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16.02.2012 | Freizeitparks | Magazin
Der ägyptische Zauberer in Gallien
Bereits im Jahre 2010 gab es die ersten Gerüchte, dass die Dependance der Gallier vor den Toren Paris für das Jahr 2012 eine große Neuheit planten. Kein Wunder, schließlich wurde es langsam auch wieder Zeit, das Attraktionsportfolio zu erweitern – der letzte Neuzugang, das Mad House "Le Defi de Cesar" wurde 2008 eröffnet. Geworden ist es nun schließlich eine Achterbahn, die schon von der Autobahn hervorragend einzusehen ist. Bei der Wahl des Herstellers hat man auf die bewährten Künste der Schweizer Edelschmiede Bolliger & Mabillard zurückgegriffen, die schon die europäischen Coaster-Perlen "Black Mamba" oder "Nemesis" gebaut hatten. Erfreulich ist, dass man sich bei der Gestaltung der Anlage bei den Comics von Albert Uderzo und Rene Goscinny bedient hat und kein Thema gewählt hat, das mit Asterix & Co. nichts zu tun hat. Die Reise führt die Besucher in das ferne Ägypten, wo der aus dem Zeichentrickfilm "Asterix erobert Rom" bekannte Zauberer Iris inzwischen das Zepter übernommen hat und wieder einmal versucht, sein Gegenüber in einen Vogel zu verwandeln. Diesmal scheinen seine magischen Fähigkeiten aber zu funktionieren – und so entschweben seine Opfer unter der Schiene hängend in die Lüfte.
"Oz'Iris", so der Name der Bahn, bietet mit seiner Höhe von 35 Metern und einem interessanten Fahrverlauf, der gleich fünf Überschlagelemente vereint, eine gehörige Portion Nervenkitzel. Der Clou daran ist aber, dass ein Teil der Strecke recht bodennah verläuft und durch künstliche Felsen und Höhlen führt – ähnlich wie bei "Black Mamba" im Phantasialand. Die Thematisierung der Station und des Areals, das immerhin 2,5 Hektar umfasst, geht in Riesenschritten voran und lässt jetzt schon darauf schließen, dass das alte Ägypten mit Hieroglyphen und Steinbauten in der Nähe von Senlis eine Wiederauferstehung feiert. Bei dieser Gelegenheit wird auch die Familienachterbahn "Periferix" umgesetzt und dreht demnächst im Schatten seines großen Bruders "Oz'Iris" als "SOS Numerobis" ihre Runden – der Name geht übrigens zurück auf Numerobis, den Architekten Kleopatras, der in dem Comic "Asterix und Kleopatra" die beiden Gallier zu Hilfe rief.
Nachdem in früheren Jahren das eigentliche Thema von Parc Asterix, nämlich die berühmten gallischen Haudegen, sträflich vernachlässigt wurde, gab es offensichtlich ein Umdenken in dem traditionsbewussten Park. Nachdem Julius Caesar bereits mit einer Illusionsschaukel gewürdigt wurde, entsteht nun ein liebevoll gestalteter neuer Bereich samt passender Achterbahn, den sich die Betreiber rund 20 Millionen Euro haben kosten lassen. Wenn diese Politik konsequent weiter geführt wird, dürfte die Rückbesinnung auf die Wurzeln der Comics langfristig auch der großen Konkurrenz aus dem Hause Disney ein paar Kilometer weiter zu schaffen machen …
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