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10.10.2011 | Freizeitparks | Magazin
Halloween Horror Fest im Movie Park: Das erste Wochenende
Der Notarzt beim Halloween Horror Fest
Zum einen lag dies sicherlich daran, dass man den Mazes zu wenig Aufmerksamkeit schenkte und statt auf schlüssige Konzepte auf teure Animatronics gesetzt hatte. Zum anderen waren aus unterschiedlichsten Gründen viele Dinge zum Start des Events einfach noch nicht fertig, so dass Besucher, die an den ersten Wochenenden zum Gruseln nach Bottrop pilgerten, längst nicht alles zu sehen bekamen. Die Ansage für dieses Jahr war klar: Es sollte mehr in die Atmosphäre investiert werden, den Monstern sollten klare Rollen zugeordnet werden und der totale Fokus auf reine Splatter-Geschichten sollte geknackt werden. Nach dem ersten Wochenende kann man dem Team rund um Jörg Kraft nur gratulieren: der erste Schritt zu einer Neuordnung des Halloween Horror Fest ist mehr als gelungen!
Zunächst einmal muss man festhalten, dass der Park wesentlich effektiver dekoriert wurde als in den vergangenen Jahren. An den Laternen wurden Leichen aufgeknüpft, Kürbisse wurden zentralisiert, Photo-Points laden zu ausgiebigen Knips-Einlagen ein, und auch die früher für tolle Effekte in der Dunkelheit zuständigen Feuerfässer sind wieder da – und dies gleich an drei verschiedenen Locations. Auch an der Beleuchtung wurde einiges geändert, so dass die Straßen und Häuserfassaden nun in ein weitaus stimmungsvolleres Licht getaucht werden – dies mag man vielleicht nicht bewusst wahrnehmen, aber im Unterbewusstsein macht sich dies stark bemerkbar. Auch das Reduzieren der Imbiss-Buden am Ende der Main Street und das Investieren in Nebelmaschinen hat sich gelohnt – eine so gute Gruselatmosphäre gab es dort schon Jahre nicht mehr! Die Sidesounds auf den Straßen wurden ebenfalls geändert – statt leiser Klänge gibt es dort jetzt Monster-Rock von Marilyn Manson oder Rammstein, und dies vor allem auch in einer angemessenen Lautstärke. Prima! Das Krankenhaus des Todes
Das Herzstück des Halloween Horror Fest waren und sind natürlich die Mazes, von denen es in diesem Jahr auch wieder vier gibt. Den größten Horrorgang findet man nach wie vor im "Deathpital", einem stark an die "Saw"-Filmreihe erinnernden Krankenhaus am Ende des Parks. Obwohl hier im Laufe der letzten Jahre nur ein wenig Feintuning betrieben wurde, ist dieses Maze ganz klar der Höhepunkt mit seinen langen Gängen und den bis in die Fingerspitzen motivierten Bewohner. Viel besser kann man ein solches Gruselhaus kaum machen, zumal auch die Anzahl der Scares überzeugt. Doch die parkinterne Konkurrenz ist dem Horror-Hospital dicht auf der Spur: die Neuheit "The Forgotten" setzt im Gegensatz zum Gore-Style des "Deathpital" eher auf Licht, Sound und die dadurch entstehende Verstörung der Besucher. Das Maze wurde entsprechend eingerichtet und bietet mit seinem Nebelraum am Ende und den grandiosen Monstern am Einlass einen gelungenen Einstand.
This Lady is a Tramp
Showtechnisch hinkt das Halloween Horror Fest 2011 leider immer noch den großartigen Veranstaltungen der Vergangenheit hinterher – insbesondere die Grusical-Show "Witchboard", die seinerzeit neue Maßstäbe für das Entertainment des Parks setzte, wird immer noch schmerzlich vermisst – auch der "Battle of the Lost Souls", der früher auf dem NYC-Plaza für verdammt gute Unterhaltung sorgte, ist leider nicht zurückgekommen. Stattdessen gibt es einen mäßig lustigen Monster-Gesangs-Wettbewerb, bei dem nicht nur das Anstimmen von David Hasselhoffs "Looking for Freedom" für eine gehörige Portion Gänsehaut sorgt.
Trotzdem bleibt festzuhalten, dass sich der Movie Park Germany nach dem eher enttäuschenden Halloween Horror Fest im letzten Jahr 2011 wieder mit einem Paukenschlag zurückmeldet und seinen Anspruch, das beste Grusel-Event in einem deutschen Freizeitpark zu sein, untermauert. Die Konkurrenz im Süden, die "Horror Nights starring Marc Terenzi", konnte jedenfalls bei weitem nicht so überzeugen wie die diesjährige Version des Bottroper Halloween-Fests. Mal schauen, was das FORT FUN Abenteuerland in diesem Jahr dagegen zu halten hat – auch dort hat man kräftig nachgerüstet. Der einzige Wehrmutstropfen, den man im Zusammenhang mit dem Halloween Horror Fest erwähnen muss, ist das Fehlen einer quantitativen Steigerung. Vier Mazes und eine Streetshow ist langfristig einfach zu wenig, um auch weiterhin an der Spitze der deutschen Halloween-Events stehen zu wollen, zumal die Kapazitäten bei starkem Besucherandrang auch schnell an ihre natürlichen Grenzen stoßen. Hoffen wir also, dass im nächsten Jahr die Anzahl der Mazes endlich erhöht wird …
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