteht dadurch eine immersive Grundatmosphäre, die tatsächlich für eine gehörige Gänsehaut sorgt.
Alles dreht sich!
Zurück zur eigentlichen Attraktion: Wenn man schließlich von den Mitarbeitern, die den Besuchern mit kleinen Laternen den Weg leuchten, einen Platz auf einer der Kirchenbänke zugewiesen bekommen hat, geht es auch schon los: Es wird dunkel, der Geist von Joseph Charlatan erscheint, und die ersten Töne von Camille Saint-Saëns berühmten Werk "Danse Macabre" erklingen. Was nun folgt, ist ein fast vierminütiges surreales Erlebnis, das man kaum in Worte fassen kann. Nur soviel sei gesagt: Die Kirchenbänke stehen auf sich drehenden Plattformen, und die Plattformen befinden sich auf einer sich drehenden, neigenden und fallenden Platte. Dadurch entsteht eine Dynamik, die auf den Takt genau auf die Musik abgestimmt wurde – man "tanzt" also quasi durch den Raum.Die Kulissen ändern sich stetig, die Beleuchtung passt sich der Stimmung an. Es entsteht eine furiose Kombination aus Bewegung, Musik und Show, von der man einfach begeistert sein muss! Die Optik wurde natürlich mit verschiedenen Hinweisen an das klassische Spookslot angelehnt und kommt in dem gewissen "Efteling-Look" daher, für den der niederländische Park so berühmt ist. Die Dreh-Bewegungen sind dabei zwar zum Finale recht rasant, bewegen sich aber trotzdem immer noch in einem Rahmen, der auch für Motion-Sickness-geplagte Besucher kein Problem darstellen sollte.
Zugegebenermaßen ist es nicht so einfach, "Danse Macabre" einzuordnen, da wir etwas Vergleichbares noch nicht erlebt haben. Natürlich ist es eine Fahrattraktion mit einem System, das es weltweit kein zweites Mal gibt. Und natürlich erinnert die Neuheit an das Prinzip eines Darkrides. Aber auf der anderen Seite ist es auch eine Show-Attraktion, die den Begriff "Immersion" auf ein ganz neues Level hebt und gleichermaßen auch die konsequente Weiterentwicklung des altehrwürdigen Spookslot darstellt.
Für welche Klassifizierung man sich auch immer entscheiden mag: "Danse Macabre" ist einfach der Hammer – eine Neuheit, die uns nachhaltig beschäftigt hat und die bei jedem Gedanken daran noch einen Tick besser wurde. Umso bedauerlicher, dass wir die Fahrt tatsächlich nur ein einziges Mal genießen durften, da hier so unglaublich viele Details versteckt sind, dass es sicherlich etliche Wiederholungsfahrten braucht, um all die fantastischen Ideen, die die Kreativen von Efteling untergebracht haben, auch zu erfassen.
35 Millionen Euro hat der Park sich seine neueste Attraktion kosten lassen – ein Betrag, für den andere Freizeitparks ganze Achterbahnen bauen. Alleine die Thematisierung des Bereichs und der Attraktion sind ein wahrer Augenschmaus und zeigen eindrucksvoll, warum Efteling nicht nur ein wichtiger Teil der niederländischen DNA ist, sondern auch, warum der Park zu den allerbesten Freizeitparks unseres Kontinents gehört. Der Blick auf die Wartezeiten am offiziellen Eröffnungstag zeigt jedenfalls, dass diese Entscheidung goldrichtig war: Bis zu vier Stunden musste man heute ausharren, um einen Blick in die alte Abtei werfen zu können.
Impressionen von der Eröffnung von Danse Macabre
© parkscout/MV