Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
20.06.2007 | Freizeitparks | Kolumnen
Nervende Fans
In den Zeiten von Web 2.0 erfreuen sich Foren, Communities und Blogs immer größerer Beliebtheit – auch im Bereich der Freizeitparks. Schaut man sich die Beiträge in den verschiedenen einschlägigen Foren an, die sich mit diesem Thema beschäftigen, merkt man recht schnell, daß man zwei völlig unterschiedliche Arten von "Fans" unterscheiden muß. Da wären zum einen Leute, die sich für die Materie interessieren, ein grundlegendes Basiswissen haben und meist auch recht gut darüber informiert sind, was in welchem Freizeitpark gerade so passiert oder passieren wird. Allerdings gibt es auf der anderen Seite auch den Typus "Fan", der letztendlich lästiger als die berühmte Fliege sein kann – nicht nur für die anderen Forumsteilnehmer, sondern auch und gerade für die Freizeitparks selbst.
Kaum sickert irgendwie das Gerücht durch, daß ein Park eine neue Attraktion bauen wird, schrecken sie wie von der Tarantel gestochen hoch und rufen erst einmal die Hotline des betreffenden Parks an, um dort herauszufinden, was denn da gerade vor sich geht. Daß diese Telefonnummern eigentlich dafür gedacht sind, um potentiellen Besuchern beispielsweise Fragen zu Öffnungszeiten oder Anreise zu beantworten, stört die neugierigen Sherlock-Holmes-Ableger dabei nur am Rande. Daß die Stimme am anderen Ende der Leitung keinen blassen Schimmer davon hat, wovon unsere kleine Hobby-Spürnase da spricht, hindert ihn auch nicht daran, nur ein paar Minuten später stolz in den Foren zu erklären, daß er dort angerufen hat und man ihm dazu nichts sagen konnte oder wollte. Wer nun glaubt, daß das Thema damit gegessen ist, hat sich allerdings kräftig getäuscht. Dieses Posting ruft nämlich sofort den befreundeten "Dr. Watson" auf den Plan, der meint, er würde sicherlich mehr bei der Hotline in Erfragung bringen. Und wenn dann am späten Nachmittag inzwischen alle Mitglieder des Freizeitparkfan-Detektiv-Clubs den armen Mitarbeitern an der Hotline dieselben Fragen gestellt haben, kann ich mir durchaus vorstellen, daß der Aspirin-Verbrauch in der jeweiligen Telefonzentrale sprunghaft in die Höhe geschnellt sein dürfte.
Aber auch die Mitarbeiter vor Ort im Park sind kaum sicher vor solchen Frage-Attacken. Da wird die Toilettenfrau gelöchert, ob denn auf der neuen Baustelle eine Achterbahn gebaut wird. Da wird der arme Mensch, der für die Abfallbeseitigung der Mülleimer zuständig ist, damit malträtiert, endlich zu verraten, wann mit der Eröffnung der großen Neuheit zu rechnen ist. Ist ja auch logisch! Die Geschäftsführung eines Freizeitparks ist ja dafür bekannt, daß sie solche Entscheidungen immer mit allen Mitarbeitern vorher abspricht... Und wenn der genervte Angestellte dann nach dem zehnten Verhör durch die Foren-Sondereinheit "Operation Dumpfbacke" vor lauter Frust irgendeinen Käse erzählt, tappt diese auch mit schöner Regelmäßigkeit mitten hinein in die ausgelegte Mausefalle und präsentiert den ranzigen Edamer wenig später online als das Ergebnis knallharter Recherche.
Im Anschluß daran prallen dann in den Foren die beiden "Fan-Typen" mit Blitz und Donner mächtig aufeinander. Während sachkundige Leute, die sich mit der Materie auskennen, argumentativ versuchen, die vom "Zuckerwatteverkäufer" angeblich getätigten Aussagen fachlich zu widerlegen, kaut die Sondereinheit weiterhin genüßlich auf dem Stückchen Käse herum und merkt dabei nicht, daß sie gerade dabei ist, sich eine kräftige Lebensmittelvergiftung einzufangen. Mit welcher Ignoranz, Naivität und vor allem Rücksichtslosigkeit gegenüber den Mitarbeitern von Freizeitparks dabei vorgegangen wird, sorgt nicht nur bei den Mit-Usern für Magenbeschwerden, sondern auch immer häufiger bei den Parkbetreibern. Daß sich die Amateur-Detektive gerade meist in der Pubertäts-Phase befinden, kann dabei kaum als Entschuldigung dienen – schließlich gibt es mehr als genug Gleichaltrige, die sich weitaus vernünftiger benehmen!
Kaum sickert irgendwie das Gerücht durch, daß ein Park eine neue Attraktion bauen wird, schrecken sie wie von der Tarantel gestochen hoch und rufen erst einmal die Hotline des betreffenden Parks an, um dort herauszufinden, was denn da gerade vor sich geht. Daß diese Telefonnummern eigentlich dafür gedacht sind, um potentiellen Besuchern beispielsweise Fragen zu Öffnungszeiten oder Anreise zu beantworten, stört die neugierigen Sherlock-Holmes-Ableger dabei nur am Rande. Daß die Stimme am anderen Ende der Leitung keinen blassen Schimmer davon hat, wovon unsere kleine Hobby-Spürnase da spricht, hindert ihn auch nicht daran, nur ein paar Minuten später stolz in den Foren zu erklären, daß er dort angerufen hat und man ihm dazu nichts sagen konnte oder wollte. Wer nun glaubt, daß das Thema damit gegessen ist, hat sich allerdings kräftig getäuscht. Dieses Posting ruft nämlich sofort den befreundeten "Dr. Watson" auf den Plan, der meint, er würde sicherlich mehr bei der Hotline in Erfragung bringen. Und wenn dann am späten Nachmittag inzwischen alle Mitglieder des Freizeitparkfan-Detektiv-Clubs den armen Mitarbeitern an der Hotline dieselben Fragen gestellt haben, kann ich mir durchaus vorstellen, daß der Aspirin-Verbrauch in der jeweiligen Telefonzentrale sprunghaft in die Höhe geschnellt sein dürfte.
Aber auch die Mitarbeiter vor Ort im Park sind kaum sicher vor solchen Frage-Attacken. Da wird die Toilettenfrau gelöchert, ob denn auf der neuen Baustelle eine Achterbahn gebaut wird. Da wird der arme Mensch, der für die Abfallbeseitigung der Mülleimer zuständig ist, damit malträtiert, endlich zu verraten, wann mit der Eröffnung der großen Neuheit zu rechnen ist. Ist ja auch logisch! Die Geschäftsführung eines Freizeitparks ist ja dafür bekannt, daß sie solche Entscheidungen immer mit allen Mitarbeitern vorher abspricht... Und wenn der genervte Angestellte dann nach dem zehnten Verhör durch die Foren-Sondereinheit "Operation Dumpfbacke" vor lauter Frust irgendeinen Käse erzählt, tappt diese auch mit schöner Regelmäßigkeit mitten hinein in die ausgelegte Mausefalle und präsentiert den ranzigen Edamer wenig später online als das Ergebnis knallharter Recherche.
Im Anschluß daran prallen dann in den Foren die beiden "Fan-Typen" mit Blitz und Donner mächtig aufeinander. Während sachkundige Leute, die sich mit der Materie auskennen, argumentativ versuchen, die vom "Zuckerwatteverkäufer" angeblich getätigten Aussagen fachlich zu widerlegen, kaut die Sondereinheit weiterhin genüßlich auf dem Stückchen Käse herum und merkt dabei nicht, daß sie gerade dabei ist, sich eine kräftige Lebensmittelvergiftung einzufangen. Mit welcher Ignoranz, Naivität und vor allem Rücksichtslosigkeit gegenüber den Mitarbeitern von Freizeitparks dabei vorgegangen wird, sorgt nicht nur bei den Mit-Usern für Magenbeschwerden, sondern auch immer häufiger bei den Parkbetreibern. Daß sich die Amateur-Detektive gerade meist in der Pubertäts-Phase befinden, kann dabei kaum als Entschuldigung dienen – schließlich gibt es mehr als genug Gleichaltrige, die sich weitaus vernünftiger benehmen!
Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.
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Autoreninfo Mike Vester
Mike Vester beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Freizeitparks / Kirmes und gehört heute zu den wichtigsten Autoren der Parkscout-Fachredaktion. Sein Hang zu Polemik und Übertreibungen ist zwar legendär, aber wer genau hinhört, merkt schnell, daß er mit seinem Motto "zeitlos, stillos, geschmacklos" zwischen den Zeilen immer genau den Punkt trifft. Der frühere Kleinkunst-Texter ist überzeugter Fan von allem, was mit dem Thema "Disney" zu tun hat und läßt dies auf seine liebenswert schrullige Art auch sicherlich öfter in seine Kolumne einfließen. In diesem Sinne also: Immer vester druff...
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