Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
09.10.2006 | Musicals und Shows | Freizeitparks | Magazin
Die Untoten bitten zum Dinner
Marion Wilmer und Peter Grimberg
Das Theater selbst ist atmosphärisch sehr ansprechend gestaltet: Große Kandelaber mit schwarzen Kerzen sorgen auf den mit Rosen dekorierten Rundtischen für flackerndes Licht, über den Besuchern hängen Kronleuchter, mehrere Scanner lassen blaue Lichtringe durch den Saal wandern und die Bühne ist eingetaucht in dichtem Bodennebel. Dieses stilvolle "Gruft-Ambiente" wird passenderweise durch die Klänge einer Kirchenorgel unterstützt. Auf einer großen Leinwand hinter der Bühne werden leicht verstörende Aufnahmen klassischer Gruselfilme gezeigt, während man auf den überraschend bequemen Stühlen Platz nimmt und die ersten untoten Kreaturen durch den Saal wandern - angeführt von einem recht skurillen Bestatter namens Dr. LeMorte, der auch ebenso einer Vorstellung des weltberühmten Cirque du Soleil entstiegen sein könnte. Zunächst muß aber noch Sänger Peter Grimberg, der auch im weiteren Verlauf charismatisch durch den Abend führen wird, bei einer kleinen Zeremonie aus seinem Sarg befreit werden.
Heiße Vampirbräute
Morbide Späße
Die einzige Konkurrenz, die sie in Punkto Publikumswirkung fürchten muß, steht überraschenderweise nicht auf der Bühne, sondern sorgt während des Servierens des 4-Gänge-Menüs mitten im Saal für reichlich Kurzweil. Maik Christian Schmidt, eigentlich Show Director des Parks, verleiht der Figur des bereits erwähnten Totengräbers eine dermaßen grandiose Originalität, daß man vor lauter Lachen kaum zum Essen kommt. Seine Pointen zünden punktgenau, sein morbider Witz und Charme verleihen der Dinner-Show den ganz besonderen Halloween-Touch. Und genau dieser Gegensatz zwischen hoher Gesangskunst auf der Bühne und seinem interaktiven Schabernack mitten im Publikum funktioniert außerordentlich gut.
Sarg gefällig?
Die einzelnen Gänge schmecken dabei nicht nur vorzüglich, sondern beinhalten auch kleine schwarzhumorige Gags. So wird aus einer Lychee und einer Weintraube schnell ein Augapfel, und der eine oder andere Gast findet versteckt unter seinem Salat sogar einen abgetrennten Finger in einer Blutlache, der sich bei genauerem Hinschauen als Würstchen mit Ketchup entpuppt. Und daß sich beim Dessert ein großes Spinnennetz aus weißer Schokolade über den Teller spannt, ist ein weiterer Höhepunkt dieses Menüs, zu dem man der parkeigenen Küche uneingeschränkt gratulieren darf.
Fazit
Rund drei Stunden dauert der Halloween-Dinner-Spaß und die Zeit vergeht dabei wie im Fluge. Mit der Show hat der Movie Park Germany einen gelungenen Einstieg in das generelle Thema Dinnershows vorgelegt, der sich nicht hinter denen der Konkurrenz verstecken muß. Natürlich ist sie aufgrund des vorgegebenen Themas nicht so "massenkompatibel" wie zum Beispiel "Fantissima" im Phantasialand, aber das muß sie ja auch gar nicht sein. Den Besucher erwartet jedenfalls eine gelungene Mischung aus Gesang, schwarzhumoriger Comedy und einer wirklich hervorragenden Küche in einem schauerlich-schönen Ambiente. Die Eintrittskarten kosten 49 EUR und sind über die Homepage des parkeigenen Halloween-Fests (www.halloween-horror-fest.de) oder über die Hotline 02045-899-715 zu buchen. Die Show findet an jedem Freitag und Samstag im Oktober sowie am 31.10. von 18 bis 21 Uhr statt und beinhaltet außerdem ein Spätzugangsticket (ab 17 Uhr) in den Movie Park Germany, einen Begrüßungscocktail, freies Parken sowie ein Schnellzugangsticket für die Attraktion "Terror Train".
© parkscout/MV, Bilder: Movie Park Germany