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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
19.03.2012 | Freizeitparks | Magazin

Der älteste Freizeitpark der Welt


Die Frage nach dem ältesten Freizeitpark der Welt fördert im Internet manchmal kuriose Antworten zu Tage, die zwar manchmal spannend zu lesen sind, aber einer Überprüfung der Tatsachen kaum Stand halten können. Manchmal findet man die Angabe, der Wiener Prater, dessen Geburtsstunde man auf das Jahr 1766 legen muss, als er für die Öffentlichkeit freigegeben wurde, könne diesen Titel in Anspruch nehmen. Auch der Kopenhagener Tivoli, der sogar erst im Jahre 1843 feierlich eröffnet wurde, wäre die falsche Antwort.

Die Wiege des heutigen Freizeitparks ist aber tatsächlich in Dänemark zu finden, und dies sogar auch in Kopenhagen – nur handelt es sich bei dem gesuchten Ziel eben nicht um den weltberühmten Tivoli, sondern um den weitaus weniger bekannten Dyrehavsbakken im heutigen Naturpark Jaegersborg Dyrehave am Stadtrand der dänischen Hauptstadt. Im Jahre 1583 wurde hier eine Quelle entdeckt, die sich aufgrund der schlechten Wasserqualität in Kopenhagen schnell zu einem attraktiven Ausflugsziel entwickelte. Da dem Wasser der Quelle außerdem heilende Kräfte nachgesagt wurde, riss der Besucherstrom kaum ab, und mit der Zeit entstand dort ein regelrechtes Unterhaltungsprogramm mit Gauklern verschiedenster Art. Im Laufe der nächsten Jahrhunderte wurde aus dem Ort ein überregional bekanntes Ausflugsziel, das mit gastronomischen Einrichtungen, Künstlern aus anderen Ländern, Cabarets und schließlich auch Fahrattraktionen Stück für Stück aufgewertet wurde. Heute präsentiert sich Bakken als nostalgisch angehauchter Freizeitpark, dem seine Vergangenheit deutlich anzumerken ist, da der Anteil an Restaurants, Imbissen und den unterschiedlichsten Spielbuden immens hoch ist. Damit ähnelt er auch heute noch eher an einen der später entstandenen englischen Vergnügungs-Piers, die ja konzeptionell vergleichbar sind. Trotzdem gibt es natürlich heute dort etliche Fahrgeschäfte, die zwar teilweise hochmodern sind, aber auf der anderen Seite auch dem Nostalgiefaktor huldigen. Alleine schon die klassische Holzachterbahn "Rutschebanen", die seit über 70 Jahren ihre Runden dreht, ist einen Besuch wert. Der Zug durchfährt die windschiefe Strecke dabei mit einem beachtlichen Tempo und wurde sogar bis vor wenigen Jahren nur durch eine mitfahrende Person manuell so abgebremst, dass er in den engen Kurven nicht herausgeschleudert wird. Die beachtliche Airtime, die an manchen Stellen auftritt, zeigt deutlich, dass die Achterbahn-Konstrukteure auch schon am Anfang des 20. Jahrhunderts genau wussten, wieviel Spaß deratige Kräfte machen können.

Das Konzept von Bakken unterscheidet sich übrigens recht deutlich von dem der hierzulande ansässigen Freizeitparks: Der Eintritt ist nämlich kostenlos, die Attraktionen und Fahrgeschäfte müssen entweder einzeln bezahlt werden oder sind in einem speziellen All-inclusive-Bändchen enthalten, das man vor dem Betreten des Parks kaufen kann. Somit ist gesichert, dass der Park ein attraktives Ausflugsziel bleibt, um beispielsweise in einem ungewöhnlichen Ambiente zu essen oder einfach abends im Lichterschein der Buden und Attraktionen die Seele baumeln zu lassen. Leider ist Bakken außerhalb Dänemarks trotz seines wirklich sehenswerten Angebotes kaum bekannt und steht ein wenig im Schatten des bei den Touristen weitaus beliebteren Tivoli Gardens. Wer sich jedoch in Kopenhagen aufhält, sollte trotzdem einmal vorbeischauen – alleine schon die Tatsache, den ältesten Freizeitpark der Welt zu besuchen, ist schon ein einzigartiges Gefühl.

© parkscout/MV

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