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19.07.2011 | Freizeitparks | Kolumnen
Kirmes vs. Freizeitpark
Dass ein Freizeitparkbesuch nicht unbedingt zu den billigsten Möglichkeiten gehört, einen schönen Tag mit der Familie zu verbringen, lässt sich kaum wegdiskutieren – ein paar Stunden auf einem städtischen Spielplatz oder in einem kleineren Zoo belasten die Geldbörse zweifellos weniger. Doch wenn man davon ausgeht, dass man einen Tag mit Achterbahnen, Wildwasserbahn und Karussells verbringen möchte, ist das Gejammer über die ach so hohen Eintrittspreise nicht mehr so ganz nachvollziehbar, wenn man den Besuch in einem Freizeitpark mal mit einem Abend auf des Deutschen liebstem Kind, dem Volksfest, vergleicht...
Als Beispiel bietet sich im Moment gerade die Düsseldorfer Kirmes an, die am Wochenende gestartet ist und wohl am Ende eine siebenstellige Besucherzahl verzeichnen wird. Gleich vier Achterbahnen wollen dort bezwungen werden – eine Standard-Maus, ein Spinning Coaster und die beiden Großbahnen "Olympia-Looping" und "Alpinabahn". Während man in einem Freizeitpark bekanntlich für einen Fixpreis alle Attraktionen nutzen kann, muss auf den Volksfesten ja für jede einzelne Fahrt separat gezahlt werden. Möchte man jede dieser Bahnen auch nur ein einziges Mal testen, werden gleich 20 EUR fällig – wobei alleine schon die Reise durch den Olympia-Looping mit stolzen 7 EUR zu Buche schlägt. Legt man jetzt noch eine Fahrt mit der Wildwasserbahn hinzu, die mit 5 EUR ausgeschrieben wird, erreicht man bereits den vollen Eintrittspreis für den Holiday Park, der nicht nur eine der besten Achterbahnen der Welt bietet, sondern auch eine "Wilde Maus" (welche auf der Kirmes mit 4 EUR pro Fahrt bezahlt werden muss), einen Überschlags-Coaster, eine der besten Wildwasserbahnen Deutschlands sowie zahlreiche weitere Fahrgeschäfte und Shows, die man allesamt acht Stunden lang unbegrenzt nutzen kann. Doch zurück zur Kirmes, wo man für knapp eine Stunde Spaß inzwischen schon 25 EUR bezahlt hat – schließlich will man ja auch noch etwas mehr fahren, wenn man schon einmal dort ist. Wie wäre es mit einer Runde mit dem Riesenrad (5 EUR), einem rasanten Rennen mit einer Gokart-Bahn (4 EUR) oder einer gruseligen Geisterbahn (4,50 EUR)? Die Neuheit des Jahres, die Schaukel "Konga" kostet 5 EUR, der Star Flyer 4 EUR und selbst eine Runde mit dem schon älteren "Rotor" muss mit 3,50 EUR bezahlt werden.
Hier soll es keineswegs um die Frage gehen, ob die Fahrpreise für Kirmesattraktionen zu hoch sind – angesichts hoher Überführungskosten der Fahrgeschäfte, stetig steigenden Platzmieten und Energiegebühren sowie einer allgemeinen Konsum-Unlust müssen die Schausteller diese vermutlich nehmen, um überhaupt gewinnbringend arbeiten zu können. Aber wenn man alleine diese zehn angesprochenen Attraktionen nutzt, kommt man schon auf einen Gesamtbetrag von 47 EUR – das sind 10 EUR mehr als der Eintritt für den Europa-Park, Deutschlands größten Freizeitpark, der seinen Gästen alleine schon elf Achterbahnen bietet. Wenn man auf einer Kirmes die Anzahl an Fahrgeschäften nutzt, die man an einem normalen Besuchstag in einem Freizeitpark schafft, wird man ein halbes Vermögen los.
Mir ist natürlich auch klar, dass nicht jeder Volksfest-Besucher all diese Attraktionen nutzen möchte und eine Kirmes oft auch nur als Event betrachtet, wo man einfach hingeht, ein paar Bierchen trinkt und in der Hauptsache zuschaut. Aber genau dies dürfte bei einem Freizeitpark-Besucher eben in der Regel nicht der Fall sein: Er fährt dorthin, um die Fahrgeschäfte und das Showangebot zu nutzen – nicht mehr und nicht weniger. Und für diese Klientel ist ein Freizeitpark eben im Vergleich die weitaus günstigere Alternative zum klassischen Volksfest – man stelle sich vor, der Europa-Park würde keinen Eintritt mehr nehmen und man müsste jede Achterbahn separat bezahlen. Ich kann mir das Geschrei jetzt schon gut vorstellen, wenn dann für jede Fahrt mit "Blue Fire" 7 EUR fällig würden...
Als Beispiel bietet sich im Moment gerade die Düsseldorfer Kirmes an, die am Wochenende gestartet ist und wohl am Ende eine siebenstellige Besucherzahl verzeichnen wird. Gleich vier Achterbahnen wollen dort bezwungen werden – eine Standard-Maus, ein Spinning Coaster und die beiden Großbahnen "Olympia-Looping" und "Alpinabahn". Während man in einem Freizeitpark bekanntlich für einen Fixpreis alle Attraktionen nutzen kann, muss auf den Volksfesten ja für jede einzelne Fahrt separat gezahlt werden. Möchte man jede dieser Bahnen auch nur ein einziges Mal testen, werden gleich 20 EUR fällig – wobei alleine schon die Reise durch den Olympia-Looping mit stolzen 7 EUR zu Buche schlägt. Legt man jetzt noch eine Fahrt mit der Wildwasserbahn hinzu, die mit 5 EUR ausgeschrieben wird, erreicht man bereits den vollen Eintrittspreis für den Holiday Park, der nicht nur eine der besten Achterbahnen der Welt bietet, sondern auch eine "Wilde Maus" (welche auf der Kirmes mit 4 EUR pro Fahrt bezahlt werden muss), einen Überschlags-Coaster, eine der besten Wildwasserbahnen Deutschlands sowie zahlreiche weitere Fahrgeschäfte und Shows, die man allesamt acht Stunden lang unbegrenzt nutzen kann. Doch zurück zur Kirmes, wo man für knapp eine Stunde Spaß inzwischen schon 25 EUR bezahlt hat – schließlich will man ja auch noch etwas mehr fahren, wenn man schon einmal dort ist. Wie wäre es mit einer Runde mit dem Riesenrad (5 EUR), einem rasanten Rennen mit einer Gokart-Bahn (4 EUR) oder einer gruseligen Geisterbahn (4,50 EUR)? Die Neuheit des Jahres, die Schaukel "Konga" kostet 5 EUR, der Star Flyer 4 EUR und selbst eine Runde mit dem schon älteren "Rotor" muss mit 3,50 EUR bezahlt werden.
Hier soll es keineswegs um die Frage gehen, ob die Fahrpreise für Kirmesattraktionen zu hoch sind – angesichts hoher Überführungskosten der Fahrgeschäfte, stetig steigenden Platzmieten und Energiegebühren sowie einer allgemeinen Konsum-Unlust müssen die Schausteller diese vermutlich nehmen, um überhaupt gewinnbringend arbeiten zu können. Aber wenn man alleine diese zehn angesprochenen Attraktionen nutzt, kommt man schon auf einen Gesamtbetrag von 47 EUR – das sind 10 EUR mehr als der Eintritt für den Europa-Park, Deutschlands größten Freizeitpark, der seinen Gästen alleine schon elf Achterbahnen bietet. Wenn man auf einer Kirmes die Anzahl an Fahrgeschäften nutzt, die man an einem normalen Besuchstag in einem Freizeitpark schafft, wird man ein halbes Vermögen los.
Mir ist natürlich auch klar, dass nicht jeder Volksfest-Besucher all diese Attraktionen nutzen möchte und eine Kirmes oft auch nur als Event betrachtet, wo man einfach hingeht, ein paar Bierchen trinkt und in der Hauptsache zuschaut. Aber genau dies dürfte bei einem Freizeitpark-Besucher eben in der Regel nicht der Fall sein: Er fährt dorthin, um die Fahrgeschäfte und das Showangebot zu nutzen – nicht mehr und nicht weniger. Und für diese Klientel ist ein Freizeitpark eben im Vergleich die weitaus günstigere Alternative zum klassischen Volksfest – man stelle sich vor, der Europa-Park würde keinen Eintritt mehr nehmen und man müsste jede Achterbahn separat bezahlen. Ich kann mir das Geschrei jetzt schon gut vorstellen, wenn dann für jede Fahrt mit "Blue Fire" 7 EUR fällig würden...
Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.
Autoreninfo Mike Vester
Mike Vester beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Freizeitparks / Kirmes und gehört heute zu den wichtigsten Autoren der Parkscout-Fachredaktion. Sein Hang zu Polemik und Übertreibungen ist zwar legendär, aber wer genau hinhört, merkt schnell, daß er mit seinem Motto "zeitlos, stillos, geschmacklos" zwischen den Zeilen immer genau den Punkt trifft. Der frühere Kleinkunst-Texter ist überzeugter Fan von allem, was mit dem Thema "Disney" zu tun hat und läßt dies auf seine liebenswert schrullige Art auch sicherlich öfter in seine Kolumne einfließen. In diesem Sinne also: Immer vester druff...
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