OK

Cookies ermöglichen eine bestmögliche Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Mehr Infos


25.03.2013 | Kolumnen | Freizeitparks

Wintermärchen zu Ostern


Hach, was war der 23. März doch für ein schöner Tag. Temperaturen bis 20 Grad, kaum Wölkchen am Himmel und eine strahlende Sonne, die dazu animierte, die Jacken zu Hause zu lassen und stattdessen im T-Shirt den Frühling zu feiern. Falls sich jemand wundern sollte: Gemeint ist damit der 23. März 2012. Und auch der 23. März 2011 sah nicht viel anders aus: Zwar wurde die Höchstmarke von 20 Grad nur im Süden Deutschlands erreicht, aber auch vor zwei Jahren gab es Sonne satt für alle.

Entsprechend optimistisch mögen die Freizeitparks wohl an die Planungen ihrer Öffnungszeiten für das Jahr 2013 herangegangen sein, die ja klassischerweise an den Beginn der Osterferien in den einzelnen Bundesländern gekoppelt ist. Zu dumm nur, dass man das Wetter einfach nicht planen kann und jedes Jahr aufs neue den Kapriolen aus dem Hause Petrus ausgeliefert ist. Rechtzeitig zum Saisonstart am vergangenen Wochenende waren nämlich statt T-Shirt eher Handschuhe und die dicke Winterjacke angesagt – im Osten Deutschlands fiel die Temperatur auf unter minus zehn Grad. Nicht nur, dass dies auch potentielle Besucher davon abhält, einen Park zu besuchen – auch die Inbetriebnahme von etlichen Attraktionen ist unter einer gewissen Mindesttemperatur einfach nicht möglich.

Ein schlechter Start für die Saison

Die ersten Parks melden nun über Facebook, dass sie aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse nicht öffnen, bei anderen ist die geplante Öffnung am kommenden Wochenende nicht sicher, da zum Beispiel gefrorene Wasserleitungen die Säuberung der Parks, die aufgrund der Winterpause nötig ist, verhindern. Zwar prognostizieren die Wettervorhersagen für Ostern etwas mildere Temperaturen, aber da diese in der Regel alles andere als zuverlässig sind, könnte die Saison 2013 für alle Freizeitparks wieder einmal einen denkbar schlechten Start hinlegen.

Dazu kommt ein weiteres Problem, dessen Auswirkungen sich erst später in diesem Jahr zeigen könnten. Durch den recht harten Winter und die zur Zeit alles andere als frühlingshaften Wetterbedingungen scheint es fraglich, ob wirklich alle für den Sommer angekündigten Neuheiten rechtzeitig fertig werden. Sicherlich werden zum Beginn der Bauarbeiten gewisse Puffer eingeplant, aber ob diese ausreichen, um die Probleme mit Schnee, Eis und Minus-Temperaturen zu kompensieren? Pessimistisch betrachtet, könnte durchaus die eine oder andere Neuheit erst im folgenden Jahr komplett fertig sein, was nicht zuletzt die Betreiber der Parks selbst maßlos ärgern dürfte.

Für die Gäste, die sich auch bei kalten Temperaturen ins Freie wagen, hat die aktuelle Wetterlage allerdings auch eine positive Seite: Der allgemeine Besucherandrang hielt sich am Startwochenende fast überall in engen Grenzen – längere Wartezeiten waren de facto nicht gegeben. Mit der richtigen Kleidung ist ein Tag in einem Freizeitpark in diesen Tagen sicherlich immer noch weitaus angenehmer als im Hochsommer, wenn sich gewaltige Warteschlangen vor den Attraktionen bilden – und solange es nicht regnet oder schneit, kann man jedem Gast, der sich in der Hauptsaison darüber ärgert, dass er nur einen kleinen Teil des Angebots aufgrund des Füllegrads wahrnehmen kann, diese winterlichen Frühlingstage nur ans Herz legen. Schade ist dabei nur, dass es keine Glühweinstände mehr gibt ...


Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.

Autoreninfo Mike Vester

Mike Vester beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Freizeitparks / Kirmes und gehört heute zu den wichtigsten Autoren der Parkscout-Fachredaktion. Sein Hang zu Polemik und Übertreibungen ist zwar legendär, aber wer genau hinhört, merkt schnell, daß er mit seinem Motto "zeitlos, stillos, geschmacklos" zwischen den Zeilen immer genau den Punkt trifft. Der frühere Kleinkunst-Texter ist überzeugter Fan von allem, was mit dem Thema "Disney" zu tun hat und läßt dies auf seine liebenswert schrullige Art auch sicherlich öfter in seine Kolumne einfließen. In diesem Sinne also: Immer vester druff...

© parkscout/MV