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10.09.2008 | Freizeitparks | Kolumnen
Top oder Flop?

mit Vester und Herre.
Sie sind wieder da, Vester und Herre - Top oder Flop Reloaded. Und wieder beschreiben die zwei Attraktionen (oder Shows) und geben ihnen am Ende einen Spaßfaktor zwischen 1 und 10. Natürlich dürfen auch Sie, lieber Leser, Ihren eigenen Kommentar zur Kolumne, zur Attraktion oder Gott und die Welt abgeben. Und noch etwas: Auch Sie können der Attraktion Ihre eigene Wertung geben - machen Sie mit! Wir wünschen viel Spaß!
Folge 11: The Legend of the Lion King (Disneyland Park / F)
Mike Vester meint: |
Tim Herre meint: |
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Shows in einem Freizeitpark sind immer ein zweischneidiges Schwert. Schließlich ist die Altersstruktur der Besucher hier weitaus umfangreicher als bei einer normalen Musical-Veranstaltung oder bei einem netten Variete-Abend. Die Schwierigkeit besteht grundsätzlich darin, eine Form der Unterhaltung zu kreieren, die auf der einen Seite kleinere Kinder nicht langweilt, und auf der anderen Seite auch Erwachsenen Kurzweil bietet. Wie gut so etwas gelingen kann, zeigt Disneyland Park in Paris mit seiner rund 20minütigen Musical-Show "The Legend of the Lion King" im 2004 extra für diesen Zweck umgebauten Videopolis-Theater. Hier stimmt einfach alles: die professionellen Gesangsparts, die phantasievollen Kostüme und vor allem die ausgefeilten Spezialeffekte, mit denen die Geschichte des Löwenbabys Simba auf die Bühne gebracht wird. Projektionen auf einen die komplette Stage erfassenden Wasservorhang, neuartige Beleuchtungsinstallationen für Feuerillusionen und liebevoll gestaltete Puppen sorgen dafür, daß sich die Pariser Kurz-Fassung des Königs der Löwen locker gegen die Hamburger Musical-Variante behaupten kann. Trotz der Sprachbarrieren -- die Show wird nur in Englisch und Französisch aufgeührt -- ist die Handlung jederzeit nachvollziehbar. Eigentlich also ein heißer Kandidat für 10 Punkte, wären da nur nicht die Unzulänglichkeiten des Theaters. Zum einen bietet dieses nämlich viel zu wenig Plätze, so daß es an vollen Tagen Reservierungskarten gibt, für die man sich im Vorfeld anstellen muß. Zum anderen nimmt der Lichteinfall des benachbarten und baulich nicht getrennten SB-Restaurants Cafe Hyperion einiges an Atmosphäre. Außerdem scheint es recht inkonsequent, daß der Löwenkönig ausgerechnet im Discoveryland zur Aufführung kommt und nicht im weitaus passenderen Adventureland. Trotzdem ist "The Legend of the Lion King" immer noch eine der besten Shows, die man in einem europäischen Freizeitpark sehen kann, weshalb ich dann insgesamt immer noch 9 Punkte verteile. |
Mit Shows in Freizeitparks ist es ja immer so eine Sache. Selten sind sie wirklich gut. Oft werden sie von Parkseite bestenfalls stiefmütterlich behandelt. Und noch öfter vom Publikum nur als Pausenfüller oder Regenschutz angenommen. Und wenn ein berühmter Musical-Hit in eine Spieldauer von weniger als einer halben Stunde gepresst werden soll, ohne die Story komplett zu verhackstücken, kann wohl von einer Mission Impossible gesprochen werden. Doch bei Disney ist bekanntlich (fast) nichts unmöglich, und so wurde aus „The Legend of the Lion King“ in Disneyland Paris eine schmissige, temporeiche Nummer, die vom Original lediglich eines nicht hat: die peinlichen, Pathos-triefenden Längen im Mittelteil. Stattdessen ist auf der großartig gestalteten und effektvoll beleuchteten Bühne im Café Hyperion Aktion von der ersten bis zur letzten der nicht mehr als 25 Minuten Spieldauer. Hilfreich ist hierbei natürlich, dass die simple Story vom Löwenkönig prinzipiell auf einen Bierdeckel passt und sich somit ganz wunderbar für so einen Cutdown anbietet. Weiterhin wurde es geschafft, die Story mit so wenig Dialog wie möglich zu erzählen, was in einem von vielen Ausländern besuchten Park sicherlich hilfreich ist. Im Wesentlichen wird die Geschichte von den vier Hauptcharakteren Simba, Nala, Rafiki und Scar borangetrieben, wobei natürlich meist gesungen wird – was die Cast auch hervorragend beherrscht. Nicht zuletzt stand in der Startbesetzung der Show kein Geringerer als Roger Wright, der den Simba auch schon in der „richtigen“ Show in London gab. Eine groß sehr aufwendige Licht- und Effektshow tut ihr Übriges dazu, dass die Bühne sich ohne große Umbaupausen ständig neu erfindet. Fazit: man kann der Entertainment-Abteilung um Francois Leroux zu diesem Superhit nur gratulieren – was auch die seit vier Jahren konstant hohen Besucherzahlen unterstreichen. „The Legend of the Lion King“ im Café Hyperion ist ein gelungenes Konzentrat der berühmten Geschichte – und vielleicht besser als das über viel Mal so lange Original. |
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Mikes Wertung![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() 9 / 10
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Tims Wertung![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() 10 / 10
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Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.
Autoreninfo Mike Vester

Autoreninfo Tim Herre

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