Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
28.07.2011 | Freizeitparks | Magazin
Rainbow Magic Land: Mehr Schein als Sein
Eingansbereich des Rainbow Magic Land
Auf dem Papier liest sich das Gebotene zunächst einmal wirklich gut. Fünf Achterbahnen, darunter ein X-Car Coaster und ein Spinning Coaster von Maurer Söhne sowie ein Mine-Train und ein Junior Coaster von Vekoma scheinen ein gutes Anfangsportfolio zu sein. Auch das Investitionsvolumen von rund 300 Millionen Euro, welche das namensgebende Animationsstudio Rainbow für den Bau locker machte, versprach einen Freizeitpark höchster Qualität. Erste Bilder der Thematisierung überzeugten selbst die größten Skeptiker in den diversen Fan-Foren. Leider gab es jedoch im Laufe der Zeit Bauverzögerungen, so dass der neue Park erst später als ursprünglich angedacht eröffnen konnte. Scheinbar wurde der finanzielle Druck durch diese Verspätung so stark, dass vieles letztendlich mit der heißen Nadel gestrickt wurde.
Die imposanten Kulissen mancher Attraktionen verdecken mehr schlecht als recht die dahinter liegenden Wellblechhallen und sehen schon wenige Wochen nach der Eröffnung nicht mehr so aus, als ob sie für die Ewigkeit gebaut wurden – inwieweit sich dieser Zustand noch verschlechtert, wird die Zukunft zeigen müssen. Die Bepflanzung ist noch recht spärlich, Schatten spendende Bereiche sucht man vergebens – bei den sommerlichen Temperaturen der Region besteht hier noch dringend Handlungsbedarf. Die Achterbahnen fahren sich ungewöhnlich hart und ruppig – für gerade erst montierte Anlagen ein Unding! Das Fahrverhalten des X-Car Coasters "Shock" kann dabei nicht beurteilt werden, da dieser etliche Tage nach der offiziellen Eröffnung noch nicht in Betrieb war.
Weg unter dem geschlossenen X-Car Coaster
Eine endgültige Beurteilung des Rainbow Magic Land kann man sicherlich erst in einigen Jahren abgeben, wenn die Kinderkrankheiten beseitigt sind, die Begrünung abgeschlossen ist und alle Rides und Show laufen. Allerdings lässt alleine die Materialauswahl bei den Thematisierungselementen nichts Gutes erahnen – das Geld, was hier eingespart wurde, wird man in kürzester Zeit doppelt und dreifach für die Instandsetzung ausgeben müssen. Bei einer anvisierten Besucherzahl von zwei Millionen Menschen, die recht optimistisch erscheint, bleibt abzuwarten, ob diese Neuinvestitionen überhaupt finanziell gestemmt werden können.
© parkscout/Bilder: Julian Omonsky