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05.08.2008 | Freizeitparks | Kolumnen
Top oder Flop?

mit Vester und Herre.
Sie sind wieder da, Vester und Herre - Top oder Flop Reloaded. Und wieder beschreiben die zwei Attraktionen (oder Shows) und geben ihnen am Ende einen Spaßfaktor zwischen 1 und 10. Natürlich dürfen auch Sie, lieber Leser, Ihren eigenen Kommentar zur Kolumne, zur Attraktion oder Gott und die Welt abgeben. Und noch etwas: Auch Sie können der Attraktion Ihre eigene Wertung geben - machen Sie mit! Wir wünschen viel Spaß!
Folge 6: Rutschebanen (Tivoli Kopenhagen)
Mike Vester meint: |
Tim Herre meint: |
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Holzachterbahnen haben Tradition in Dänemark – in Kopenhagen stehen gleich zwei großartige Vertreter dieser Coasterart, wobei es heute um die "Rutschebanen" im Tivoli gehen soll. Gebaut wurde das Prachtstück bereits im Jahre 1914 und steht heute wie keine andere Attraktion für den nostalgischen Charme und die lange Geschichte des dänischen Stadtparks. Eingehaust in ein künstliches Bergmassiv, kann der hölzerne Uropa der modernen Woodies seinen Enkeln immer noch gut Paroli bieten: die rund 700 Meter lange Strecke ist abwechslungsreich, die Fahrt relativ rüttelfrei und die Bahn bietet ein kleines Schmankerl, das man nicht mehr so oft findet. An Bord der Züge befindet sich nämlich ein "Bremser", der die Geschwindigkeit durch Betätigen eines großen "Bremshebels" manuell steuert, und zusätzlich noch für jede Menge guter Stimmung während der Fahrt sorgt. Dies hat neben aller technischen Notwendigkeit vor allem den Vorteil, daß eine Fahrt kaum der anderen gleicht, da dieser Bremser natürlich auch auf das Alter und die Kondition seiner Fahrgäste reagieren kann – bei jugendlichen Fahrgästen kann es auch mal schneller werden als bei einem eher mit kleinen Kindern besetzten Zug. Zwar kann die "alte Dame" des Tivoli in Punkto Airtime und Thrill nicht an ihre später gebaute Namensschwester im nahegelegenen Bakken herankommen, aber trotzdem ist "Rutschebanen" einfach eine tolle Holzachterbahn, die trotz oder eben aufgrund allen historischen Wertes weitaus mehr Spaß macht als so manche Anlage der Neuzeit. Oldies sind eben manchmal wirklich Goldies. In diesem Sinne gebe ich 8 Punkte in den Tivoli Kopenhagen! |
Einen Klassiker zu bewerten ist immer schwer. Undankbar, geradezu. Verreißt man ihn, macht man sich bei den Puristen keine Freunde. Lobt man ihn über Gebühr und grünen Klee, steht man schnell als verklärter Nostalgiker da. Was halte ich also von Tivolis Holz-Evergreen „Rutschebanen“? Selbstredend ist das gute Stück ein Knaller erster Kajüte, schließlich bin ich mit fast 40 eindeutig ein verklärter Nostalgiker und stehe dazu. Doch auch Menschen, die mit beiden Beinen im Hier und Jetzt stehen sollten an der schwungvollen Woodie-Runde ihren Spaß haben. Schließlich sind Scenic Railways, die ihren Namen noch verdienen, weil sie wirklich „scenic“ sind – also das Holzgerüst mit einer großen Kulisse verkleidet haben – sehr selten geworden. Ehrensache, dass bei einer solchen Bahn mit effektvollen Tunnels nicht gegeizt wird. Selbstverständlich. Weitaus weniger selbstverständlich sind die gefederten Wagen, die stark zur Seite ausschwingen können – schon 1914 gelang hier also ein Konzept, an dem Mack mit ihrem verkorksten E-Motion-Coaster 90 Jahre später ziemlich kläglich scheiterten. Trotz der familienfreundlichen Ausrichtung der Bahn bietet insbesondere die letzte Sitzreihe negative g-Kräfte en masse, was zuweilen selbst versierten Thrillseekern die Haare zu Berge stehen lässt. Schuld daran ist die Anordnung der Achsen und besagte Federung, welche den hinteren Teil des letzten Wagens bei jeder Abfahrt mit Schmackes nach oben katapultieren – und die Hinterteile der Fahrgäste gleich mit. Wenn der Bremser gute Laune hat, kann die fluffige Familienbahn so schnell zu einem echten Lap-Bar-Kraller mutieren. Einziger Minuspunkt sind die wahnsinnig unbequemen Holzbänke, auf denen man auf „Rutschebanen“ Platz nehmen muss. Die Sitzbänke sind zudem so niedrig, dass Leute mit langen Beinen echte Probleme bekommen – eigentlich verwunderlich, dass ausgerechnet solche Sitzmöbel im Land der hoch gewachsenen Wikinger angeboten werden. Aber was sind diese Nicklichkeiten schon gegen den grandiosen Fahrkomfort? Nichts. Staub. Und deshalb bekommt Kopenhagens Coaster-Perle auch satte 9 Punkte. Ich bin schließlich ein verklärter Nostalgiker. |
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Mikes Wertung![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() 8 / 10
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Tims Wertung![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() 9 / 10
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Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.
Autoreninfo Mike Vester

Autoreninfo Tim Herre

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