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05.03.2012 | Freizeitparks | Magazin
Die älteste Achterbahn der Welt
Der deutsche Schauspieler Heinz Rühmann, der amerikanische Autor John Steinbeck und die umstrittene Regisseurin Leni Riefenstahl haben etwas mit der Achterbahn "Leap the Dips" im amerikanischen Lakemont Park gemeinsam: Sie alle erblickten im Jahre 1902, also vor genau 110 Jahren, das Licht der Welt. Doch während die vorher genannten Menschen bereits seit langer Zeit den Weg allen Irdischen gegangen sind, dreht der Coaster heute immer noch als älteste betriebene Achterbahn der Erde ihre Runden.
Zu finden ist der 1894 gegründete Park in Altoona, Pennsylvania, wobei es sich hier eher um ein kleineres Familienausflugsziel handelt und keinesfalls mit Big Playern wie Six Flags oder Disney verglichen werden kann – ähnlich wie das niederländische "De Waarbeek", wo heute noch die vermutlich älteste Stahlachterbahn der Welt zu finden ist. Dementsprechend handelt es sich bei der von Edward Joy Morris entworfenen "Leap the Dips" natürlich um einen echten Woodie, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts für einen großen Besucherstrom sorgen sollte. Mit einer Höhe von 12 Metern und einem Drop von noch nicht einmal drei Metern erreicht die "alte Dame" zwar nur eine Durchschnittsgeschwindigkeit von gerade einmal 16 Stundenkilometern, aber alleine durch die in die Jahre gekommene Optik entsteht durchaus ein gewisser "Thrill", und nostalgisch ist das Gebotene allemal. Bereits im Jahre 1996 wurde die Bahn von der amerikanischen Regierung als "National Historic Landmark" aufgenommen – eine Auszeichnung, welche die geschichtliche Bedeutung des Coasters klar hervor hebt: Gerade einmal knapp 2.500 Bauwerke jeglicher Art haben diesen Titel in den USA bis heute bekommen. Damit ist nicht nur die weitere Existenz des Coasters gesichert – es bedeutet auch gleichzeitig eine Verantwortung, die nur mit enormem Aufwand zu bewerkstelligen ist. Aus diesem Grunde wurde die Bahn auch von 1997 bis 1999 für Restaurierungsarbeiten, die rund eine Million Dollar verschlang, geschlossen. Wegen des hohen Alters der Anlage ist die Wartung aber auch danach recht aufwändig – oft müssen Holzteile ausgetauscht werden, um die Bahn weiter betreiben zu können. Auch gibt es häufiger Probleme, dass die Züge einen Hügel aus eigener Kraft nicht mehr schaffen und auf der Strecke auspendeln.
Doch trotz aller Widrigkeiten hat man es geschafft, den Coaster für die Nachwelt zu erhalten und ihn nicht irgendwann mit einer vielleicht attraktiveren neuen Bahn zu ersetzen, wie es leider in der Geschichte der Freizeitparks eher die Regel war. Denn inzwischen haben sich diese alten Klassiker längst einen Platz in den Herzen der Besucher erobert – was wäre zum Beispiel ein Besuch des Tivoli in Kopenhagen ohne eine Fahrt mit der ehrwürdigen Rutschebanen aus dem Jahre 1914? In einer Zeit, in der alte Dinge immer schneller ersetzt werden, gilt einmal mehr der bekannte Spruch "Oldie, but Goldie" …
Zu finden ist der 1894 gegründete Park in Altoona, Pennsylvania, wobei es sich hier eher um ein kleineres Familienausflugsziel handelt und keinesfalls mit Big Playern wie Six Flags oder Disney verglichen werden kann – ähnlich wie das niederländische "De Waarbeek", wo heute noch die vermutlich älteste Stahlachterbahn der Welt zu finden ist. Dementsprechend handelt es sich bei der von Edward Joy Morris entworfenen "Leap the Dips" natürlich um einen echten Woodie, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts für einen großen Besucherstrom sorgen sollte. Mit einer Höhe von 12 Metern und einem Drop von noch nicht einmal drei Metern erreicht die "alte Dame" zwar nur eine Durchschnittsgeschwindigkeit von gerade einmal 16 Stundenkilometern, aber alleine durch die in die Jahre gekommene Optik entsteht durchaus ein gewisser "Thrill", und nostalgisch ist das Gebotene allemal. Bereits im Jahre 1996 wurde die Bahn von der amerikanischen Regierung als "National Historic Landmark" aufgenommen – eine Auszeichnung, welche die geschichtliche Bedeutung des Coasters klar hervor hebt: Gerade einmal knapp 2.500 Bauwerke jeglicher Art haben diesen Titel in den USA bis heute bekommen. Damit ist nicht nur die weitere Existenz des Coasters gesichert – es bedeutet auch gleichzeitig eine Verantwortung, die nur mit enormem Aufwand zu bewerkstelligen ist. Aus diesem Grunde wurde die Bahn auch von 1997 bis 1999 für Restaurierungsarbeiten, die rund eine Million Dollar verschlang, geschlossen. Wegen des hohen Alters der Anlage ist die Wartung aber auch danach recht aufwändig – oft müssen Holzteile ausgetauscht werden, um die Bahn weiter betreiben zu können. Auch gibt es häufiger Probleme, dass die Züge einen Hügel aus eigener Kraft nicht mehr schaffen und auf der Strecke auspendeln.
Doch trotz aller Widrigkeiten hat man es geschafft, den Coaster für die Nachwelt zu erhalten und ihn nicht irgendwann mit einer vielleicht attraktiveren neuen Bahn zu ersetzen, wie es leider in der Geschichte der Freizeitparks eher die Regel war. Denn inzwischen haben sich diese alten Klassiker längst einen Platz in den Herzen der Besucher erobert – was wäre zum Beispiel ein Besuch des Tivoli in Kopenhagen ohne eine Fahrt mit der ehrwürdigen Rutschebanen aus dem Jahre 1914? In einer Zeit, in der alte Dinge immer schneller ersetzt werden, gilt einmal mehr der bekannte Spruch "Oldie, but Goldie" …
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