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26.09.2023 | Magazin | Zoos und Tierparks

Pairi Daiza, Teil 1


Der gerade zum wiederholten Male mit dem parkscout|plus Award als bester Zoo Europas ausgezeichnete Tierpark Pairi Daiza in Belgien verfügt nicht nur über hervorragend thematisierte Erlebniswelten, hier wurden auf der anderen Seite auch historische Bauwerke aus früheren Jahrhunderten in das Allgemeinbild implementiert und mit Gehegen versehen. Ursprünglich 1994 unter dem Namen Parc Paradisio eröffnet, bekam der kontinuierlich zu einem großen Zoo anwachsende einstige Vogelpark schließlich im Jahre 2009 seinen heutigen Namen, der aus dem Altpersischen kommt und mit "geschlossener Garten" übersetzt werden kann.

Das riesige Eingangsportal in den Zoo

Dieser Begriff mag ein Beleg dafür sein, dass hier nicht nur die Tierwelt im Vordergrund steht, sondern dass man sich gleichzeitig auch als botanischer Garten versteht, der sowohl die Flora als auch die kulturellen Besonderheiten der dort präsentierten geographischen Regionen berücksichtigt. Das Ergebnis ist ein in jeder Hinsicht beeindruckender Zoo, der nicht nur wirtschaftlich äußerst erfolgreich ist, sondern bereits zahlreiche internationale Auszeichnungen bekommen konnte. Das rund 65 Hektar große Gelände ist in acht verschiedene Themengebiete oder "Gärten der Welt" eingeteilt: "Die letzte Grenze", "Das Land der Ursprünge", "Cambron-sur-Mer", "Südkap", "Cambron-L'Abbaye", "Das Königreich von Ganesha", "Das Reich der Mitte" und "Das Land der Kälte". Man begibt sich im wahrsten Sinne des Wortes auf eine Entdeckungsreise, ohne genau zu wissen, was einen in dem jeweiligen Zoo-Bereich im Detail erwartet.

Fledermäuse und Aquarien

Als Beispiel mag die Krypta unter dem von einem großen Rosengarten umgebenen historischen Abteiturm dienen, deren Eingang man schnell übersehen kann – hier findet man eine Freiflughalle für Fledermäuse, die man zu lautem Knarzen der hölzernen Balken über den Besuchern durchläuft. Eine moderne Tierhaltung mit Erlebnischarakter trifft auf die beeindruckende Baukunst früherer Jahrhunderte. Ähnliches gilt auch für die Residenz der Grafen von Val de Beaulieu aus dem 19. Jahrhundert, in die man im Stile der Nautilus verschiedene Aquarien integriert hat – sogar in den Sanitäranlagen ist man von Fischen umgeben, die beim Gang auf die Toiletten über den Köpfen der Besucher schweben.

Wasserschildkröten und Haie in der Nautilus

Doch der erwähnte Erlebnischarakter ist auch an anderen Stellen im Zoo deutlich erkennbar. So gibt es für Kinder einen kleineren Streichelzoo oder einen riesigen Spielplatz mit den verschiedensten Klettermöglichkeiten am Ufer eines großen Sees, flankiert von mehreren gastronomischen Einrichtungen – während der Nachwuchs ungestört seinem Spieltrieb nachgeht, können die Eltern hier ganz in Ruhe in einer Seebad-ähnlichen Atmosphäre einen Kaffee trinken oder ein Stückchen Kuchen genießen. Auch die Integration von Hotelzimmern in ein mehrstöckiges Höhlensystem mit Bergwerksloren und riesigen Panoramabecken für Walrosse, Eisbären oder Pinguine kann man nur als überwältigend bezeichnen – mehr Immersion geht nicht!

Eine Zugfahrt, die ist lustig ...

Für einen ersten Überblick über das Angebot von Pairi Daiza empfiehlt sich übrigens eine Fahrt mit dem Pinnawala Express, einem von einer echten Dampflokomotive gezogenen Zug, der das Gelände des Zoos praktisch umrundet – die Station der Bahn befindet sich in der Nähe der alten Brasserie. Während der Zugfahrt werden dann auch die beachtlichen Ausmaße des Tierparks deutlich – nicht umsonst wirbt man in Pairi Daiza damit, den größten chinesischen und den größten indonesischen Garten Europas zu beherbergen. Alleine das im Jahre 2009 eröffnete Königreich von Ganesha umfasst eine Fläche von vier Hektar und besteht aus riesigen balinesischen Tempelanlagen, in die verschiedene Gehege und gastronomische Einrichtungen integriert wurden. Wenn man die Stufen des riesigen Blumentempels erklimmt und über die anderen Tempelanlagen schaut, wähnt man sich tatsächlich irgendwo in Indonesien und nicht im belgischen Hinterland – die Illusion ist nahezu perfekt.

Blick vom Blumentempel nach unten

Allerdings wurde nicht nur auf eine authentische architektonische Darstellung und Bepflanzung von Regionen geachtet – es gibt auch eine akustische Thematisierung, die von Glocken- und Windspielen in Indonesien über Didgeridoos in Australien bis hin zu Trommelrhythmen in Afrika reicht – eine dezente Geräuschkulisse untermalt die allgemeine Optik und verstärkt dadurch den Eindruck, fremde Länder zu bereisen und letztendlich damit auch die gewünschte Immersion für den Gast. Unterstützt wird dies auch noch durch auf die Regionen angepasste gastronomische Spezialitäten wie zum Beispiel ein Quiche mit Insekten in einem afrikanischen Dorf.

Doch so beeindruckend die Kulissen auch sein mögen: Die Stars eines Zoos sind natürlich die dort lebenden Tiere – und auch hier hat Pairi Daiza einiges zu bieten. Große Pandas oder Koalas sind in Tierparks zum Beispiel relativ selten zu finden. Dabei liegt dem Zoo ein möglichst naher Kontakt zwischen den Besuchern und den Tieren ganz offensichtlich sehr am Herzen – man kann Giraffen streicheln, Affen unter Anleitung füttern oder sich sogar von 15.000 Kangalfischen eine Pediküre machen lassen.

Tanz der Walrosse

Keine Frage, Pairi Daiza ist mit einem normalen Zoo kaum zu vergleichen, sondern ist eher als eine Art Urlaubsreise durch die verschiedensten Regionen der Welt zu verstehen, wo es eben nicht nur darum geht, die dort heimische Flora und Fauna zu beobachten, sondern auch in die jeweiligen Kulturen einzutauchen. Wer dort einfach mal inne hält, um die Seele etwas baumeln zu lassen, wird es an einem einzigen Tag kaum schaffen, den Großteil des Zoos wirklich zu sehen. Allerdings mag dieser Umstand Anreiz genug sein, gleich mehrere Tage dort zu verbringen und eines der zahlreichen Übernachtungsangebote zu nutzen.

Mehr über die Übernachtungsmöglichkeiten findet Ihr hier

Impressionen von Pairi Daiza



© parkscout/MV

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