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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
05.11.2005 | Freizeitparks | Magazin

Lernen und Spaß dabei haben


Verleugnen lässt es sich nicht: Edutainment ist weiter im Trend. Anders lässt es sich kaum erklären, daß Museen ihre Interaktivität entdecken oder Freizeitparks sich auf das Thema Wissenschaft einlassen, wie jüngst der Europa Park mit der inzwischen fünften Auflage seiner Science Days. Ob die Sea Life Center mit den spannend gestalteten Aquarien die die heimische Unterwasserwelt entdecken hilft oder selbst Einrichtungen wie Hamburg Dungeon, in dem mit viel Witz und Schreckmomenten die bewegte Geschichte Hamburgs erzählt wird – All diesen Einrichtungen ist gemein, daß Wissen auf eine eingängige Weise vermittelt werden soll. In Zeiten von PISA sicherlich keine schlechte Idee.

phæno Wolfsburg: die Welt entdecken

Spannende Experimente
Am 25. November öffnet in Wolfsburg, unweit der Autostadt des Volkswagen-Konzerns, die neueste Idee: phæno. Auf einer über 9.000 qm großen Aktionsfläche haben die Gäste des phæno ganz vielfältige Möglichkeiten, die faszinierende Welt der Phänomene zu entdecken. Im Mittelpunkt stehen 250 interaktive Experimentierstationen, die zum Ausprobieren und Erforschen einladen. Die Stationen stammen aus insgesamt neun Ländern. Sie wurden speziell für phæno gebaut, einige gibt es nur in Wolfsburg. Zusammengestellt und zum Teil auch selber entwickelt wurden die Exponate von Joe Ansel, einem der Köpfe der amerikanischen Science Center-Bewegung, der im phæno die Funktion des Kurators hat. Faszinierenden Themen der Naturwissenschaft und Technik kann man sich im phæno außerdem in drei Besucherlaboren, dem Wissenschaftstheater (ab Frühjahr 2006), dem Show-Krater oder dem Ideenforum nähern. Dies sind die Orte des abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramms für die unterschiedlichsten Zielgruppen. Zwei Restaurants, eine Kaffee-Bar sowie ein Raum für Events finden sich auf drei Ebenen des einzigartigen Bauwerks. Der "Supermarkt des Wissens" – der phæno-Shop – bietet mit rund 5.000 verschiedenen Artikeln aus der Welt der Wissenschaften ein ganz besonderes Einkaufserlebnis.

"Im phæno geht es ganz besonders darum Spaß zu haben, neugierig zu werden und sein Wissen zu vertiefen. Wir geben im phæno bewusst keine Wege vor. Jeder Besucher bahnt sich seinen ganz eigenen Pfad durch unsere Experimentierlandschaft und sucht sich selbst seine Schwerpunkte", beschreibt Dr. Wolfgang Guthardt, Initiator des Projektes und phæno-Direktor, das Konzept. Experimentieren im phæno das bedeutet zum Beispiel: den mit über fünf Metern größten Feuertornado der Welt bewundern, eine Kugel nur durch Entspannung in Bewegung setzen, auf einem Fliegenden Teppich schweben, Töne sichtbar machen, einer spannenden Klangcollage aus Mikrotönen lauschen, die Bewegung von Wellen simulieren, einen Crash-Test mit dem eigenen Körper durchführen, das Entstehen eines Geysirs beobachten, Eis ganz ohne Zufuhr von Kälte schon bei 4°C herstellen, Klänge durch Wärme erzeugen, freitragende Brücken bauen und wieder einstürzen lassen, einen Verkehrsstau simulieren, die eigene Reaktionsgeschwindigkeit testen, DNA analysieren, die Schwerelosigkeit von Objekten erleben, den Strom für alltägliche Geräte durch Muskelkraft erzeugen oder den eigenen Schatten auf einer Wand fixieren.



Einzigartig ist auch die Architektur des phæno. Das von der mit dem Pritzker-Preis ausgezeichneten Londoner Architektin Zaha Hadid entworfene Gebäude hat bereits vor seiner Eröffnung für großes Aufsehen gesorgt. Sie hat für den exponierten Standort in Wolfsburg - direkt an der ICE-Linie, gegenüber dem Volkswagen-Werk und der Autostadt - die wohl größte begehbare Skulptur Deutschlands geschaffen. Der beeindruckende Baukörper thront, von Kegel-füßen getragen, hoch über der Straße. Im Innern, in sieben Metern Höhe, entfaltet sich ein bauliches Abenteuerland mit Formen, die an Krater, Höhlen, Terrassen und Plateaus erinnern. Der avantgardistische Bau verlangte neuartige Baustoffe, wie zum Beispiel den so genannten selbst verdichtenden Beton, der in der für das phæno verwendeten Größenordnung in Deutschland noch nie verbaut wurde. phæno ist eine Initiative der Stadt Wolfsburg. Insgesamt hat die Stadt vom Konzeptbeschluss im Jahr 1999 bis zur Fertigstellung im Jahr 2005 insgesamt 79 Millionen Euro in dieses Projekt investiert. Unternehmen aus der Wirtschaft unterstützen phæno im Sinne einer Public Private Partnership. phæno-Partner sind Volkswagen AG, EnBW Energie Baden-Württemberg AG, die Sparkasse Gifhorn-Wolfsburg, Sennheiser electronic GmbH, ThyssenKrupp AG sowie die Wolfsburg AG. phæno erwartet jährlich 180.000 Gäste.


© Parkscout / JM Quelle / Fotos: phaeno