Die Geschichte des Frankfurter Zoos reicht bis ins Jahr 1858 zurück, einem Zeitpunkt also, zu dem die Mainmetropole noch einen Sonderstatus als Freie Reichsstadt innerhalb des Deutschen Bundes genoss. Schnell entwickelte sich der zunächst nur auf Probe betriebene Tiergarten zu einem der beliebtesten Ausflugsziele der Stadt, was eine Verlegung vom ursprünglichen Standort in der Bockenheimer Straße auf das Gelände an der Pfingstweide erforderlich machte.
Heimat für Exoten
Hier erinnern auch heute noch einige Tierhäuser an die Anfangszeit des Zoos. So etwa das Exotarium, das im Jahr 1877 als Aquarium errichtet wurde. Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und der 1958 erfolgten Wiedereröffnung können Besucher hier nun wieder auf zwei Etagen Reptilien und Amphibien, aber auch exotische Fische bewundern. Eine Besonderheit ist die "Kinderstube", spezielle Becken, in denen die jüngsten Nachzuchten gezeigt werden.
Eine ähnliche Einrichtung ist auch in den Faust-Vogelhallen zu finden. Im Zentrum der Haupthalle steht ein temperierter Schaubrüter, der den Besuchern die Möglichkeit gibt, den Nachwuchs auf seinem harten Weg in die Welt zu beobachten. Die Volieren in Nachbarschaft der einsehbaren Futterküche beheimaten zudem jüngst geschlüpfte Nachzuchten verschiedenster Vogelarten. Im Juwelensaal, der ebenfalls zu den Faust-Vogelhallen gehört, sind die kleinsten und buntesten der gefiederten Stars im Frankfurter Zoo zu finden. Amethystglanzstar, Blaukopf-Schmetterlingsfink, Blaukrönchen, Gemalter Astrild und viele andere schillern hier um die Wette. Den dritten Bereich der Vogelhallen bildet die Freiflughalle, in der der Besucher die Vögel inmitten eines typischen ostasiatischen Dschungels beobachten kann.
Mission Artenschutz
Ein tropischer Regenwald erwartet die Gäste auch im Borgori-Wald, einem 2009 eröffneten Menschenaffenhaus, das in seiner äußeren Form an ein Philodendron-Blatt erinnert. Im Innern tummeln sich auf knapp 10.000 Quadratmetern Bonobos, Orang-Utans, Drills und Flachlandgorillas. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich zudem die 2010 eröffnete Erdmännchenanlage, die den possierlichen Schleichkatzen neben einem Freigehege auch ein Innengehege zur Verfügung stellt und es den Besuchern ermöglicht, ihre Lieblinge ganzjährig zu bewundern. Während die geselligen Surikaten von der Weltnaturschutzunion IUCN als nicht gefährdet eingestuft werden, sind andere Bewohner des Frankfurter Zoos akut vom Aussterben bedroht. Ganz in der Tradition seines wohl bekanntesten Direktors, Prof. Dr. Dr. Bernhard Grzimek, setzt sich der Zoo Frankfurt darum aktiv für die Zucht und Erhaltung dieser Arten ein. So werden beispielsweise Zuchtprogramme für Rostkatzen, Mähnenwölfe, Gorillas und weitere gefährdete Arten von Wissenschaftlern des hessischen Tierparks koordiniert.
Mit einer gelungenen Kombination aus historischem Flair und moderner Tierhaltung weiß der Zoo Frankfurt schon seit langem seine Besucher zu begeistern. Mit der kompletten Neugestaltung des Eingangsbereichs inklusive Zoo-Shop und einer ebenfalls neuen Anlage für Braunbären und Brüllaffen wurden im Sommer und Herbst 2012 weitere Anreize für einen Besuch im zweitältesten Zoo Deutschlands geschaffen.
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