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22.10.2014 | Musicals und Shows | Magazin

Shrek - Das Musical


Aus Bühnenstücken Filme für die große Leinwand entstehen zu lassen, ist seit jeher üblich. Klassiker wie "Arsen und Spitzenhäubchen", "West Side Story", "Cocktail für eine Leiche" aber auch aktuelle Umsetzungen wie beispielsweise "Im August in Osage County" oder Clint Eastwood's "Jersey Boys" basieren auf Bühnenerfolgen. Doch auch andersherum wird das Spielchen praktiziert, das zeigen die Musicals zu Blockbustern wie "Spiderman", "Herr der Ringe", "Rocky", "Dirty Dancing" oder auch ...
... "Shrek". Und genau dieser grüne Oger, den 2001 Dreamworks als computeranimierten Kinoheld entstehen ließ, feierte am 19.10.2014 seine offizielle deutschsprachige und umjubelte Premiere in Düsseldorf.

Shrek schreit Lord Farquaads Truppen um © Jens Hauer

Und darum gehts in Shrek - Das Musical

Wer den ersten der vier Kinofilme um den grobschlächtigen aber auch großherzigen Oger gesehen hat, kennt die Handlung des Musicals: Shrek lebt in einem weit entfernten Königreich, wo plötzlich alle Dinge auf den Kopf gestellt werden, als eben dieser Oger sich aufmachen muss, im Auftrag des "Noch-nicht-Königs" Lord Farquaad eine kratzbürstige Prinzessin aus ihrem von einem Drachen bewachten Gefängnis zu befreien. Unterstützt wird er von einem ständig plappernden, besserwissenden Esel - mit im Spiel ist außerdem ein herrschsüchtiger Lord sowie jede Menge aufgeregte Fabelwesen. Es entsteht ein riesiges Durcheinander, das nach einem echten Helden verlangt. Gar nicht so einfach, wenn der sich dann auch noch in die eigenwillige Prinzessin verliebt …

Shrek, Esel und Fiona © Jens Hauer


Das nur kurz in Düsseldorf gastierende Musical - im Januar gehts nach Berlin, danach nach München, Zürich und Wien - konnte bei seiner Premiere begeistern. Das geladene Publikum aus Presse und Prominenz, das übrigens über einen grünen Teppich ins großzügige Foyer des Capitol Theaters schreiten durfte, zeigte sich nach dem Schlussvorhang begeistert. Und das durchaus zu Recht, mit kleinen Einschränkungen. Fangen wir mit den Mini-Schwächen an, die liegen vor allem in der Räumlichkeit. Das Capitol Theater ist von der Bestuhlung etwas zu eng gestaltet, die teils nicht vorhandene Neigung zur Bühne lässt den Zuschauer stets um den Vordermann herumsehen, die Luftzufuhr könnte bei voll besetztem Saal optimaler sein. Doch diese Kleinigkeiten lassen sich verschmerzen, wenn das zu Sehende und zu Hörende überzeugen kann. Kann es, meistens. Leider mangelt es ein wenig an einprägsamen Musikpassagen, die Musikstücke aus dem Film wurden bis auf Ausnahmen nicht übernommen. Am besten hat uns Fionas Lied "Heut ist der Tag" auf dem Turm gefallen, das von der Prinzessin in toller Manier und großartiger Inszenierung über drei Altersabschnitte intoniert wird. Klasse. Ebenso prima sind die Hauptdarsteller an sich. Andreas Lichtenberger als Shrek, Bettina Mönch als Fiona, Andreas Wolfram als Esel und Carsten Lepper als urkomischer Lord Farquaad nehmen die Bühne für sich ein und überzeugen.

Bühnendeko und die LED-Rückwand erzeugen eine effektvolle räumliche Tiefe © Jens Hauer

Genauso überzeugen, ja gar beeindrucken kann das Bühnenbild. Der eingesetzte Technikmix aus klassischen, großformatigen Bühnendekorationen und den animierten Projektionen auf der riesigen LED-Wand dahinter, erweckt einen teils überwältigenden Eindruck von Tiefe. Gerade die Szene als unsere Heldentruppe vor einem gewaltigen rosa Drachen fliehen muss, lässt die Münder der Zuseher offen stehen. Auch der Vorhang hat in Shrek sein Eigenleben und wird auf vielfältige Weise eingesetzt - lasst euch überraschen. Überraschend fanden wir übrigens die "Umbesetzung" der Nebenfiguren. Zielte der Film dabei noch speziell auf Konkurrent Disney (Seitenhiebe für Kenner sind übrigens immer noch integriert), hat man einige Charaktere in der deutschsprachigen Musicalversion europäischer besetzt. So dürfen nun neben Pinnocchio, dem Lebkuchenmann oder den drei Schweinchen auch der Struwwelpeter, Frau Holle sowie Max und Moritz den geliebten Sumpf von Shrek unsicher machen. Das machen sie alle stimmgewaltig, spielfreudig und oft augenzwinkernd - auch Freunde des derberen Humors kommen auf ihre Kosten.


Auf zu Shrek - zack, zack!

Nach 1,5 Jahren Vorbereitungszeit war es endlich soweit: Der Broadway-Erfolg "Shrek" feierte im Capitol Theater Düsseldorf unter großem Beifall seine deutschsprachige Uraufführung. Und auch wir waren begeistert und meckern nur auf hohem Niveau. Wer den großen grünen Spaß in Düsseldorf erleben will, sollte sich wie bereits erwähnt beeilen. Es lohnt sich. Die Spieltermine lauten wie folgt: 14. Oktober 2014 bis 04. Januar 2015, jeweils Di – Do 18:30 Uhr, Freitag 19:30 Uhr, Samstag 15:00 & 19:30 Uhr, Sonntag 14:00 Uhr. Die Preise variieren von 19,90 bis 74,90 € (zzgl. 15% Vorverkaufsgebühr und 2 € Systemgebühr pro Ticket). Tickets gibts unter 0211-7344-0, www.shrek-das-musical.de, www.ticketmaster.de sowie an allen bekannten VVK-Stellen.

© AS

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