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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
29.07.2003 | Zoos und Tierparks | Magazin

Zwischen Wüste und Dschungel - Burgers Zoo



Burgers Zoo war schon immer ein Zoo, der neue Wege ging. Ursprünglich als Zoo im Hagenbeck-Stil erbaut, erregte er mit einem der ersten Safari-Parks Europas Aufmerksamkeit. Dieses wiederholte er mit seiner bahnbrechenden Schimpansenhaltung - weit weg von der seinerzeit üblichen Beton/Gitterarchitektur anderer Zoos. Gekrönt schließlich von den Ecodisplays, für die Burgers Zoo heutzutage berühmt ist.

Die Ecodisplays sind Erlebniswelten, die ihre Besucher mit offenen Mund staunen lassen. Hier wird der Zoobesucher nicht zum Zuschauer, sondern zum Erlebnisreisenden. Statt Tiere nur zu beobachten, taucht er in deren Welt ein (Immersion nennt das der Zoodesigner). Burgers Zoo kombiniert dieses Erlebnis mit erstklassiger Tierhaltung und erliegt nicht der Versuchung, alles "amerikanisch" machen zu wollen: Pflanzen in den Hallen und Korallen in den Aquarien sind echt und nicht aus Epoxydharz und Plastik nachgebildet. Das ganze wurde veredelt mit einem exzellenten Theming.

Burgers Bush

Ein gutes Beispiel dafür ist BURGERS BUSH, eine gigantische Tropenhalle von der Größe eines Fußballstadions, die in ihrem Inneren einen Querschnitt durch die verschiedenen Regenwälder der Welt bietet. Größere Tiere(Seekühe, Capybaras, Sichler, Kurzkrallenotter, Kaimane und die - in anderen Zoos seltenen - Erdferkel) sind in festen Gehegen untergebracht, alle anderen Tiere können sich frei in der Halle bewegen. Es gibt außer den Hauptwegen auch spannende Abenteuerpfade, die bei Kindern - aber auch bei wagemutigen Erwachsenen - das Gefühl aufkommen lassen, WIRKLICH im Dschungel zu sein. Dieses wird durch Beispiele menschlichen Eingriffs in die Natur noch verstärkt. Ein "Jeu" (Männerhaus) der Papua, eine kleine Banannenplantage und ein im Graben liegender Landrover stehen für diesen Punkt.

Burgers Desert
Statt in die Regenwälder, entführt BURGERS DESERT in die nordamerikanische Sonorawüste. Auch hier leben Tiere, die für andere Bewohner der Halle (oder ihre menschlichen Besucher) gefährlich sein könnten, in abgetrennten Gehegen, während ungefährliches Getier frei die Halle durchstreift. Eine Besonderheit sind hier die Nachttiergehege, bei denen der Tag- und Nachtrhythmus umgedreht wurde, um eigentlich nachtaktive Tiere im künstlichen Mondlicht aktiv zu präsentieren. Das gewaltige Aquarium BURGERS OCEAN ist die neueste Errungenschaft des Zoos. Fast jeder Besucher steht beim ersten Besuch mit großen Augen und offenen Mund vor der gewaltigen Scheibe des Hauptbeckens, welches den offenen Ozean darstellt - inklusive Schiffswrack, das von majestätisch schwimmenden Haien "bewacht" wird. Ein weiteres "Hailight" ist das Hafenbecken, durch das ein Glastunnel für die Besucher führt.

Ebenfalls sehenswert sind die Anlagen für Gorillas/Schimpansen. Der Safaripark wurde vor einigen Jahren verändert - Autos und Busse müssen nun draußenbleiben. Stattdessen spaziert der Besucher über einen überdachten Holzsteg und kann Zebras, Giraffen und Nashörner in Ruhe betrachten. Den Tieren werden so Abgase und Motorenlärm erspart, ohne sie ihrer großen Gehege zu berauben. Es gibt allerdings auch Minuspunkte in diesem imposanten Zoo. Die Ecodisplays haben gewaltige Mengen Geldes verschlungen, das an anderen Ecken des Tierparks deutlich sichtbar fehlt. Besonders im alten Zooteil gibt es noch dringend sanierungsbedürftige Gehege. Für Familien dürfte es auch nicht uninteressant sein, dass die Eintrittspreise im Vergleich zu vielen deutschen Zoos sehr hoch sind. Jedoch wird Burgers Zoo als Privatzoo nicht von der Stadt Arnheim unterstützt und bietet einen hohen Gegenwert für das Eintrittsgeld.


Fazit

Ein sehr attraktiver und vor allem eindrucksvoller Zoo mit den erwähnten kleinen Negativpunkten, der jedoch jeden Cent seines (sehr teueren) Eintritts wert ist. Der Zoo ist besonders im Winter eine Reise wert, sind doch BUSH,DESERT und OCEAN wetterfest miteinander verbunden(u.a. durch einen Abenteuertunnel, der als Bergwerksstollen thematisiert ist und Fledermäuse, eine Tropfsteinhöhle und eine "Mine" enthält) - man muss also stundenlang überhaupt nicht in die Kälte. Und bei einem mexikanischen Bier im perfekt gethemten Wüstenrestaurant (mit phantastischer Aussicht) ,könnte man glatt vergessen, daß man sich im kalten, holländischen Winter befindet...


© Text: Andreas Knebel-Brunos Zoocheck Bilder: Burgers Zoo