24.04.2016 | Magazin | Freizeitparks
20 Jahre Movie Park Germany
Um die bewegte Geschichte des Movie Park Germany, der in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag feiert, in einen zeitlichen Zusammenhang bringen zu können, müssen wir uns in das Jahr 1967 zurück begeben, als die Familie Allekötter auf einem Grundstück in Kirchhellen einen Märchenwald mit zahlreichen für die damalige Zeit üblichen Holzhäusern samt szenischer Darstellungen bekannter Erzählungen eröffnete. Schnell wirkte jene Form der Unterhaltung jedoch etwas antiquiert, und so wurde der Park im Juni 1976 an den Dompteur und Artisten Hans Rosenberg verkauft, der übrigens 1968 in Tüddern den ersten Safaripark Deutschlands gründete - zusammen mit Richard Schmidt und Gottlieb Löffelhardt, die sich jedoch nach dem ersten Jahr wieder aus dem Projekt zurück zogen.
1977 folgte die Neueröffnung des Bottroper Märchenparks – mit großem Medienrummel, vielen neuen Attraktionen und Lena Valaitis als Stargast. Unter dem Namen "Traumlandpark" sollte hier ein neuer Besuchermagnet mitten im Ruhrgebiet entstehen. Doch schon 1985 war die Vision ausgeträumt: Finanzielle Probleme ließen den Park in Konkurs gehen, der nächste Verkauf erfolgte – diesmal an den Essener Unternehmer Wolf-Dieter Jahn und den Franzosen Alexandre Berthe, die das Gelände mit Millioneninvestitionen vergrößerten und jährlich wechselnde Großattraktionen anmieteten. Das "neue Traumland" konnte sich trotzdem nicht lange halten und musste im Jahre 1991 endgültig schließen.
1992 wurden dann die ersten Filmkulissen auf dem Gelände des einstigen Märchenwaldes gesichtet – mit einem Investitionsvolumen von über 26 Millionen Mark setzte die Bavaria Film ihre Version eines informativen Filmparks mit Fokus auf Edutainment ohne Fahrattraktionen im engeren Sinne in Bottrop um. Doch das Besucherinteresse blieb aus, so dass sich die Bavaria nach nur zwei Jahren wieder zurück zog. Ein Käufer war indes schnell gefunden: Das amerikanische Filmunternehmen Warner Bros. war auf der Suche nach einem Standort in Deutschland, um hier eine zweite Warner Bros. Movie World zu bauen – ein Freizeitpark zum Thema "Film" mit angeschlossenen Studios, wie er von Warner bereits im Jahre 1991 in Australien eröffnet wurde.
Da die von Palamon neu gegründete Gruppe "Star Parks" nicht über die Warner-Lizenzen verfügte und die vorhandenen auch nicht verlängern wollte, wurde die Warner Bros. Movie World Germany zum Saisonstart 2005 umbenannt in Movie Park Germany. Im gleichen Zug mussten alle Attraktionen mit Warner-Lizenzen umgebrandet werden. Hatte der erste Betreiberwechsel von Warner zu Six Flags für den Besucher kaum Auswirkungen, wurde der Park nun seiner eigentlichen Identität beraubt und musste sich sozusagen völlig neu definieren, was ihm auch durchaus gelungen ist. Allerdings hatte Palamon Capital Partners gleich bei der Übernahme deutlich gemacht, dass man nicht vorhatte, die erworbenen Parks langfristig zu betreiben – vielmehr wollte man den Wert durch Neuinvestitionen steigern und schließlich mit Gewinn wieder veräußern. Im Mai 2010 war es dann schließlich soweit. Neuer Eigentümer des Movie Park Germany wurde die spanische Gruppe Parques Reunidos, mit über 60 Parks einer der größten Freizeitparkbetreiber der Welt.
20 Jahre Movie Park Germany sind also nicht nur ein rundes Jubiläum des Bottroper Filmparks, sondern gleichzeitig auch eine lange Geschichte von Betreiberwechseln, dadurch bedingten wechselnden Strategien und durchaus auch unruhigeren Abschnitten, die weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft hatten und haben. Doch im Gegensatz zu allen früheren Parks, die am dortigen Standort scheiterten, hat sich der Movie Park Germany zu einer festen Größe in der deutschen Freizeitpark-Landschaft entwickelt, der heute jährlich rund 1,3 Millionen Menschen unterhält und begeistert.
1977 folgte die Neueröffnung des Bottroper Märchenparks – mit großem Medienrummel, vielen neuen Attraktionen und Lena Valaitis als Stargast. Unter dem Namen "Traumlandpark" sollte hier ein neuer Besuchermagnet mitten im Ruhrgebiet entstehen. Doch schon 1985 war die Vision ausgeträumt: Finanzielle Probleme ließen den Park in Konkurs gehen, der nächste Verkauf erfolgte – diesmal an den Essener Unternehmer Wolf-Dieter Jahn und den Franzosen Alexandre Berthe, die das Gelände mit Millioneninvestitionen vergrößerten und jährlich wechselnde Großattraktionen anmieteten. Das "neue Traumland" konnte sich trotzdem nicht lange halten und musste im Jahre 1991 endgültig schließen.
1992 wurden dann die ersten Filmkulissen auf dem Gelände des einstigen Märchenwaldes gesichtet – mit einem Investitionsvolumen von über 26 Millionen Mark setzte die Bavaria Film ihre Version eines informativen Filmparks mit Fokus auf Edutainment ohne Fahrattraktionen im engeren Sinne in Bottrop um. Doch das Besucherinteresse blieb aus, so dass sich die Bavaria nach nur zwei Jahren wieder zurück zog. Ein Käufer war indes schnell gefunden: Das amerikanische Filmunternehmen Warner Bros. war auf der Suche nach einem Standort in Deutschland, um hier eine zweite Warner Bros. Movie World zu bauen – ein Freizeitpark zum Thema "Film" mit angeschlossenen Studios, wie er von Warner bereits im Jahre 1991 in Australien eröffnet wurde.
Der Eigentümer wechselt
Nach nur zwei Jahren Bauzeit konnte dann die Warner Bros. Movie World Germany am 30. Juni 1996 ihre Tore für die Besucher öffnen. Rund 330 Millionen Mark hatten der Filmkonzern und die Familie Nixdorf für "Hollywood made in Germany" investiert, die Landesregierung Nordrhein-Westfalen legte noch einmal 62 Millionen Mark drauf. Obwohl zum großen Opening noch nicht alle Attraktionen fertig waren, war der neue Park ein Riesenerfolg, der in den ersten Jahren über hohe Besucherzahlen verfügte. 1999 zog sich Warner trotzdem überraschend aus einigen Geschäftsfeldern zurück, darunter auch alle Freizeitparks – vermutlich aufgrund der bevorstehenden Fusion von Time Warner und AOL. Der neue Betreiber wurde die amerikanische Freizeitparkkette Six Flags Inc., der Name des Parks und die verwendeten Lizenzen konnten jedoch weiterhin bestehen bleiben. Aufgrund der wirtschaftlichen Lage und einer Neuausrichtung des Unternehmens wurden 2004 schließlich alle europäischen Parks wieder verkauft – Eigentümer wurde nun die britische Investorengruppe Palamon Capital Partners.Da die von Palamon neu gegründete Gruppe "Star Parks" nicht über die Warner-Lizenzen verfügte und die vorhandenen auch nicht verlängern wollte, wurde die Warner Bros. Movie World Germany zum Saisonstart 2005 umbenannt in Movie Park Germany. Im gleichen Zug mussten alle Attraktionen mit Warner-Lizenzen umgebrandet werden. Hatte der erste Betreiberwechsel von Warner zu Six Flags für den Besucher kaum Auswirkungen, wurde der Park nun seiner eigentlichen Identität beraubt und musste sich sozusagen völlig neu definieren, was ihm auch durchaus gelungen ist. Allerdings hatte Palamon Capital Partners gleich bei der Übernahme deutlich gemacht, dass man nicht vorhatte, die erworbenen Parks langfristig zu betreiben – vielmehr wollte man den Wert durch Neuinvestitionen steigern und schließlich mit Gewinn wieder veräußern. Im Mai 2010 war es dann schließlich soweit. Neuer Eigentümer des Movie Park Germany wurde die spanische Gruppe Parques Reunidos, mit über 60 Parks einer der größten Freizeitparkbetreiber der Welt.
20 Jahre Movie Park Germany sind also nicht nur ein rundes Jubiläum des Bottroper Filmparks, sondern gleichzeitig auch eine lange Geschichte von Betreiberwechseln, dadurch bedingten wechselnden Strategien und durchaus auch unruhigeren Abschnitten, die weitreichende Auswirkungen auf die Zukunft hatten und haben. Doch im Gegensatz zu allen früheren Parks, die am dortigen Standort scheiterten, hat sich der Movie Park Germany zu einer festen Größe in der deutschen Freizeitpark-Landschaft entwickelt, der heute jährlich rund 1,3 Millionen Menschen unterhält und begeistert.
© parkscout/MV