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Ein Traum der Menschheit war es schon immer, hoch hinaus zu kommen: Wir bauen Flugzeuge und fliegen mit Raketen durch das Weltall bis hin zu anderen Planeten. Und wir bauen Wolkenkratzer, die scheinbar bis an den Himmel reichen. Auch unter den Achterbahnen und Free-Fall-Türmen findet man gewaltige Stahlkolosse, die die 100-Meter-Marke locker hinter sich lassen. Doch auch Freunde von gemäßigten Fahrten können in den Genuss kommen, ganz hoch hinaus, über den Dächern der Welt zu schweben. Riesenräder machen es möglich.
Erste Räder aus Holz
Die Anfänge des Riesenrads gehen nachweislich bis ins 17. Jahrhundert zurück. Damals wurden in Bulgarien einzelne Sitze an großen hölzernen Ringen befestigt und diese dann von starken Männern mit reiner Muskelkraft gedreht. Schon in den folgenden Jahren verbreitete sich diese frühe Art der Aussichtsfahrt rasant und so hielten unter anderem in Großbritannien, Indien, Rumänien und Serbien erste Räder nach gleicher Bauart Einzug.
Das erste moderne Riesenrad wurde im Jahr 1893 anlässlich der Weltausstellung in Chicago errichtet. Die Veranstalter wollten den Eiffelturm, welcher im Zuge der vier Jahre zuvor stattgefundenen Ausstellung in Paris errichtet wurde, in den Schatten stellen. Nach anfänglichem Zweifel an einer möglichen Realisierung entschied sich die Jury doch für den Vorschlag des Ingenieurs für Eisenbahntechnik und Brückenbau, George Washington Gale Ferris, eine Aussichtsfahrt in Radform zu bauen. Mit 80,5 Metern Höhe und einem Raddurchmesser von 76,2 Metern bot es in 36 Gondeln Platz für bis zu 60 Personen. Es galt damals als Statussymbol für die Ingenieurskunst, den wirtschaftlichen Erfolg und die Macht der USA. Noch heute ist im englischen Sprachraum "Ferris Wheel" die allgemeine Bezeichnung für Riesenräder.
Die Renaissance der Riesenräder
Im 20. Jahrhundert nahm das Interesse an den Aussichtsfahrten aber stetig ab, sodass im Laufe der Jahre immer mehr Riesenräder geschlossen und abgebaut wurden. Erst Ende der 80er Jahre wurden sie wieder entdeckt und erlebten eine kleine Renaissance. Besonderes Interesse hat der Bau des "London Eye" geweckt. Das zu den Festlichkeiten des Millenniums errichtete Riesenrad war damals das mit 135 Metern höchste jemals erbaute. Nicht nur optisch wirkt das Rad durch seine Stahlseile, mit denen es an der Nabe befestigt ist, besonders, auch technisch stellte es einen Fortschritt dar: Zum ersten Mal wurden die Gondeln so am Ring befestigt, dass diese am höchsten Punkt nicht wie üblich in ihm hängen, sondern weiterhin außerhalb verweilen und somit eine uneingeschränkte Sicht geboten wird.