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22.01.2013 | Magazin | Zoos und Tierparks

Das neue Menschenaffenhaus in der Wilhelma


Eigentlich schon für das Jahr 2012 angekündigt, wird das neue Menschenaffenhaus nebst großer Freianlage für die Tiere in der Stuttgarter Wilhelma nun nach zahlreichen Verzögerungen wohl erst mit einer mehr als einjährigen Verspätung im Frühjahr eröffnen. Die ursprünglich geplanten Kosten von 13 Millionen Euro haben inzwischen die 20-Millionen-Grenze geknackt, Zoologen, Landesbauamt und Architekten hatten zudem unterschiedliche Vorstellungen, wie das Endergebnis aussehen sollte.

Begehung der Baustelle © Wilhelma Stuttgart

Bombenreste auf dem Baugelände, eine boomende Baukonjunktur, die Bewahrung von Altbaumbeständen oder hydraulische Türen zwischen den Gehegen – Gründe für die Verzögerung und die Kostenexplosion gab es mehr als genug. Und während sich die lokale Presse auf die Umstände des Baus geradezu eingeschossen zu haben scheint, bleibt man bei der Wilhelma gelassen. "Gut Ding will Weile haben – dieser Spruch bestätigt sich auch bei unserer Menschenaffenanlage", so Prof. Dr. Dieter Jauch, Direktor der Wilhelma. "Aber wir haben von Anfang an gesagt, dass wir im Hinblick auf die Funktionalität – zum Wohl der Tiere, aber auch der Pfleger und Besucher – in keiner Bauphase Kompromisse eingehen werden, auch am Ende der Bauzeit nicht."

Blick über das Dach der Menschenaffenanlage © Wilhelma Stuttgart

Die Prioritätensetzung der Wilhelma, bei der "das Tier in punkto Gehegegestaltung an erster Stelle steht", begrüßte auch die Tierärztin und Landesbeauftragte für Tierschutz Dr. Cornelie Jäger, als sie sich bei einem Besuch selbst ein Bild von der Anlage machte. Zudem seien "in die Anlage enorm viele Detailüberlegungen eingeflossen, die ein Außenstehender so leider gar nicht alle sehen und nachvollziehen kann". Ihr Fazit: "Mit dieser Anlage kommt die Wilhelma ihrer Vorbildfunktion nach". Auch die ersten Feedbacks von Besuchern einer exklusiven Besichtigung der Baustelle fallen durchaus positiv aus und lassen darauf hoffen, dass hier wirklich ein Menschenaffenhaus entsteht, das neue Maßstäbe setzen könnte. Eines der Highlights dürfte sicherlich das Außengehege werden, wo Menschen und Gorillas nur von einem Wassergraben und einem hüfthohen Zaun voneinander getrennt werden.

Den Gorillas und Bonobos, die hier ein neues Zuhause bekommen sollen, dürfte der Ärger hinter den Kulissen jedenfalls herzlich egal sein. Die Innengehege der Gorillas werden etwa 500 Quadratmeter, die Außengehege 2.000 Quadratmeter umfassen. Die Bonobos sollen innen 250 Quadratmeter und außen insgesamt 1.200 Quadratmeter Fläche erhalten. Es bleibt also zu hoffen, dass der Termin im Frühjahr nun final gehalten werden kann und die neue Anlage nun endlich nach drei Jahren Bauzeit geöffnet wird.

© parkscout/MV

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