Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
10.09.2007 | Freizeitparks | Kolumnen
Herre sagt an: Wohin mit den Fans?
Die Freizeitpark-Fanszene hat sich in den letzten 10 Jahren zahlenmäßig sicher verhundertfacht – der Siegeszug des Internets, zahlreiche Foren und verschiedene Vereine haben dazu beigetragen, dass sich immer mehr Jugendliche und auch nicht mehr ganz so Junge intensiv mit dem Thema beschäftigen. Doch wie gehen die Parks mit denen um, die sich da so sehr für sie interessieren? Eine Situationsbeschreibung.
Die Abteilungen für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sehen sich seit einigen Jahren einer völlig neuen Situation ausgesetzt. Wo sie sich in der Vergangenheit nur mit Radio, Zeitung und TV herumschlagen mussten, stehen plötzlich unzählige, potenzielle Multiplikatoren auf der Matte. Multiplikatoren, die nicht unterschätzt werden sollten. Denn wer sich offen für Freizeitparks interessiert, wer sein Auto mit Aufklebern dieser zupflastert, wer jeden Urlaub in ausländischen Parks verbringt, dessen Expertise wird natürlich gern im Freundes- und Bekanntenkreis eingeholt. Und diese Freunde und Bekannte haben wieder andere Freunde und Bekannte. So kommen schnell Hunderttausende von Leuten zusammen, die direkt oder indirekt eine subjektiv fundierte Wertung über Park X erlangen.
Eine großartige Chance für die Parks, möchte man meinen. Nur scheinen die leider die Wenigsten dieses immense Potenzial zu erkennen. Vorreiter ist sicherlich der Movie Park in Bottrop, der ein Mal im Jahr in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Kirmes und Freizeitparks e.V. den sogenannten "Fan Day" veranstaltet. Auf dieser Veranstaltung rückt sich der Park gleichzeitig bei deutlich über 300 Event-Teilnehmern ins rechte Licht, und diese werden ordentlich gebauchpinselt. Ergebnis: Der Park ist im Ansehen der Fans in den letzten Jahren bedeutend gestiegen, das Interesse an ihm ist groß. Das Verständnis für seine Veränderung in Richtung Familienpark ist ebenso gegeben wie das Bewusstsein bezüglich seiner Probleme, was nicht zuletzt durch offene Gesprächsrunden mit den obersten Entscheidern im Park erreicht wurde.
Ähnlich erfolgreich handhabt der Europa-Park dieses Thema, wo jährlich Fan-Events veranstaltet werden, organisiert in Zusammenarbeit mit den größten Internet-Fan-Seiten zum Thema EP. Und sogar in der Heide hat man jetzt reagiert und bot mehrere Baustellenführungen bei der neuen Katapultstart-Achterbahn "Desert Race" an, so dass die zahlreichen Heide-Park-Fans endlich sinnvoll als kostengünstige PR-Maschine genutzt werden.
Doch hier hört es auch schon auf – denn diese drei Parks sind bisher die einzigen, die von sich aus Fan-Events veranstalten. Es sind zwar einige andere durchaus kooperativ und zaubern zusammen mit den Clubs prima Events – der Erlebnispark Tripsdrill sei hier beispielsweise genannt – doch haben viele Großparks noch immer nicht verstanden, dass Fans nicht nur lästige, neugierige Dauergäste sind, sondern auch viel für die PR eines Parks tun können. Sicherlich kosten die von den Fans gewünschten Specials wie exklusive Achterbahn-Öffnungen auch Geld – doch angesichts der daraus resultierenden, positiven Propaganda erreicht der Park für vergleichsweise wenig Einsatz sehr viele Leute. Günstigere Tausender-Kontakt-Preise gibt es kaum. Und wenn eine 80-köpfige Fan-Delegation ihre Exklusive Ride-Session auf "Black Mamba" mit Schnelltickets "bezahlen" muss, die dann am Eingang eingesammelt werden, läuft definitiv irgendwas falsch. In diesem Sinne: Wir sehen uns im Park!
Die Abteilungen für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sehen sich seit einigen Jahren einer völlig neuen Situation ausgesetzt. Wo sie sich in der Vergangenheit nur mit Radio, Zeitung und TV herumschlagen mussten, stehen plötzlich unzählige, potenzielle Multiplikatoren auf der Matte. Multiplikatoren, die nicht unterschätzt werden sollten. Denn wer sich offen für Freizeitparks interessiert, wer sein Auto mit Aufklebern dieser zupflastert, wer jeden Urlaub in ausländischen Parks verbringt, dessen Expertise wird natürlich gern im Freundes- und Bekanntenkreis eingeholt. Und diese Freunde und Bekannte haben wieder andere Freunde und Bekannte. So kommen schnell Hunderttausende von Leuten zusammen, die direkt oder indirekt eine subjektiv fundierte Wertung über Park X erlangen.
Eine großartige Chance für die Parks, möchte man meinen. Nur scheinen die leider die Wenigsten dieses immense Potenzial zu erkennen. Vorreiter ist sicherlich der Movie Park in Bottrop, der ein Mal im Jahr in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Kirmes und Freizeitparks e.V. den sogenannten "Fan Day" veranstaltet. Auf dieser Veranstaltung rückt sich der Park gleichzeitig bei deutlich über 300 Event-Teilnehmern ins rechte Licht, und diese werden ordentlich gebauchpinselt. Ergebnis: Der Park ist im Ansehen der Fans in den letzten Jahren bedeutend gestiegen, das Interesse an ihm ist groß. Das Verständnis für seine Veränderung in Richtung Familienpark ist ebenso gegeben wie das Bewusstsein bezüglich seiner Probleme, was nicht zuletzt durch offene Gesprächsrunden mit den obersten Entscheidern im Park erreicht wurde.
Ähnlich erfolgreich handhabt der Europa-Park dieses Thema, wo jährlich Fan-Events veranstaltet werden, organisiert in Zusammenarbeit mit den größten Internet-Fan-Seiten zum Thema EP. Und sogar in der Heide hat man jetzt reagiert und bot mehrere Baustellenführungen bei der neuen Katapultstart-Achterbahn "Desert Race" an, so dass die zahlreichen Heide-Park-Fans endlich sinnvoll als kostengünstige PR-Maschine genutzt werden.
Doch hier hört es auch schon auf – denn diese drei Parks sind bisher die einzigen, die von sich aus Fan-Events veranstalten. Es sind zwar einige andere durchaus kooperativ und zaubern zusammen mit den Clubs prima Events – der Erlebnispark Tripsdrill sei hier beispielsweise genannt – doch haben viele Großparks noch immer nicht verstanden, dass Fans nicht nur lästige, neugierige Dauergäste sind, sondern auch viel für die PR eines Parks tun können. Sicherlich kosten die von den Fans gewünschten Specials wie exklusive Achterbahn-Öffnungen auch Geld – doch angesichts der daraus resultierenden, positiven Propaganda erreicht der Park für vergleichsweise wenig Einsatz sehr viele Leute. Günstigere Tausender-Kontakt-Preise gibt es kaum. Und wenn eine 80-köpfige Fan-Delegation ihre Exklusive Ride-Session auf "Black Mamba" mit Schnelltickets "bezahlen" muss, die dann am Eingang eingesammelt werden, läuft definitiv irgendwas falsch. In diesem Sinne: Wir sehen uns im Park!
Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.
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Autoreninfo Tim Herre
Tim Herre ist seit der Grundschulzeit absoluter Park- und Kirmesfan und in der deutschen Szene seit vielen Jahren eine feste Größe. In einschlägigen Freizeitpark-Foren ist Tim unter dem Pseudonym "The Knowledge" aktiv - und ebenso geliebt wie gehasst, geschätzt für sein Wissen und gefürchtet für seine spitze Feder. Dies wird noch zusätzlich durch die Tatsache aufgeladen, dass er nur selten gewillt scheint, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. International bekannt ist er durch seine Tätigkeit als freier Autor des Fachmagazins "Kirmes & Park Revue" und als Buchautor für die parkscout Freizeitführer "Freizeitparks in Europa". Im täglichen Leben ist der deutsche Repräsentant des "European Coaster Club" Texter und Konzepter bei einer großen Düsseldorfer Agentur.
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