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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
19.10.2011 | Interviews | Freizeitparks | Magazin

Das größte Grusellabyrinth Deutschlands


Deutschlands größtes Grusellabyrinth im alten Güterbahnhof in Kiel geht in diesem Jahr zurück zu seinen Wurzeln: Die bereits am früheren Standort, der Villa Fernsicht in Raisdorf, erfolgreich von 2003 bis 2005 gespielte Geschichte um die berühmt-berüchtigte Lady Fortescue feiert in der neuen Erlebniswelt ihr Comeback.

Schauplatz der Story ist die mächtige Fortescueburg in einem finsteren Zeitalter. Durch einen mehr als unglücklichen Umstand entkommt die Hexenfürstin Lady Fortescue aus ihrem Gefängnis in den Katakomben und strebt erneut nach ihrer alten Herrschaft. Da hilft nur der beherzte Einsatz des berühmten Geisterjägers "Wächter", der die Gäste in die Burg schickt um nach einem Ausweg zu suchen. Auf ihrer Reise durch die dunklen Hallen und Labyrinthe entdecken die Gäste jedoch schnell, dass Lady Fortescue nicht die einzige Bedrohung ist. Ein finsterer Schatten lauert in den düsteren Tiefen der Festung und steht in einer mysteriösen Verbindung mit der Hexenfürstin, die es zu erforschen gilt.

Wie der Name "Grusellabyrinth" schon andeutet, gibt es hier nicht den Halloween-üblichen Splatter mit viel Blut zu sehen – vielmehr handelt es sich dabei um eine Art interaktives Theater, bei dem die Besucher mit in die Geschichte eingebunden werden. Über 60 Minuten lang wandern die Gäste durch verschiedene Räume und dunkle Irrgärten, um letztendlich dem Geheimnis der Lady Fortescue auf die Spur zu kommen. Ein dunkler Friedhof mit Grablichtern, ein voll verspiegelter Raum und eine Zeitmaschine sind nur einige der Kulissen, durch die man auf seiner Reise durch das Grusellabyrinth geschickt wird. "Der Fluch der Fortescue" ist dabei ausgesprochen familienfreundlich – Kinder können bereits ab einem Alter von acht Jahren den Wächter bei der Bekämpfung der Lady unterstützen. Parkscout hat mit Holger Schliemann, einem der Betreiber des Grusellabyrinths, über den Umzug nach Kiel und die Zukukunftsperspektiven am neuen Standort gesprochen.

Freund oder Feind? Der Gront
Parkscout: Wie glücklich seid Ihr mit dem neuen Standort bzw. welche Vor- und welche Nachteile bietet er im Vergleich zur Villa Fernsicht?

Holger Schliemann: Mit dem neuen Standort sind wir eigentlich sehr glücklich. Der große Vorteil ist natürlich, dass er sich in der Stadt befindet und für Besucher aus den umliegenden Großstädten bis hin zu Hamburg besser erreichbar ist. Außerdem haben wir jetzt eine größere Zahl an Touristen, die in der Nähe Urlaub machen. Der neue Standort bietet zusätzlich mehr Platz als die Villa Fernsicht, ist witterungsunabhängiger, hat größere Personalräume und mehr als ausreichend Parkplätze für alle Besucher. Der einzige Nachteil ist, dass sich das herausragende Flair der Villa Fernsicht nicht reproduzieren lässt – von daher ist der alte Güterbahnhof natürlich ein Kompromiss. Es sind noch einige Zeit und finanzielle Mittel erforderlich, um das ganze neu zu gestalten – wir arbeiten daran.

Parkscout: Könnt Ihr schon abschätzen, wie gut der neue Standort vom Publikum angenommen wird?

Holger Schliemann: Aus den Erfahrungen des letzten Jahres können wir jetzt schon sagen, dass der neue Standort super angenommen wird. Vor allem das neue Publikum ist begeistert, während unsere Stammkunden noch ein paar Kritikpunkte haben, die wir uns auch zu Herzen nehmen. Aus unternehmerischer Sicht sind wir sehr zufrieden – wir haben hier mehr Besucher als beim alten Standort.

Parkscout: Warum habt Ihr Euch dazu entschieden, mit dem diesjährigen Programm noch einmal zurück zu den Wurzeln zu gehen?

Holger Schliemann: Das war hauptsächlich eine emotionale Frage. Im letzten Jahr haben wir uns ja mit einem Sonderprogramm von der Villa Fernsicht verabschiedet. Trotzdem kam der Wechsel so schnell, dass wir den Fortgang nicht mit einer speziellen Gruselshow zelebrieren konnten – es gab noch keine ausreichende Ehrung des traditionsreichen Standorts, bevor es in ein neues Zeitalter geht. Dieses wollen wir in diesem Jahr nachholen. Die Geschichte um Lady Fortescue war eine der beliebtesten Shows der Villa Fernsicht, und das gesamte Team wollte sie noch einmal sozusagen als Hommage im Güterbahnhof machen.

Lady Fortescue
Parkscout: Die neue Location eignet sich ja eigentlich eher für ein Industrial- oder Cyberpunk-Thema a la "Resident Evil" - plant Ihr, in Zukunft eine etwas härtere Schiene zu fahren, um der neuen Location Rechnung zu tragen?

Holger Schliemann: Im letzten Jahr gab es ja schon einen ersten Schritt in diese Richtung, wobei wir bemerkt haben, dass das Industrial-Thema damals nicht so gut ankam wie die reinen Fantasygeschichten. Wir selbst wollen eigentlich auch gerne neue Wege wie zum Beispiel Industrial gehen. Dieses Jahr werden wir noch ein zusätzliches Horrorlabyrinth mit einem Mindestalter von 16 Jahren eröffnen, das auch stark in diese Richtung geht. Damit wollen wir auch austesten, wie gut eine solche Thematik bei den Besuchern ankommt, da wir schon entsprechende Ideen für die Zukunft haben.

Parkscout: Wieviele Personen waren insgesamt an der Realisation von "Der Fluch der Fortescue" beteiligt und kannst Du etwas über den gesamten Zeitaufwand sagen?

Holger Schliemann: Das Schreiben der Story übernehmen meine Schwester Ina und ich. Insgesamt umfasst unser Team zehn Leute. Von den ersten Scripts bis zur finalen Realisierung muss man schon mit einer Entwicklungszeit von rund sechs Monaten rechnen. Außerdem versuchen wir, alles selbst zu machen und so wenig wie möglich einzukaufen. So haben wir zum Beispiel auch eine Schneiderin im Team, die den Großteil der aufwendigen Kostüme herstellt.

Parkscout: Eines der Herzstücke der Villa Fernsicht war ja neben dem Grusellabyrinth der große Festsaal mit der aufwendigen Multimedia-Technik. Plant Ihr etwas ähnliches für das neue Buffet-Restaurant?

Holger Schliemann: Zunächst einmal muss man sagen, dass das neue Buffet-Restaurant, das am 18.11. eröffnen wird, eine Zwischenlösung darstellt, die es nur ein oder zwei Jahre geben wird. Das Thema ist eine Fantasy-Bahnhofshalle wie man sie aus Harry Potter kennt. An den Wänden hängen große Banner mit Bildern von alten Zügen, es wird Sounds von Geisterzügen und Aufrufe von Geistergestalten geben. Unser Masterplan für den alten Güterbahnhof sieht allerdings vor, das Restaurant "Castello" aus der Villa Fernsicht in einer größeren und schöneren Version noch einmal aufzubauen. Wir haben leider nicht die Mittel und auch nicht die Zeit, um alles auf einmal fertig zu stellen, sondern arbeiten mit einem Stufenplan.

Alle Informationen zu den Eintrittspreisen und Showzeiten finden Sie im Internet unter www.grusellabyrinth.de.

Grusellabyrinth

© parkscout/MV