Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
17.04.2007 | Freizeitparks | Kolumnen
Top oder Flop?
mit Vester und Herre.
Hier besprechen die Herren Vester und Herre zwei Attraktionen (oder Shows) und geben ihnen am Ende einen Spaßfaktor zwischen 1 und 10 - wobei sich die Wertungen von Mike und Tim unterscheiden können, aber nicht müssen. Natürlich dürfen auch Sie, lieber Leser, Ihren eigenen Kommentar zur Kolumne, zur Attraktion oder Gott und die Welt abgeben. Und noch etwas: Auch Sie können der Attraktion Ihre eigene Wertung geben - machen Sie mit! Wir wünschen viel Spaß!
Folge 12: Space Mountain Mission 2 (Disneyland Park Paris)
Mike Vester meint: |
Tim Herre meint: |
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Es war einmal vor langer, langer Zeit... so oder ähnlich beginnen die meisten Märchen. Und auch bei Space Mountain in Disneyland Park Paris könnte man die Geschichte durchaus so anfangen lassen. Just im Jahre 1996 schickte sich das Königreich der Maus an, seine Besucher mit diesem Indoor Coaster von Vekoma auf eine märchenhafte Reise zu den Sternen zu schicken. Eine tolle Thematisierung im Jules-Verne-Stil, ein stimmungsvoller Soundtrack und eine gleichermaßen weiche wie actionreiche Fahrt sorgten dafür, daß selbst das ängstlichste Aschenputtel vom stählernen Prince Charming verführt wurde. Leider lag jedoch ein Fluch auf der Bahn, den die böse "Hexe der Abnutzung" schon bald aussprach. "Space Mountain" fuhr mit der Zeit immer ruppiger und der Flug durch das Weltall erinnerte zuletzt eher an Körperverletzung denn an Freizeitparkspaß. Wie gut, daß plötzlich die gute Fee namens Andre Lacroix auftauchte, um den bösen Fluch zu brechen. Mit einem riesigen Brimbamborium wurde die Bahn nach einer längeren Umbauphase 2005 als "Space Mountain Mission 2" wiedereröffnet. Doch anstatt der erwarteten königlichen Kutsche mit den edlen Rössern fuhr leider weiterhin der alte faule Kürbis über die Schienen. Auch des Kaisers neue Kleider überzeugen nicht wirklich: Die hinzugefügten Effekte, der Umbau des Wartebereichs und der neue Soundtrack haben aus dem Frosch leider keinen Märchenprinzen gemacht, sondern eher eine schrumpelige Kröte, bei der man sich wünscht, der Frosch wäre besser ungeküsst geblieben. Anstatt das Geld in verschlimmbessernde Effekte zu pumpen, hätte sich die Fee mal lieber darum kümmern sollen, die Fahreigenschaften von "Space Montain" erträglich zu machen. So jedenfalls hat dieses Märchen leider kein Happy-End: Mehr als drei magere Pünktchen ist mir die Bahn, deren Abkürzung SM viel Interpretationsspielram läßt, jedenfalls nicht wert! |
Hoch waren sie, die Erwartungen, als die Mäusemacher östlich von Paris hochtrabend „Space Mountain: Mission 2“ ankündigten. Sie wurden alle enttäuscht. Eine schlimmere Verschlimmbesserung, als den Relaunch von Disneys berühmten Indoorcoaster, gab es selten in der Geschichte der Achterbahnen. Gerüchte von neuen Fahrwerken, die Vekomas unbeholfenes Weltall-Gehumpel vom Komfort her gesehen erträglich machen sollten, bewahrheiteten sich leider nicht. Zaghaftes Re-Design des Innenraumes, gepaart mit einer deutlichen Verschlechterung der Warteschlange, die nun keinen Blick mehr in das Innere der Halle zulässt, sowie ein neues Logo – das war es eigentlich schon. Passend dazu wurde der würdevolle Adagio-Soundtrack gegen eher uninspiriertes Gedudel ausgetauscht. Und dafür hat man die Bahn fast ein halbes Jahr lang geschlossen? Ja, man hat. Neue Projektionen im Inneren sind eigentlich die einzige, halbwegs positiv zu bewertende Novität der mit großem Brimborium angekündigten Wiedereröffnung. Alles Andere ist schlechter als vorher, was erklärt, warum „Space Mountain: Mission 2“ auch in Fan-Kreisen einhellig verrissen wurde. Besonders die nicht genutzte Chance, während der Schließung den miserablen Fahrkomfort der Bahn zu verbessern, darf mit „Disney: setzen, 6!“ bewertet werden. Denn vom graziösen Gleiten durch unendliche Weiten ist „SM“ noch immer so weit entfernt, wie die Erde vom Pluto. Was gibt es also? Drei magere Pünktchen, allesamt für die tolle Kapazität der Bahn. Und für die Tatsache, dass dieser Coaster so authentisch ist: Man sieht hier nämlich wirklich Sterne! |
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Mikes Wertung 3 / 10
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Tims Wertung 3 / 10
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Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.
Autoreninfo Mike Vester
Mike Vester beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Freizeitparks / Kirmes und gehört heute zu den wichtigsten Autoren der Parkscout-Fachredaktion. Sein Hang zu Polemik und Übertreibungen ist zwar legendär, aber wer genau hinhört, merkt schnell, daß er mit seinem Motto "zeitlos, stillos, geschmacklos" zwischen den Zeilen immer genau den Punkt trifft. Der frühere Kleinkunst-Texter ist überzeugter Fan von allem, was mit dem Thema "Disney" zu tun hat und läßt dies auf seine liebenswert schrullige Art auch sicherlich öfter in seine Kolumne einfließen. In diesem Sinne also: Immer vester druff...
Autoreninfo Tim Herre
Tim Herre ist seit der Grundschulzeit absoluter Park- und Kirmesfan und in der deutschen Szene seit vielen Jahren eine feste Größe. In einschlägigen Freizeitpark-Foren ist Tim unter dem Pseudonym "The Knowledge" aktiv - und ebenso geliebt wie gehasst, geschätzt für sein Wissen und gefürchtet für seine spitze Feder. Dies wird noch zusätzlich durch die Tatsache aufgeladen, dass er nur selten gewillt scheint, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. International bekannt ist er durch seine Tätigkeit als freier Autor des Fachmagazins "Kirmes & Park Revue" und als Buchautor für die parkscout Freizeitführer "Freizeitparks in Europa". Im täglichen Leben ist der deutsche Repräsentant des "European Coaster Club" Texter und Konzepter bei einer großen Düsseldorfer Agentur.
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