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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
14.12.2011 | Freizeitparks | Magazin

Ein Meister geht in Rente


Seit 1959 ein Star: Asterix
Seine Figuren gehören zu den beliebtesten Comic-Charakteren der Welt, die Abenteuer seiner Helden wurden vielfach verfilmt, seine Kreationen verzaubern die Menschen in einem eigenen Freizeitpark. Nein, die Rede ist hier nicht von Walt Disney, sondern von dem Franzosen Albert Uderzo, dem Miterfinder und Zeichner von Asterix und Obelix.

Geboren wurde Uderzo im Jahre 1927 in der Nähe von Reims. Nach ersten Veröffentlichungen von Zeichnungen 1948 markiert das Jahr 1951 den ersten Grundstein der späteren Abenteuer der berühmten Gallier. Zum ersten Mal trifft der junge Illustrator seinen späteren Kompagnon und Autoren Rene Goscinny – schon ein Jahr später erblickt die erste Zusammenarbeit der beiden in Form der Serie "Pitt Pistol" das Licht der Comic-Welt. Nach mehreren weiteren Projekten war es dann 1959 endlich soweit: in der von Uderzo und Goscinny mitgegründeten Jugendzeitschrift "Pilote" feierten Asterix und Obelix ihre Premiere – allerdings nicht in der später bekannten Alben-Erscheinungsweise, sondern zunächst als Fortsetzungsgeschichte von jeweils einer oder zwei Seiten.

Der Siegeszug rund um den Globus ließ nicht lange auf sich warten, bis heute wurden die Geschichten der Gallier in insgesamt 107 Sprachen übersetzt. 1965/1966 erschien das Comic endlich auch in Deutschland, allerdings unter denkbar ungünstigen Voraussetzungen. Die Rechte erhielt der Kauka-Verlag, seinerzeit auch Herausgeber von "Fix und Foxi". Allerdings war man dort der Meinung, dass man den Deutschen wohl die hintergründigen Witze des Originals nicht zumuten könne: Aus Asterix und Obelix wurden Siggi und Barrabas, aus Galliern wurden Germanen, und das ganze wurde gewürzt mit zahlreichen konservativ-politischen Stammtisch-Parolen. Albert Uderzos und Rene Goscinnys erste Reaktion darauf ist nicht überliefert, aber als Konsequenz wurde dem Kauka-Verlag die Lizenz sofort wieder entzogen und 1967 an den Stuttgarter Ehapa-Verlag vergeben mit einer strengen Kontrolle der Übersetzungen.
Das gallische Dorf
Insgesamt 25 Bände erschienen von den beiden, bis Rene Goscinny im November 1977 bei einem ärztlichen Routine-Belastungscheck einen Herzinfarkt erlitt und im Alter von nur 51 Jahren verstarb. Uderzo entschloss sich, das gemeinsame Andenken im Alleingang weiterzuführen – anstatt einen neuen Autoren für die Serie zu verpflichten, schrieb er von nun an alle Abenteuer alleine, was sowohl Kritikern als auch Fans missfiel, da ein Niedergang der Qualität befürchtet wurde.

Viele sehen auch im Tod Goscinnys einen schweren Schnitt in der Reihe, womit Uderzo allerdings ein Stück weit Unrecht getan wird. Sicherlich gab es unter seiner Federführung auch schwächere Bände, die es mit den früheren Ausgaben nicht aufnehmen konnten – vor allem das 2005 erschienene "Gallien in Gefahr" ist als absoluter Tiefpunkt der Serie zu bezeichnen. Aber Uderzo gelang es auch durchaus, mit anderen Bänden die alte Qualität zu halten.

1987 begannen die Arbeiten an dem zwei Jahre später eröffneten Parc Asterix in der Nähe von Paris, der von Uderzo tatkräftig unterstützt wurde. Mit dieser festen Gallier-Dependance und bis heute insgesamt acht Zeichentrickfilmen sowie drei Real-Verfilmungen über Asterix und Obelix gab es weitere Parallelen zum Disney-Universum, dem sich Uderzo zumindest verbunden sieht, wenn man seinen Band "Gallien in Gefahr" richtig deutet, wo sich Asterix mit einem anderen Charakter, der stark disneyesque Züge hat, gegen eine drohende Invasion von Mangas verbündet.

Albert Uderzo wird 2012 85 Jahre alt und hat bisher 34 Asterix-Bände gezeichnet sowie neun davon getextet. Laut aktuellen Berichten war das 34. Abenteuer wohl auch Uderzos Abschied von seinen geliebten Galliern. Der Autor Jean-Ives Ferri und der Zeichner Frederik Mebarki werden mit dem Erscheinen von Band 35 sein schweres Erbe antreten – ob es dem neuen Team gelingen wird, den Charme und den Witz der Vorgänger einzufangen, muss sich noch erst zeigen. Schade ist eigentlich nur, dass sich Uderzo ausgerechnet mit "Gallien in Gefahr", seiner letzten langen Geschichte, von der Comic-Bühne zurück zieht – ein würdigerer Abschluss wäre ihm zu wünschen gewesen …

© parkscout/MV

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