Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
07.11.2010 | Zoos und Tierparks | Magazin
Der Allwetterzoo Münster
Zwei Löwinnen beim Spielen
Der Münsteraner Zoo gehört mit rund einer Million Gäste pro Jahr zu den besucherstärksten Tierparks in Deutschland. Als Nachfolger des 1875 gegründeten Zooglogischen Gartens zu Münster, welcher von der Stadt im Jahre 1973 aufgrund von Baulandbedarf für die Westdeutsche Landesbank geschlossen wurde, öffnete der heutige Allwetterzoo auf einem Grundstück außerhalb des Stadtzentrums am 2.Mai 1974 zum ersten Mal seine Tore und feiert in diesem Jahr sein 35jähriges Bestehen.
Den Namen verdankt der Zoo einem rund einen Kilometer langen überdachten Rundweg, mit dem zahlreiche Tierhäuser wettergeschützt zu erreichen sind, so daß einem gelungenen Tag selbst bei stärkstem Regen nichts im Wege steht. Ansonsten gibt es für die Besucher naürlich auch ein alternatives Wegesystem, das auch genügend Freiraum für eigene Entdeckungsreisen läßt – gerade zu den oft etwas versteckt liegenden Außengehegen. Überhaupt ist das gesamte Erscheinungsbild des Allwetterzoos recht modern – Betonburgen für die Tiere oder klassische Käfige sucht man meist vergebens. Ganz im Gegenteil sind die meisten Außengehege ansprechend gestaltet und laden jung und alt dank vieler Sitzgelegenheiten zu einem längeren Verweilen und Beobachten ein. Der direkte Kontakt zwischen Mensch und Tier wird in Münster groß geschrieben. Zu den klaren Highlights gehören daher beispielsweise die zweimal pro Tag stattfindende Elefantenfütterung durch die Besucher, bei der Obst und Gemüse von den Pflegern bereitgestellt werden, sowie der tägliche Marsch der Pinguine über die Besucherwege. Auch die begehbaren Affananlagen, bei denen man Kattas und Guenrenzas aus nächster Nähe beobachten darf, gehören sicherlich zu den außergewöhnlichsten Erlebnissen, die man im Allwetterzoo haben kann. Ein Tropenhaus mit freifliegenden Vögeln oder eine große Lori-Voliere, in der man die bunten Papageien mit bereitgestelltem Nektar füttern darf, sind zwei weitere Beispiele, wie hier Mensch und Tier zusammenkommen.
Tiger im Dickicht
Hervorzuheben sind übrigens auch die zahlreichen Info-Tafeln, teils sogar interaktiv, die viele Informationen über Flora und Fauna kindgerecht aufbereiten. Die obligatorischen Spielplätze findet man natürlich genauso wie mehrere gastronomische Einrichtungen, die ganz nebenbei ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, und einen üppig ausgestatteten Shop am Parkausgang, wo man neben Spielzeug und Süßigkeiten und weiterführende Literatur über Tiere erwerben kann.
Der Allwetterzoo kann ganz locker mit den "großen Namen" der deutschen Tierparks mithalten. Was die Präsentation der Tiere und der Gehege angeht, überholt er sogar problemlos viele seiner berühmten Konkurrenten. Und die Wetterunabhängigkeit ist ohnehin ein weiterer Pluspunkt, den man im regenverwöhnten Nordrhein-Westfalen nicht unterschätzen sollte. Einzig der Preis auf den ersten Blick etwas hoch erscheinen, doch das Gebotene rechtfertigt dies durchaus.
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