Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
27.10.2006 | Freizeitparks | Kolumnen
Vester vs. Herre Folge 12: Rio Dorado
Immer freitags nahmen sich Mike Vester und Tim Herre eine Attraktion vor und "beschrieben" sie auf ihre gewohnt liebenswerte Art und Weise. Und das Beste daran: Sie, liebe Leser, durften sich für die Meinung eines der Kontrahenten entscheiden und auch Ihre Meinung dazu kund tun.
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Folge 12
Rio Dorado
Bei diesem nassen Spaß der Gattung Spinning Rapids geht es in runden, sich wild drehenden Schlauchrundbooten über eine Menge Steilkurven und Kuppen abwärts. Nach dem wilderen teil führt eine Rapids River ähnliche Strecke zurück zur Station. Auf dem Weg dahin passieren die rot-gelben Boote ein Wellenbecken und von Zuschauern steuerbare Wasserkanonen. All das ist größtenteils eingebettet in eine stimmige mexikanische Kulisse.
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Folge 12
Rio Dorado
Bei diesem nassen Spaß der Gattung Spinning Rapids geht es in runden, sich wild drehenden Schlauchrundbooten über eine Menge Steilkurven und Kuppen abwärts. Nach dem wilderen teil führt eine Rapids River ähnliche Strecke zurück zur Station. Auf dem Weg dahin passieren die rot-gelben Boote ein Wellenbecken und von Zuschauern steuerbare Wasserkanonen. All das ist größtenteils eingebettet in eine stimmige mexikanische Kulisse.
Mike Vester meint: |
Tim Herre meint: |
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Der eine oder andere wird sich jetzt sicher fragen: Was hat der Vester denn jetzt schon wieder gegen "Rio Dorado" im sympathischen Hansa-Park einzuwenden? Und diese Frage ist zugegebenermaßen auch nicht so ganz unberechtigt – schließlich hat man der Anlage in Sierksdorf ja durchaus eine recht schicke Thematisierung im mexikanischen Stil mit auf den Weg gegeben. Allerdings rettet dies "Rio Dorado" auch nicht davor, meine Liste der weiteren strunzlangweiligen Spinning Rapids zu erweitern. Ich finde das Konzept solcher Rides grundsätzlich alles andere als spannend: Man fährt in die Höhe und gleitet dann in sich drehenden Rundbooten eine Rutsche hinab. Hui! Das ist sicherlich voll familienkompatibel, aber es ist leider auch ziemlich "pointless". Von der Höhe bekommt man eigentlich so gut wie nichts mit, der Soak-Faktor ist extrem niedrig und während der Fahrt gibt es nichts wirklich Interessantes zu sehen außer der Kunststoffoberfläche der Rutsche. Gut, die Version im Hansa-Park ist nun nicht ganz so unspektakulär wie zum Beispiel "Oxygenarium" im französischen Parc Asterix oder "Bobby Drop" im belgischen Bobbejaanland und das ganze wurde im Gegensatz zu den meisten anderen Parks wenigstens noch mit Wasserkanonen aufgewertet, aber trotzdem verspricht die Optik der Anlage weitaus mehr Spaß als sie dann letztendlich wirklich macht. Davon abgesehen ist die unthematisiert in die Landschaft gestellte Fahrrinne natürlich auch nicht gerade ein Augenschmaus – aber das ist bei der Konkurrenz ja auch nicht besser gelöst worden. "Rio Dorado" ist sicherlich kein schlechter Vertreter der Gattung "Spinning Rapids", aber der generelle Sinn und Zweck solcher Anlagen bleibt mir schlicht verwehrt – da ist mir ein normaler Rapids Ride doch bei weitem lieber. | Langsam kann ich Kollege Vester endgültig nicht mehr verstehen: Da stellt der Hansa-Park mit "Rio Dorado" eine vortreffliche gestaltete, kapazitätsstarke Spaßmaschine in den Park, und der Motz-Moppel aus dem Bergischen Land ist immer noch nicht zufrieden. Ich habe wirklich keine Idee, wie mein Kontrahent links neben mir hier gegen diese Spitzen-Attraktion argumentieren will. Ganze Familien rutschen hier quietsch vergnügt in den großen, roten Reifen gemeinsam die kurvenreiche Strecke hinunter. Und anders als bei vielen anderen Attraktionen dieser Gattung kommt nach dem Eintauchen in das finale Wasserbecken hier noch richtig Strecke, inklusive Wellenbecken und Vorbeifahrt an strategisch gut auf einem Aussichtspunkt positionierten Wasserkanonen. Auch die mexikanische Gestaltung der Anlage weiß auf ganzer Linie zu überzeugen: Die Warteschlange bietet gute Sicht auf die Strecke, alles ist richtig aus Spritzbeton und echten Steinen gebaut – kein GFK oder gar PU-Schaum hier. Und der Bahnhof ist ohnehin eine wahre Augenweide. Die farbenfrohe Überdachung des Aufzuges passt erstklassig zum Mexiko-Thema und die schwungvolle, familienfreundliche Fahrt ist sowieso über jeden Zweifel erhaben. Lediglich die simple Aufständerung kann man der Bahn ankreiden, aber das ist bei einer derart wuchtigen Anlage nun wirklich zu vernachlässigen. Vermutlich ist dies genau der Punkt, den Disneyfan Vester "Rio Dorado" anlastet – wären alle Stützen mit kitschigen Dornröschenschlössern verkleidet, täte unser Mäusefreund bestimmt respektvoll mit der Zunge schnalzen. Das Einzige, das meiner Meinung nach bei "Rio Dorado" zu bemängeln ist, ist der diffizile Einstiegsprozess in die hochwandigen Boote, aber das ist ein Problem, dass alle Bahnen dieser Art mit Förderbandeinstieg haben und kann nicht dieser Version im speziellen angelastet werden. Außerdem würde der Pocke von Velbert ein wenig Sport eh mal ganz gut tun ... |
Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.
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Autoreninfo Mike Vester
Mike Vester beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Freizeitparks / Kirmes und gehört heute zu den wichtigsten Autoren der Parkscout-Fachredaktion. Sein Hang zu Polemik und Übertreibungen ist zwar legendär, aber wer genau hinhört, merkt schnell, daß er mit seinem Motto "zeitlos, stillos, geschmacklos" zwischen den Zeilen immer genau den Punkt trifft. Der frühere Kleinkunst-Texter ist überzeugter Fan von allem, was mit dem Thema "Disney" zu tun hat und läßt dies auf seine liebenswert schrullige Art auch sicherlich öfter in seine Kolumne einfließen. In diesem Sinne also: Immer vester druff...
Autoreninfo Tim Herre
Tim Herre ist seit der Grundschulzeit absoluter Park- und Kirmesfan und in der deutschen Szene seit vielen Jahren eine feste Größe. In einschlägigen Freizeitpark-Foren ist Tim unter dem Pseudonym "The Knowledge" aktiv - und ebenso geliebt wie gehasst, geschätzt für sein Wissen und gefürchtet für seine spitze Feder. Dies wird noch zusätzlich durch die Tatsache aufgeladen, dass er nur selten gewillt scheint, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. International bekannt ist er durch seine Tätigkeit als freier Autor des Fachmagazins "Kirmes & Park Revue" und als Buchautor für die parkscout Freizeitführer "Freizeitparks in Europa". Im täglichen Leben ist der deutsche Repräsentant des "European Coaster Club" Texter und Konzepter bei einer großen Düsseldorfer Agentur.
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