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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
05.06.2010 | Freizeitparks | Magazin

Wasserspaß in Freizeitparks!


Langsam aber sicher steigen die Temperaturen endlich in höhere Regionen – der Sommer naht mit großen Schritten. Dies löst natürlich auch in den deutschen Freizeitparks einen verstärkten Andrang auf die zahlreichen Wasserattraktionen aus, die bisher von den Besuchern aufgrund des eher mittelprächtigen Wetters eher stiefmütterlich links liegen gelassen wurden. Welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt, sich bei strahlendem Sonnenschein ein wenig abzukühlen, wollen wir im folgenden kurz beleuchten.

Wildwasserbahn im Movie Park Germany
Der Klassiker unter den Wasserfahrten ist natürlich die gute, alte Wildwasserbahn, deren Geschichte bis weit in das 19. Jahrhundert zurückgeht, wo sich deren Vorläufer, ebenerdige Themenfahrten, bereits großer Beliebtheit erfreuten. Erst Anfang der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts hielt die moderne Wildwasserbahn Einzug in die Freizeitparkwelt. Es war die amerikanische Firma Arrow, die das heutige Bild einer solchen Anlage nachhaltig geprägt hat mit ihren Baumstammbooten, die durch eine künstlich erzeugte Strömung durch die typischen Kunststoffkanäle gleiten. Im Jahre 1963 wurde die erste Bahn dieser Art in "Six Flags over Texas”, USA, eröffnet und ebnete dem großen Wasserspaß seinen siegreichen Sieg.

Bei einer Wildwasserbahn werden die einzelnen Boote meistens mit Hilfe eines Förderbandes in die Höhe gezogen. In dem anschließenden, leicht abschüssigen Kanal befindet sich Wasser, das mit speziellen Pumpen nach oben transportiert wird und dann innerhalb dieses Kanals wieder nach unten fließt. Dadurch wird eine leichte Strömung erzeugt, durch die das Boot transportiert wird. Höhepunkt einer jeden Wildwasserbahn sind natürlich die Drops, deren Höhe und Form von Anlage zu Anlage differieren und entfernt an Achterbahnen erinnern. Durch in den Bahnen eingebaute Drehteller sind sogar Rückwärtsfahrten möglich, wie beispielsweise bei den "Teufelsfässern” im Holiday Park, Haßloch.

Häufig sind Wildwasserbahnen auch thematisiert, meistens im Wild-West-Stil mit den klassischen Baumstammbooten. Es gibt aber durchaus auch Anlagen, die von diesem Design abweichen, um dem ganzen einen eigenen Stil zu geben: Das beste Beispiel hierfür wäre wohl die "Badewannen-Fahrt zum Jungbrunnen” im Erlebnispark Tripsdril, bei der es in den riesigen, namensgebenden Wannen fast 16 Meter in die Tiefe geht.
Rafting im Holiday Park
Rapids Rides

Inzwischen genauso beliebt bei Besuchern und Parkbetreibern ist der sogenannte Rapids Ride, eine Stromschnellenfahrt in (zumeist) Rundbooten, welche auf einem Gummiring befestigt sind. Dabei werden mit Hilfe von Pumpen riesige Mengen Wasser durch einen künstlichen Kanal befördert, in dem sich die Boote dann durch die reißenden Fluten fortbewegen können. Im Gegensatz zu einer Wildwasserbahn haben die einzelnen Boote hier viel Freiraum und können sich während der Fahrt auch problemlos drehen.

Um die Fahrt möglichst naß zu gestalten, gibt es diverse Spezialeffekte, mit denen ein Rapids Ride ausgestattet werden kann: Eine Art Wasserstrudel, bei dem die Boote im Wasser zu versinken scheinen, riesige Wasserfälle oder auch kleinere Spritzanlagen. Auch höhere Abfahrten sind, wie das Beispiel "River Quest” im Phantasialand belegt, kein Problem. In der Regel verläuft die Fahrt in einem Rapids Ride komplett outdoor – es gibt aber auch Exemplare, bei denen Indoor-Teile eingebaut wurden wie bei "Mystery River” im Movie Park Germany. Der Nässegrad der einzelnen Rapids Rides variiert von staubtrocken bis zum Faktor "Volldusche” - je nachdem, was der jeweilige Freizeitpark seinen Gästen zumuten kann und möchte. Die in Deutschland zu findenden Anlagen dieser Art verzichten allerdings auf einen allzu hohen Nässegrad, da es bisweilen durchaus die eine oder andere Beschwerde von Gästen gegeben hat. Dies ist insofern sehr bedauerlich, da gerade der Nässegrad nicht unerheblich zum allgemeinen Spaßfaktor eines Rapids Ride beiträgt. Den ersten Rapids Ride Deutschlands findet man übrigens im Holiday Park in Haßloch. Der "Donnerfluß” wurde dort im Jahre 1983 eröffnet und zählt auch heute noch zu den beliebtesten Attraktionen des Parks.

Poseidon: Achterbahn und Wasserbahn in einem
Water Coaster

Hätten Sie geglaubt, daß Schiffe Achterbahn fahren können? Was wie eine fixe Idee klingen mag, hat der Europa-Park bisher als einziger Freizeitpark in Deutschland mit der Hauptattraktion seines griechischen Themenbereichs möglich gemacht. "Poseidon" ist ein sogenannter Water Coaster, bei dem ein Boot zunächst eine mehr oder weniger lange Achterbahnstrecke entlangfährt, bevor es schließlich wie bei einer Wildwasserbahn mit einem großen Splash ins Naß eintaucht.

Diese gelungene Kombination aus leichtem Coasterthrill und feuchtem Wasserspaß ist zwar nicht wirklich neu – Vorreiter gab es bereits Anfang des 20. Jahrhunderts in den Vereinigten Staaten – trotzdem konnte die Firma MACK Rides mit Poseidon im Jahre 2000 neue Akzente setzen, sicherlich auch dank der perfekten Thematisierung. Allerdings muß man klar sagen, daß diese Anlage weitaus mehr Erfrischung verspricht, als sie wirklich halten kann. Zwar sehen die hochgeschleuderten Wassermassen beim Aufprall des Bootes sehr imposant aus, die Insassen bleiben allerdings weitestgehend dabei trocken.

Noch mehr Wasserspaß

Neben Wildwasserbahn, Rapids Ride und Water Coaster gibt es natürlich noch viele weitere Wasserattraktionen, die vielleicht nicht so spektakulär anmuten, aber an heißen Tagen immer bei den Besuchern eines Parks willkommen sind. Ob nun Wasserrutschen wie im Freizeit-Land Geiselwind, Spinning Rapids wie "Rio Dorado" im Hansa-Park, interaktive Wasserfahrten wie die "Spritztour" im Erlebnispark Tripsdrill oder einfach nur Wasserspielplätze wie im LEGOLAND Deutschland: Bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke ist der Besucher für jede Erfrischung dankbar. Kein Wunder also, daß die Wartezeiten an solchen heißen Tagen bei den Wasserattraktionen oft länger sind als bei den besten Achterbahnen...

© parkscout/MV