23.10.2013 | Kolumnen | Freizeitparks
Halloween nix für Kids?
Auf den Social-Media-Seiten diverser Freizeitparks, die ein Halloween-Event veranstalten, ist in diesem Jahr verstärkt eine Diskussion in die Öffentlichkeit getragen worden, deren Inhalte vermutlich schon etwas länger durch die Fan-Gemeinde kursieren. Dabei geht es um Eltern, die zusammen mit ihren kleineren Kindern eines dieser Events besuchen, und die Reaktionen von Hobby-Psychologen, zumeist in weiblicher Form, die sich lautstark darüber echauffieren ...
Ganz ohne Frage gibt es Situationen, bei denen man am Verstand von Eltern zweifeln muss – nämlich wenn Kinder jeden Alters ganz offensichtlich gegen ihren Willen dazu gezwungen werden, sich unter die Monster auf den Straßen zu mischen und dabei verängstigt oder sogar panisch reagieren. Es gibt aber eben auch durchaus Kinder, die das ganze als interaktives Theater verstehen und die Monster als das wahrnehmen, was sie in Wirklichkeit sind: verkleidete Studenten, geschminkte Hausfrauen oder Beamte mit Latexmaske im Gesicht. Die aktuelle Psychologie ist sich im wesentlichen darüber einig, dass der größte Teil von Ängsten nicht angeboren, sondern im Laufe der Entwicklung angelernt wird. Es gibt keinen objektiv nachvollziehbaren Grund, vor einem anderen Menschen, der mit Blut verschmiert wurde, Angst zu haben – es sei denn, die Eltern haben in der frühen Kindheitsentwicklung bereits mit Bildern oder Metaphern gearbeitet, die dazu führen, dass alles Fremdartige zunächst als bedrohlich wahrgenommen wird. Daher darf man wohl vermuten, dass die Reaktionen eines Kindes auf den üblichen "Halloween-Horror" stark von den Erziehungsmethoden der Eltern und/oder Erzieher abhängig sind.
Da die hobbypsychologische Kritik allerdings recht offensichtlich von eingefleischten Halloween-Fans in den digitalen Äther hineingeworfen werden, entsteht der Eindruck, eine geforderte generelle Altersfreigabe für solche Events soll nicht dem Schutz der Kinder dienen, sondern einfach nur dem ganz persönlichen Erlebnis, da die Kinder oft als störendes Beiwerk gesehen werden, wenn sich die gerade der Pubertät entwachsenen weiblichen Horrorfans mit ihren Starmonstern ablichten lassen wollen oder theatralisch schreiend vor diesen weglaufen und dabei ohne Rücksicht auf Verluste auch andere Besucher über den Haufen rennen. Dabei fragt sich, wer nun wirklich am Ende die Atmosphäre eines Halloween-Events stört: kleinere Kinder, die offensichtlich ihren Spaß an diesem interaktiven Grusel haben oder Gäste, die mit ihren ständigen Fotowünschen die Darsteller von ihrer eigentlichen Arbeit, nämlich dem Erschrecken der Besucher, abhalten? Die Antwort dürfte zumindest jedem, der seine Handykamera nicht benutzt, mehr als klar sein ...
Ganz ohne Frage gibt es Situationen, bei denen man am Verstand von Eltern zweifeln muss – nämlich wenn Kinder jeden Alters ganz offensichtlich gegen ihren Willen dazu gezwungen werden, sich unter die Monster auf den Straßen zu mischen und dabei verängstigt oder sogar panisch reagieren. Es gibt aber eben auch durchaus Kinder, die das ganze als interaktives Theater verstehen und die Monster als das wahrnehmen, was sie in Wirklichkeit sind: verkleidete Studenten, geschminkte Hausfrauen oder Beamte mit Latexmaske im Gesicht. Die aktuelle Psychologie ist sich im wesentlichen darüber einig, dass der größte Teil von Ängsten nicht angeboren, sondern im Laufe der Entwicklung angelernt wird. Es gibt keinen objektiv nachvollziehbaren Grund, vor einem anderen Menschen, der mit Blut verschmiert wurde, Angst zu haben – es sei denn, die Eltern haben in der frühen Kindheitsentwicklung bereits mit Bildern oder Metaphern gearbeitet, die dazu führen, dass alles Fremdartige zunächst als bedrohlich wahrgenommen wird. Daher darf man wohl vermuten, dass die Reaktionen eines Kindes auf den üblichen "Halloween-Horror" stark von den Erziehungsmethoden der Eltern und/oder Erzieher abhängig sind.
Keine Verallgemeinerungen!
Die Tatsache, dass es mit Sicherheit ängstliche Kinder gibt, bei denen ein Besuch eines Halloween-Events abzuraten ist, kann und darf aber kein Grund sein, dieses Verhalten zu verallgemeinern und daraus Rückschlüsse auf genormte Reaktionen des Nachwuchses zu ziehen. Ein sechsjähriges Kind kann durchaus weit weniger Probleme mit Halloween-Monstern haben als Jugendliche – es gab sogar schon Berichte über Erwachsene, die sich bei einem solchen Event vor Angst eingenässt haben. Dass der Besuch eines Mazes erst ab einem höheren Alter freigegeben sein sollte, ist klar und bedarf keiner weiteren Diskussion, da hier zusätzlich zu den Erschreckern noch Nebel, multimediale Effekte oder laute Sounds auf die Besucher niederprasseln, die von kleineren Kindern sicher nicht verarbeitet werden können. Auf den Straßen hingegen sieht dies völlig anders aus – vor allem, wenn die Kinder von den Eltern im Vorfeld auf das Event vorbereitet wurden.Da die hobbypsychologische Kritik allerdings recht offensichtlich von eingefleischten Halloween-Fans in den digitalen Äther hineingeworfen werden, entsteht der Eindruck, eine geforderte generelle Altersfreigabe für solche Events soll nicht dem Schutz der Kinder dienen, sondern einfach nur dem ganz persönlichen Erlebnis, da die Kinder oft als störendes Beiwerk gesehen werden, wenn sich die gerade der Pubertät entwachsenen weiblichen Horrorfans mit ihren Starmonstern ablichten lassen wollen oder theatralisch schreiend vor diesen weglaufen und dabei ohne Rücksicht auf Verluste auch andere Besucher über den Haufen rennen. Dabei fragt sich, wer nun wirklich am Ende die Atmosphäre eines Halloween-Events stört: kleinere Kinder, die offensichtlich ihren Spaß an diesem interaktiven Grusel haben oder Gäste, die mit ihren ständigen Fotowünschen die Darsteller von ihrer eigentlichen Arbeit, nämlich dem Erschrecken der Besucher, abhalten? Die Antwort dürfte zumindest jedem, der seine Handykamera nicht benutzt, mehr als klar sein ...
Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.
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Autoreninfo Mike Vester
Mike Vester beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Freizeitparks / Kirmes und gehört heute zu den wichtigsten Autoren der Parkscout-Fachredaktion. Sein Hang zu Polemik und Übertreibungen ist zwar legendär, aber wer genau hinhört, merkt schnell, daß er mit seinem Motto "zeitlos, stillos, geschmacklos" zwischen den Zeilen immer genau den Punkt trifft. Der frühere Kleinkunst-Texter ist überzeugter Fan von allem, was mit dem Thema "Disney" zu tun hat und läßt dies auf seine liebenswert schrullige Art auch sicherlich öfter in seine Kolumne einfließen. In diesem Sinne also: Immer vester druff...
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