Bedeutende Entwicklungen im Holiday Park

Zum Ende des Jahres 2010 wurde der Holiday Park im pfälzischen Haßloch von der belgischen Plopsa-Gruppe übernommen, die mit einer Summe von 50 Millionen Euro schon damals eine Menge investierte und einige Umbauten und Erweiterungen vornahm. Nun stehen allerdings deutlich größere Veränderungen an, die den Park auf ein ganz neues Level heben werden: Mit einem beeindruckenden Investitionsvolumen von 140 Millionen Euro werden innerhalb von vier Jahren mehrere Fahrattraktionen, infrastrukturelle Einrichtungen und ein großer Wasserpark gebaut. Am 16. März waren wir vor Ort im Park und erhielten bei einem Preview-Event mit Bernd Beitz, Director Germany Plopsa Group, sowie Xavier Verellen, Commercial Director der Plopsa-Gruppe, tiefergehende Informationen sowie spannende Einblicke in die verschiedenen Bauprojekte.

Die Dichte der Baustellen im Park ist tatsächlich unglaublich, an vielen Ecken wird gleichzeitig gearbeitet. Bereits fast fertiggestellt ist der schon im vergangenen Jahr mit zwei Kinder-Fahrgeschäften von Zamperla eröffnete Blinky Bill-Themenbereich am Fuße des Megacoasters "Expedition GeForce" – als weitere Attraktion erhält er nun eine Jeep-Fahrt des Herstellers Metallbau Emmeln mit 8 Fahrzeugen für je 4 Personen. Aktuell wirkt das Gelände noch recht kahl, allerdings folgen schon bald Dekorationen im australischen Stil und Begrünung mit exotischen Pflanzen, so dass "Blinky's Outback Expedition" pünktlich zum Saisonstart am 5. April öffnen kann.

Um den hauptsächlich an Familien mit kleineren Kindern gerichteten Bereich räumlich etwas abzutrennen, wurde der Eingang von "Expedition GeForce" weiter nach vorne verlegt, zudem wurden dort Spielbuden und eine Games-Arcade entfernt. Allgemein werden im Holiday Park derzeit Spielhallen reduziert, um das Besuchserlebnis hochwertiger zu gestalten – dies begrüßen wir sehr, da solche Anlagen Atmosphäre und Immersion in der Regel erheblich stören.

Neue Familienachterbahn

Ein großräumiges Areal zwischen "Wickie Splash", "Sky Scream" und dem "Lighthouse Tower" beherbergt die derzeit größte Baustelle des Parks, auf der bis zum Herbst ein 660 Meter langer Family Coaster der Firma Gerstlauer errichtet wird – aufgrund von Spike und Rückwärtspart beträgt die tatsächlich gefahrene Strecke sogar 770 Meter. Die ersten Schienen in einem wunderbaren Blauton konnten wir im Stationsgebäude bereits entdecken, weitere werden in den nächsten Tagen geliefert, so dass die Besucher zum Saisonstart schon erste Streckenelemente der Bahn bewundern können. Die nach dem Animationsabenteuer "100% Wolf" benannte und thematisierte Anlage wird mit ihren drei Zügen eine voraussichtliche Kapazität von 900–1000 Gästen pro Stunde erreichen und schließt eine Lücke im Attraktionsportfolio des Parks, da eine ausgewachsene Familienachterbahn bisher fehlte. Nach Fertigstellung und Thematisierung der Bahn folgt dort außerdem die Errichtung eines Seerestaurants.

Impressionen vom Preview-Event

Am anderen Ende des Sees, wo sich bis Anfang 2024 noch das Aquastadion der früheren Wasserski-Show befand, wird in den kommenden Jahren auch Großes passieren: Wie im Plopsaland De Panne in Belgien wird auch hier ein Themenbereich in Zusammenarbeit mit dem berühmten Musikfestival "Tomorrowland" entstehen – zur Freude der Achterbahnfans ebenso mit einem Xtreme Spinning Coaster von MACK Rides, der wohl ähnlich spektakulär wird wie die extrem beliebte Anlage "Ride to Happiness" in De Panne. Die bisher noch unbenannte Bahn in Haßloch wird Thrillseekern sicher einen weiteren trifftigen Grund liefern, um den Holiday Park regelmäßig zu besuchen.

Verschlumpfte Burg Falkenstein!

Von den Fans ungeduldig erwartet wird auch die schon länger angekündigte Themenfahrt "Die Schlümpfe", für die die ehemalige "Burg Falkenstein" komplett kernsaniert wurde; das Fahrsystem – ein Endlostransportsystem mit hoher Kapazität – wurde hingegen übernommen. In zwei noch nicht ganz fertige Szenen des Darkrides durften wir schon einmal einen Blick werfen, allerdings waren leider weder Gargamel noch die Schlümpfe zu sehen, da der Container mit den Figuren beim Zoll in Bremerhaven aufgehalten wurde. Die von der Firma Jora Vision vorgenommene Innenausstattung wirkte jedoch teilweise schon recht detailreich und knuffig, wird aber natürlich erst nach Fertigstellung zusammen mit den Figuren und der passenden Beleuchtung so richtig zur Geltung kommen. Wir sind gespannt darauf, wie alles im finalen Zustand aussehen wird, und freuen uns schon sehr auf die Eröffnung in diesem Sommer.

Aber all das waren auch nur die größeren und für den Besucher unmittelbar sichtbaren Bauprojekte, sozusagen "nebenher" passiert derzeit noch viel mehr, wie zum Beispiel die Errichtung von zahlreichen Mitarbeiterunterkünften und einem Verwaltungsgebäude, zudem die Umgestaltung sowie Erweiterung des Hauptshops. Darüber hinaus wurde auch die Wildwasserbahn "Wickie Splash" technisch komplett überholt und mit einer neuen Steuerung versehen, um die in der Vergangenheit häufigen Stillstände zukünftig zu vermeiden. Weiterhin wird das gastronomische Konzept des Parks derzeit überarbeitet und das Entertainment-Angebot unter anderem mit zwei neuen Shows und einer Parade erweitert.

Doch nicht nur im Freizeitpark selber wird gearbeitet, auch auf dem Gelände des ehemaligen Badepark Hassloch, das wir ebenfalls besichtigen konnten, tut sich einiges. Zurzeit wird das 34 Jahre alte, stark sanierungsbedürftige Schwimmbad komplett abgerissen. Voraussichtlich ab September soll dort dann der Bau des neuen Wasserparks "Plopsaqua" beginnen, der unter anderem mit Rutschen, Whirlpools, Strömungskanal, Poolbar, Saunabereich und einer aufwendigen Thematisierung mit den Plopsa-Charakteren aufwarten wird – zudem wird dieses Erlebnisbad deutlich größer als die beiden "Plopsaqua"-Anlagen in Belgien.

Plopsaqua voraussichtlich ab 2028

Laut Bernd Beitz ist mit einer geschätzten Bauzeit von etwa zwei Jahren und einer anschließenden dreimonatigen Test- und Einstellungsphase zu rechnen, die Eröffnung wird somit für Anfang 2028 anvisiert. Dieses spannende und aufwendige Bauprojekt stellt eine tolle Ergänzung zum bisherigen Angebot des Parks dar, allerdings erfordert die Lage in einem anderen Teil von Haßloch eine rund 10-minütige Fahrt, so dass man um den Einsatz von Shuttle-Bussen nicht herum kommen wird. Zusammen mit dem ebenfalls in Planung befindlichen eigenen Hotel direkt am Park, das aufgrund von baurechtlichen Genehmigungsverfahren allerdings noch seine Zeit benötigt, wird damit der Weg zu einem vollständigen Themenpark-Resort beschritten.

Der Masterplan für den Holiday Park ist mehr als beeindruckend und vielversprechend und es ist schön zu sehen, dass die verschiedenen Projekte, die teilweise schon vor längerer Zeit angekündigt wurden, nun Stück für Stück konkret umgesetzt werden und zum Teil noch innerhalb dieses Jahres öffnen werden. Es wird sich also auf jeden Fall lohnen, dem Holiday Park in den kommenden Jahren immer mal wieder einen Besuch abzustatten und die Entwicklung zu einem großen Themenpark mitzuerleben.