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Bereits seit Wochen warten alle Achterbahn-Fans sehnsüchtig auf die Eröffnung von "Star Trek: Operation Enterprise" im Bottroper Movie Park Germany, einen Triple-Launch-Coaster aus dem Hause Mack Rides. Zwar steht ein offizieller Starttermin immer noch in den sprichwörtlichen Sternen, aber am heutigen Mittwoch gab es zumindest ein Soft Opening, also einen Testbetrieb mit Parkgästen, bei dem wir die Achterbahn und den neuen Themenbereich, die "Federation Plaza", genauer unter die Lupe nehmen konnten.
Die "Federation Plaza", so der Name des zur Star-Trek-Sternenflottenakademie umgebauten ehemaligen Marienhofs, ist trotz seines futuristischen Designs – soviel sei bereits jetzt schon verraten – der eigentliche Schwachpunkt der diesjährigen Neuheit im Movie Park Germany. Die Fassaden, Dekoelemente und Bepflanzungen können trotz aller Bemühungen die frühere Nutzung des Bereichs nicht wirklich kaschieren, der Platz wirkt irgendwie seltsam zweidimensional, auf einen Brunnen, der den Vorplatz der Original-Akademie ziert, wurde leider auch verzichtet. Dafür gibt es jetzt dort einen speziellen Star-Trek-Shop, in dem die Besucher das passende Merch zu einem der erfolgreichsten Franchises aller Zeiten finden können – sogar an Replikas der putzigen Tribbles wurde gedacht. Unbedingt erwähnen muss man auch die hervorragenden Kompositionen und Neuinterpretationen von IMAscore, die dem ganzen Themenbereich Leben einhauchen und für das gewisse "Star-Trek-Feeling" sorgen.
Kaum betritt der Besucher den Wartebereich für die neue Achterbahn, der sich im ehemaligen Filmmuseum befindet, erlebt er einen Warpsprung in eine völlig andere Thematisierungsqualität, die man so wohl nur aus den großen Filmparks in den USA kennt. Der erste Raum beheimatet vor allem ein paar Modelle und einen großen Screen, auf dem ein paar wichtige Hintergründe über Star Trek erläutert werden, die für alle Gäste, die sich mit dem von Gene Roddenberry kreierten Universum nicht so gut auskennen. Angelehnt ist die ganze Attraktion übrigens an die zweite Star-Trek-Serie "Star Trek: The Next Generation" mit der Enterprise NCC-1701-D unter dem Kommando von Captain Jean-Luc Picard – entsprechend wurde hier auch die Optik der Technik und Kostüme übernommen.
Impressionen vom Soft Opening von "Star Trek: Operation Enterprise"
Storytechnisch begibt man sich auf ein Holodeck, wo die Gefangennahme der Enterprise durch die Borg, einem feindlich gesinnten Kollektiv, das darauf aus ist, andere Lebewesen zu assimilieren, simuliert wird. Die Besucher sollen nun das Flaggschiff der Föderation retten und werden mit einem Transporter auf die Brücke der Enterprise gebeamt, wo das Missionsziel dann noch einmal näher erläutert wird. Die Liebe zum Detail ist hier förmlich spürbar, die Brücke wurde wirklich 1:1 in Bottrop nachgebaut, jeden Moment rechnet man damit, dass Patrick Stewart als Captain Picard durch die Türe kommt und sich auf seinen Sessel setzt. Damit bietet der gesamte Wartebereich mit seinen Pre-Shows eine Authentizität, die man angesichts der Fassadengestaltung niemals erwarten würde. Jeder Star-Trek-Fan wird hier zweifellos eine Gänsehaut bekommen angesichts dieser fast schon musealen Atmosphäre – besser kann man das Thema einfach nicht präsentieren!
Die Brücke der Enterprise
Der Höhepunkt ist dann natürlich die abschließende Achterbahnfahrt, die wiederum den Shuttleflug zum Raumschiff der Borg simulieren soll. Wenn man einmal außen vor lässt, dass dieses mit einem Open-Air-Gebiet nicht wirklich stimmig zu realisieren ist, wenn man nicht auf eine Virtual-Reality-Lösung zurückgreifen will, funktioniert auch dieser Teil von "Star Trek - Operation Enterprise" erstaunlich gut. Nachdem man in dem in der, ebenfalls hochklassig thematisierten, Station wartenden Zug Platz genommen hat, wird man mit einer Art Verschiebegleis auf die eigentliche Strecke befördert. Die Hangartüre öffnet sich und der Zug wird zunächst einmal nach vorne beschleunigt.
Dabei wird die zum Start nötige Warpgeschwindigkeit aber noch nicht erreicht, so dass es rückwärts wieder durch die Station mit einem zweiten Abschuss auf einen senkrecht gedrehten, etwa 40 Meter hohen Turm geht, von dem aus man dann im freien Fall ein drittes Mal durch die Station katapultiert wird und damit die endgültige Geschwindigkeit erreicht, um die bevorstehende Rettung der Enterprise zu ermöglichen. Die Bahn fährt sich durchweg butterweich, bietet interessante Fahrfiguren und überzeugt vor allem durch die dreifache Beschleunigung. Zweifellos ist die Streckenlänge etwas kurz geraten, aber das kann "Star Trek: Operation Enterprise" problemlos mit dem Triple Launch kompensieren. Auch die von außen etwas langsam anmutende Geschwindigkeit täuscht: Gerade in den hinteren Reihen des Zuges vermisst man kein höheres Tempo – ganz im Gegensatz wurde die Bahn genauso berechnet, dass sie genug Thrill und Belastung bietet, aber eben keine unangenehmen Kräfte auftauchen. Die allgemeine Resonanz der Gäste am heutigen Tag fiel auch entsprechend positiv aus.
Wo man die Bahn nun für sich selbst einordnen will, soll jedem selbst überlassen bleiben. Für den Movie Park Germany ist "Star Trek: Operation Enterprise" auf jeden Fall ein gewaltiger Zugewinn, der qualitativ einfach überzeugt. Der einzige Wermutstropfen an der hervorragend gelungenen Neuheit ist leider die Kapazität des Coasters – Fans sollten sich schon jetzt auf lange Wartezeiten in der Hauptsaison einstellen ...