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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
17.12.2010 | Freizeitparks | Magazin

Der fliegende Holländer


Mit großem Splash ins Wasser
Eigentlich sollte "Der fliegende Holländer" im niederländischen Efteling bereits 2006 abheben, doch die Eröffnung mußte leider wegen technischer Probleme letztendlich auf das Jahr 2007 verschoben werden. Die neuartige Mischung aus Walk-Through, Darkride und Water Coaster führt die Besucher zurück in das 17. Jahrhundert, als der berühmte Kapitän Willem van der Decken dazu verdammt wurde, in einem Geisterschiff die sieben Weltmeere zu durchkreuzen.

Die allseits bekannte Geschichte des "Fliegenden Holländers", die sogar Richard Wagner zu einer gleichnamigen Oper inspirierte, wurde dabei in Efteling liebevoll und in einer Detailtreue, die man sonst nur aus den Disney-Parks kennt, in Szene gesetzt. Alleine schon die Außenfassade des Gebäudes, in dem die Indoor-Teile der Attraktion zu finden sind, setzt Akzente: Die Kombination aus dem für Efteling typischen märchenhaften Stil und dem nötigen Maß an Realismus belebt die Atmosphäre eines alten Hafenstädtchens immens und verleiht der Kulisse ein ganz besonderes Flair.

Bis man schließlich im Inneren des Gebäudes zum ersten Mal in das Boot steigt, heißt es natürlich wie bei jeder Attraktion: Warten ist angesagt. Und hier hat sich Efteling wahrlich selbst übertroffen: Anstatt sich wie bei den meisten anderen Parks in einem drögen Wartebereich zu langweilen, erlebt der Besucher beim "Fliegenden Holländer" die gesamten Lebensumstände von Kapitän van der Decken, bis die eigene Reise schließlich losgeht. Alles beginnt in seinem Haus, dessen Einrichtungsgegenstände von einem früheren Brand geschwärzt sind. Von dort aus geht es durch einen langen Schmugglergang, aus dessen Decke immer wieder Qualm nach unten dringt. Da Efteling einer der wenigen Parks in Europa ist, der auch immer wieder auf Duftstoffe zurückgreift, kommen diese natürlich auch hier zum Einsatz: Der Geruch von verkohltem Holz steigt dem Besucher schon nach wenigen Schritten in die Nase. Schließlich geht es noch kurz durch eine alte Kneipe, in welcher der Kapitän früher auf seine Beute anstieß, bevor man letztendlich die Station der Attraktion betritt.
Die Station von "Der Fliegende Holländer"
Aus Kapazitätsgründen hat man sich in Efteling hier für eine Doppelladestation entschieden, welche die Abfertigungsgeschwindigkeit der Besucher erheblich steigert. Als Kulisse hierfür dient erneut die Szenerie eines alten Hafenstädtchens, das stimmungsvoll beleuchtet wird und mit derart vielen kleinen Details ausgestattet wurde, daß man sie bei der ersten Fahrt kaum alle wahrnehmen kann. Hier wurde an alles gedacht: Sogar die Glühbirnen in den Lampen, die dort zu finden sind, flackern immer wieder kurz auf. Spätestens jetzt drängt sich der Vergleich mit dem Vorspiel zu "Pirates of the Caribbean" auf, jene oft kopierte und doch nie erreichte Vorzeige-Themenfahrt aus dem Hause Disney: Allerdings bleibt festzuhalten, daß der "Fliegende Holländer" hier nicht nur an das große Vorbild herankommt, sondern es sogar übertrifft.

Die eigentliche Fahrt mit den Booten besteht aus zwei Teilen: Einem vorgelagerten Darkride-Part, welcher die Reisenden bis zum Lifthill noch tiefer in die Welt von Kapitän van der Decken katapultiert sowie der anschließende Achterbahn-Teil, der mit einem großen Splash im Wasser endet. Über den Darkride-Teil soll allerdings an dieser Stelle das Mäntelchen des Schweigens gelegt sein, da jegliche Form von Spoiler hier kontraproduktiv wäre und die knisternde Spannung bei der ersten Fahrt zunichte machen würde. Nur soviel dazu: Efteling kombiniert hier bekannte Effekte zu einem völlig neuen Gesamterlebnis, das man einfach nicht beschreiben kann.

Auf Booten durch die Luft
Auch der Achterbahn-Teil kann gefallen: Die Boote stürzen dabei aus einer Höhe von fast 23 Metern mit 70 Stundenkilometern in die Tiefe. Im direkten Vergleich zum Water Coaster "Poseidon" im Europa-Park schneidet der "Fliegende Holländer" aber besser ab, da die Fahrt wesentlich weicher und angenehmer als bei ihrem deutschen Pendant ist. Der Nässegrad beim Eintauchen der Boote ins Wasser kann übrigens von Efteling nach eigenen Angaben gesteuert werden.

Efteling hatte sich mit der Fertigstellung der Attraktion viel Zeit gelassen. Aber: Es hat sich gelohnt! "Der Fliegende Holländer" ist der mit großem Abstand stimmigste Ride des Parks. Hier passt einfach alles: Ein grandioser Soundtrack, ein großartiger und kurzweiliger Wartebereich, ein innovativer und atmosphärischer Darkride-Teil sowie ein familienfreundlicher und angenehm zu fahrender Achterbahn-Teil verschmelzen zu einer nahezu perfekten Symbiose, die eindrucksvoll untermauert, daß Efteling zweifellos zu den ganz großen Freizeitparks in Europa zählt.



© parkscout/MV

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