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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
16.07.2008 | Freizeitparks | Magazin

Weiße Winzlinge im Zoo Safari- und Hollywoodpark


Die weißen Löwen-Babys
Jetzt sind sie zu sehen! Am 30. Juni wurden sie geboren – die kleinen weißen Löwen des Zoo Safari- und Hollywoodparks in Schloß Holte-Stukenbrock. Mit 24 weißen Löwen ist dort die größte Anzahl dieser seltenen Tiere in Europa, wenn nicht sogar weltweit, beheimatet.

Die Mütter der weißen Winzlinge – die weißen Löwinnen Kibo und Mawensi (5 Jahre – beide aus eigener Nachzucht des Parks) – sind Zwillinge. Kibo schenkte drei männlichen Löwen das Leben, in der Wurfbox nebenan gebar ihre Schwester Mawensi gleichzeitig ein Löwenmännchen und drei Mädchen. Der Vater der Löwenzwerge ist der mächtige weiße Löwenmann Tembo, der in Ouwehands Dierenpark in Rhenen (Holland) geboren wurde und als Jungtier in den Zoo Safaripark kam. Der Babyboom im Raubtierhaus: eine Riesen-Überraschung. Dass zwei Mütter eines Rudels gleichzeitig werfen, das hat es in fast 40 Jahren im Zoo Safaripark noch nicht gegeben…
Mutter und Kinder
Während Kibos Löwenkinder in der Obhut ihrer Mutter im Raubtierhaus laufen lernen, werden Mawensis weiße Zwerge in menschlicher Obhut groß. "Wir beobachten das Verhalten der Mütter in den ersten 24 Stunden sehr genau. Kibo sorgte sich rührend um ihre Welpen, säugte sie, kuschelte sich an die Kleinen, um die Winzlinge warm zu halten. Wir haben auch Mawensi Zeit gelassen, sich an ihre Mutterrolle zu gewöhnen…", so Fritz Wurms (55) Geschäftsführer des Zoo Safari- und Hollywoodparks. Doch die weiße Löwin interessierte sich kaum für ihre Jungen, ließ die Kleinen links liegen. Lebensgefahr für die Welpen!

Jetzt ist Tierinspektorin Inka Schumacher (31) Ersatzmama für vier Löwenbabys. Ein Fulltime-Job. Füttern, nach dem Trinken die runden Bäuchlein massieren, schmusen… vier Mal, alle vier Stunden. Und weil bei den weißen Zwergen schon die ersten Zähnchen durchblitzen und sie deshalb nicht richtig trinken mögen, braucht die Raubtier-Mama viel Zeit und Geduld. 800 bis 1000 Gramm wiegt ein Löwenbaby bei seiner Geburt. Pro Woche nimmt ein Löwchen in der ersten Zeit ein Kilo zu. "Manche mehr", lacht Inka Schumacher und streichelt ihrem Dicken über den runden Kugelbauch. "Das ist der Junge, er ist der dickste von allen und ein echter Vielfraß." 100 Gramm Katzenaufzuchtmilch, für den den kleinen weißen Mann, der einmal der König der Löwen werden will, kein Problem. Seine drei Schwestern sind da mit weniger zufrieden: 60 bis 80 Gramm pro Mahlzeit.

Die menschlichen "Mütter" mit den Löwen
Trinken, kuscheln schlafen… "in den ersten Wochen, da haben Löwenwelpen die gleichen Bedürfnisse wie Menschenbabys auch", sagt Inka Schumacher. Nur: sie wachsen schneller und lernen viel früher laufen. An schönen Tagen machen sie jetzt auch schon mal einen kurzen Ausflug an die frische Luft – noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit – nur mit Mama Inka. Da robben die Winzlinge oder torkeln unsicher auf vier Pfoten…aber die kleinen blauen Knopfaugen sind schon offen, und auch die Ohren, die bei der Geburt eng anliegen, haben sich entfaltet. "Ich sehe jeden Tag einen kleinen Fortschritt", lächelt die Ersatzmama. In einem Gitterbettchen, das weich mit Kissen, Decken und Handtüchern ausgepolstert ist, verbringen die Zwerge die meiste Zeit des Tages. Das steht im Winterstall, im so genannten "Doktorzimmer". Und weil Inka Schumacher ihre Babys nicht den ganzen Tag wärmen kann, übernimmt eine Rotlichtlampe in ersten Tagen diesen Job.

Nur noch zwei, drei Wochen, dann wird, wenn alles gut geht, aus den hilflos mauzenden Säuglingen eine Löwen-Teenie-Bande geworden sein, die kaum zu bändigen ist. Aber bis dahin sind die Babys längst umgezogen, haben große Boxen im Raubtierhaus. Und auch das Außengehege am Haus der weißen Löwen im Zoobereich ist längst fertig: Klettergerüste mit Podesten aus Holz, Autoreifen am Seil… ein Abenteuer-Spielplatz für Löwenkinder. Über Lautsprecherdurchsagen werden die Gäste über die täglichen "Besuchszeiten" informiert.


© parkscout/Zoo Safari- und Hollywoodpark