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26.06.2011 | Zoos und Tierparks | Magazin
Ein Besuch im Zoo Frankfurt
Gorillamännchen im Zoo Frankfurt
Einen internationalen Bekanntheitsgrad erlangte die Naturoase am östlichen Rand der Innenstadt von Frankfurt am Main vor allem durch das Engagement seines Direktors Professor Bernhard Grzimek, der den Zoo nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder aufbaute; zunächst gegen den Willen der amerikanischen Militärregierung. Der bedeutende Zoologe, Tierfilmer und Naturschützer führte in seiner Arbeit von 1945 bis 1974 eine beispielhafte, moderne Tierhaltung ein und machte die Besucherattraktion durch seine Live-TV-Sendung "Ein Platz für Tiere" berühmt. Nach ihm wurde das Nachttierhaus benannt, wo Besucher des Frankfurter Zoos im Dämmerlicht Nachtschwärmer wie Fledermäuse oder afrikanische Erdferkel bei ihren Aktivitäten zusehen können. Außerdem verfügt das Grzimekhaus über eine große Abteilung für tagaktive Tiere. Wer gefährliche Raubkatzen gitterlos über Wassergräben oder durch Glasscheiben betrachten möchte, kommt im Katzendschungel auf seine Kosten. Hier streifen Fossas, Indische Löwen, Rostkatzen und Sumatratiger durch ihrem Lebensraum ähnliche Anlagen, die bewusst so eingerichtet sind, dass die Tiere die Möglichkeit haben, einander aus dem Weg zu gehen und sich zurückzuziehen. Ebenfalls beeindruckend ist das Exotarium, in dem die Gäste die Artenvielfalt vom Polarmeer bis zum Amazonas kennen lernen können. Pinguine, Fische, Reptilien, Amphibien, Insekten und weitere Wirbellose sorgen wie die "Kinderstube", in der die jüngsten Nachzuchten gezeigt werden, für staunende Gesichter. Indes begeistern in den 900 und 400 Quadratmeter großen Robbenklippen Zwergseebären und Seehunde das Publikum durch ihre Verspieltheit. Die quirligen Meeresbewohner können sowohl über als auch unter Wasser beobachtet werden. Eine weitere Attraktion, die besonders Kinderherzen höher schlagen lässt, ist der Streichelzoo mit seinen liebenswürdigen Zwergziegen.
Fütterung der Flusspferde
Der Zoo Frankfurt steht unter dem Leitspruch "Tiere erleben – Natur bewahren" und setzt sich als solcher erfolgreich für Zucht und Erhaltung seltener und bedrohter Tierarten ein. Weltruf genießt er durch die erstmals gelungene Zucht der Fingertiere und aller vier Menschenaffenarten in einem Zoo. Im Laufe der Zeit wurden zahlreiche Gorillas, Orang-Utans, Schimpansen und Bonobos geboren. Der Zoologische Garten Frankfurt versucht in seiner zoopädagogischen Abteilung, das Interesse für die Bedürfnisse der Tiere zu wecken, lehrt sie zu achten und sie samt ihrer Lebensräume zu schützen. Außerdem gewährt er seinen Besuchern die Möglichkeit, der Vermenschlichung von Tieren bewusst zu begegnen. Hierzu werden faszinierende Anpassungsstrategien von Tieren in Zusammenhang mit ihrem Lebensraum vorgestellt und artspezifische Verhaltensäußerungen erklärt. Somit rundet diese interessante Wissensvermittlung den Zoobesuch durch die faszinierende Tierwelt verschiedener Kontinente perfekt ab.
© parkscout/AF, Bilder: Zoo Frankfurt