Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
30.06.2018 | Freizeitparks | Kolumnen
Der perfekte Parktag!
Haben Sie sich in letzter Zeit vielleicht einmal bei einem Freizeitparkbesuch über etwas geärgert? Fragen Sie sich, warum so viele Menschen so gerne dorthin fahren, während Ihre letzten Erfahrungen eher negativer Natur waren? Kein Problem! Hier sind ein paar Tricks und Kniffe, wie Ihr nächster Besuch garantiert zu einem Erlebnis wird, das Sie so schnell nicht wieder vergessen werden...
Wählen Sie den Tag für Ihren Freizeitparkbesuch sorgfältig aus! Die Zeit außerhalb der Schulferien ist natürlich tabu – nicht dass Sie noch ganz alleine für die Hauptattraktionen anstehen. Prima geeignet sind Feier- und Brückentage bei schönstem Wetter und natürlich der Klassiker: die Sommerferien – vor allem, wenn die Anrainerstaaten auch alle in den Urlaub fahren. So ist garantiert, dass Sie keine unnötige Zeit mit dem Besuch von Shops und Restaurants oder zeitverschwendendem Chilling verbringen müssen. Sie können sich dann ungestört auf das Warten konzentrieren – und mal ehrlich: gibt es denn etwas Schöneres für zwischenmenschliche Erlebnisse als das gemeinsame zweistündige Anstehen für eine Achterbahn? Na also: Der Besuch in den Sommerferien bei 30 Grad und Sonne sorgt nicht nur für nette Gespräche mit Wildfremden, sondern bietet auch ganz neue Geruchserlebnisse in den Wartebereichen, wenn sich die Mischung aus echtem Männerschweiß, billigem Parfum, Essensresten auf dem Boden und dem Zigarettenqualm einiger unbelehrbarer Gäste zu einem einmaligen Nasenschmaus entwickelt. Das dazu passende Gequengel von kleinen Kindern und der aggressive Tonfall der darauf reagierenden Eltern sorgt ebenfalls für gute Stimmung beim Warten. Ein Freizeitparkbesuch dient zwar primär der Unterhaltung, aber gerade Frauen sollten nicht vergessen, dass man(n) auch dort ein gewisses Maß an aufreizender Kleidung zu schätzen weiß. Also die Turnschuhe schön im Schrank stehen lassen und aus dem Ensemble der zweistelligen Treteranzahl die höchsten Pumps anziehen, die sich dort finden – je spitzer der Absatz, desto größer die Wirkung. Nur Weicheier tragen bequemes Schuhwerk – und wer könnte den fast schon erotisch anmutenden Bewegungen, welche die Damen dann spätestens am Nachmittag auf den Schotterwegen der Parks hinlegen, widerstehen? Und wenn sich dann bei den ersten Blasen die Tränenflüssigkeit mit dem dick aufgetragenen Eyeliner zu einem feschen "Smoky-Eyes"-Look verbinden, kann Frau zufrieden mit sich sein – schließlich passt der Gesichtsausdruck dann auch perfekt zum hauchdünnen Oberteil, das nach einer Fahrt mit der Wildwasserbahn die tollkühnsten Männerphantasien anregt.
Aber auch für die Herren der Schöpfung gilt: Frauen wollen etwas zum Anschauen! Ein T-Shirt gehört also selbst bei kühleren Temperaturen nicht in die Hose, sondern in die Tasche. Gibt es ein erhabeneres Bild als den fettgestählten Oberkörper eines echten Haudegens, bei dem aus jeder Körperöffnung mindestens ein Haarbüschel das Licht der Welt erblickt? Nein, die Damenwelt möchte in einem Freizeitpark nicht nur nackte Waden, sondern auch entblößte Wampen sehen! Und die am liebsten in vornehmem Weiß. Also keine falsche Scham! Wenn es zu heiß wird, einfach runter mit der Oberbekleidung und sich mit lasziven Bewegungen durch die Besucherscharen wälzen. Gerade für Singles ein heißer Tipp!
Für Familien gilt hingegen: Papa weiß alles! Und Papa braucht niemals fragen! Also wozu sich dann den ganzen Tag mit einem der völlig unnötigen Parkpläne abschleppen? Auch wenn die Frau noch so oft darauf besteht, vielleicht doch eines der Faltblättchen hinter dem Eingang in die Handtasche zu verstauen: die Kinder wollen was fahren, und Papa hat alles im Griff. Und wenn dann nach einer Stunde verzweifelt nach einer Toilette oder einer bestimmten Attraktion gesucht wird, hat dies ja schließlich auch den gewissen Reiz einer spannenden Schatzsuche – und ohne die Karte mit dem dicken Kreuz macht es gleich nochmal so viel Spaß. An dieser Stelle ein Hinweis für die Damen: Intervenieren ist zwecklos! Papa wird niemanden um Hilfe bitten! Weder den Parkplan noch einen Parkangestellten – wozu auch? Das würde schließlich die ganze Spannung für die Kinder zunichte machen.
Wenn Sie mit einem Kinderwagen in einem Freizeitpark unterwegs sind: Denken Sie daran – Ihr Gefährt ist eine Waffe, die sich an vollen Tagen hervorragend dazu eignet, um sich etwas Platz zu verschaffen. Vergessen Sie die gute Kinderstube und jegliche Form von Rücksicht! Immer drauf mit der Karre gegen die Fersen Ihrer Mitbesucher. Und wenn sich jemand über den blutigen Kratzer an seinem Fuß beschweren sollte: Schleudern Sie ihm einfach Ihr unfreundlichstes Gesicht entgegen, brüllen laut etwas von "Kinderfeindlichkeit" und Sie werden sehen, wie sich plötzlich unbeteiligte andere Familien mit Ihnen verbünden und dem Übeltäter selbst giftige Blicke zuwerfen. Wenn Sie den Kinderwagen irgendwo stehen lassen müssen: Bitte unbedingt mitten auf den Weg stellen – zu den 20 anderen, die dort schon plaziert wurden. Setzen Sie sich einfach gemütlich auf eine Bank und beobachten Sie mit Freude die munteren Ausweichmanöver, die von den anderen Besuchern eingeleitet werden müssen, um nicht über die Fahrzeuge zu stolpern – eine ganz besondere Form des interaktiven Street Entertainments.
Wählen Sie den Tag für Ihren Freizeitparkbesuch sorgfältig aus! Die Zeit außerhalb der Schulferien ist natürlich tabu – nicht dass Sie noch ganz alleine für die Hauptattraktionen anstehen. Prima geeignet sind Feier- und Brückentage bei schönstem Wetter und natürlich der Klassiker: die Sommerferien – vor allem, wenn die Anrainerstaaten auch alle in den Urlaub fahren. So ist garantiert, dass Sie keine unnötige Zeit mit dem Besuch von Shops und Restaurants oder zeitverschwendendem Chilling verbringen müssen. Sie können sich dann ungestört auf das Warten konzentrieren – und mal ehrlich: gibt es denn etwas Schöneres für zwischenmenschliche Erlebnisse als das gemeinsame zweistündige Anstehen für eine Achterbahn? Na also: Der Besuch in den Sommerferien bei 30 Grad und Sonne sorgt nicht nur für nette Gespräche mit Wildfremden, sondern bietet auch ganz neue Geruchserlebnisse in den Wartebereichen, wenn sich die Mischung aus echtem Männerschweiß, billigem Parfum, Essensresten auf dem Boden und dem Zigarettenqualm einiger unbelehrbarer Gäste zu einem einmaligen Nasenschmaus entwickelt. Das dazu passende Gequengel von kleinen Kindern und der aggressive Tonfall der darauf reagierenden Eltern sorgt ebenfalls für gute Stimmung beim Warten. Ein Freizeitparkbesuch dient zwar primär der Unterhaltung, aber gerade Frauen sollten nicht vergessen, dass man(n) auch dort ein gewisses Maß an aufreizender Kleidung zu schätzen weiß. Also die Turnschuhe schön im Schrank stehen lassen und aus dem Ensemble der zweistelligen Treteranzahl die höchsten Pumps anziehen, die sich dort finden – je spitzer der Absatz, desto größer die Wirkung. Nur Weicheier tragen bequemes Schuhwerk – und wer könnte den fast schon erotisch anmutenden Bewegungen, welche die Damen dann spätestens am Nachmittag auf den Schotterwegen der Parks hinlegen, widerstehen? Und wenn sich dann bei den ersten Blasen die Tränenflüssigkeit mit dem dick aufgetragenen Eyeliner zu einem feschen "Smoky-Eyes"-Look verbinden, kann Frau zufrieden mit sich sein – schließlich passt der Gesichtsausdruck dann auch perfekt zum hauchdünnen Oberteil, das nach einer Fahrt mit der Wildwasserbahn die tollkühnsten Männerphantasien anregt.
Aber auch für die Herren der Schöpfung gilt: Frauen wollen etwas zum Anschauen! Ein T-Shirt gehört also selbst bei kühleren Temperaturen nicht in die Hose, sondern in die Tasche. Gibt es ein erhabeneres Bild als den fettgestählten Oberkörper eines echten Haudegens, bei dem aus jeder Körperöffnung mindestens ein Haarbüschel das Licht der Welt erblickt? Nein, die Damenwelt möchte in einem Freizeitpark nicht nur nackte Waden, sondern auch entblößte Wampen sehen! Und die am liebsten in vornehmem Weiß. Also keine falsche Scham! Wenn es zu heiß wird, einfach runter mit der Oberbekleidung und sich mit lasziven Bewegungen durch die Besucherscharen wälzen. Gerade für Singles ein heißer Tipp!
Für Familien gilt hingegen: Papa weiß alles! Und Papa braucht niemals fragen! Also wozu sich dann den ganzen Tag mit einem der völlig unnötigen Parkpläne abschleppen? Auch wenn die Frau noch so oft darauf besteht, vielleicht doch eines der Faltblättchen hinter dem Eingang in die Handtasche zu verstauen: die Kinder wollen was fahren, und Papa hat alles im Griff. Und wenn dann nach einer Stunde verzweifelt nach einer Toilette oder einer bestimmten Attraktion gesucht wird, hat dies ja schließlich auch den gewissen Reiz einer spannenden Schatzsuche – und ohne die Karte mit dem dicken Kreuz macht es gleich nochmal so viel Spaß. An dieser Stelle ein Hinweis für die Damen: Intervenieren ist zwecklos! Papa wird niemanden um Hilfe bitten! Weder den Parkplan noch einen Parkangestellten – wozu auch? Das würde schließlich die ganze Spannung für die Kinder zunichte machen.
Wenn Sie mit einem Kinderwagen in einem Freizeitpark unterwegs sind: Denken Sie daran – Ihr Gefährt ist eine Waffe, die sich an vollen Tagen hervorragend dazu eignet, um sich etwas Platz zu verschaffen. Vergessen Sie die gute Kinderstube und jegliche Form von Rücksicht! Immer drauf mit der Karre gegen die Fersen Ihrer Mitbesucher. Und wenn sich jemand über den blutigen Kratzer an seinem Fuß beschweren sollte: Schleudern Sie ihm einfach Ihr unfreundlichstes Gesicht entgegen, brüllen laut etwas von "Kinderfeindlichkeit" und Sie werden sehen, wie sich plötzlich unbeteiligte andere Familien mit Ihnen verbünden und dem Übeltäter selbst giftige Blicke zuwerfen. Wenn Sie den Kinderwagen irgendwo stehen lassen müssen: Bitte unbedingt mitten auf den Weg stellen – zu den 20 anderen, die dort schon plaziert wurden. Setzen Sie sich einfach gemütlich auf eine Bank und beobachten Sie mit Freude die munteren Ausweichmanöver, die von den anderen Besuchern eingeleitet werden müssen, um nicht über die Fahrzeuge zu stolpern – eine ganz besondere Form des interaktiven Street Entertainments.
Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.
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Autoreninfo Mike Vester
Mike Vester beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Freizeitparks / Kirmes und gehört heute zu den wichtigsten Autoren der Parkscout-Fachredaktion. Sein Hang zu Polemik und Übertreibungen ist zwar legendär, aber wer genau hinhört, merkt schnell, daß er mit seinem Motto "zeitlos, stillos, geschmacklos" zwischen den Zeilen immer genau den Punkt trifft. Der frühere Kleinkunst-Texter ist überzeugter Fan von allem, was mit dem Thema "Disney" zu tun hat und läßt dies auf seine liebenswert schrullige Art auch sicherlich öfter in seine Kolumne einfließen. In diesem Sinne also: Immer vester druff...
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