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02.12.2013 | Interviews | Magazin | Freizeitparks

Europa-Park: So macht man Winter!


Sobald im Europa-Park der letzte Tag der Sommersaison beendet wird, beginnt auch schon in weniger als 20 Tagen die jährliche Winteröffnung, die auch diesmal wieder mit etwa 2.500 Tannenbäumen, mehren Kilometern Girlanden und Lichterketten, rund 10.000 Christbaumkugeln und zahllosen Deko-Geschenken und Schmuckschleifen bis zum 6. Januar 2014 für ein festliches Ambiente in den Themenbereichen des Parks sorgen soll.

Winterabend im Europa-Park

Dass die Verwandlung von Deutschlands größtem Freizeitpark in einer Winterwunderwelt mit hohem organisatorischen Aufwand verknüpft ist, versteht sich von selbst. Wir wollten es allerdings etwas genauer wissen und haben mit Stephan Hercher, Betriebsleiter Dekoration und Bühnenbild im Europa-Park, über die Vorbereitungen zur kommenden Winteröffnung gesprochen.

parkscout|plus: Wann starten die Vorbereitungen für die alljährliche Winteröffnung im Europa-Park?

Stephan Hercher: Die Winteröffnung ist eigentlich inzwischen ein ganzjähriges Geschäft. Schon im Januar besuchen wir verschiedene Messen wie zum Beispiel die Christmasworld in Frankfurt, um für den darauf folgenden Winter einzukaufen. Im Frühjahr und im Sommer laufen dann die Ausschreibungen, die letzte Vergabe von Aufträgen werden dann im September beendet. Wir bereiten alles schon im Vorfeld vor und lagern die Dekorationen in einer 60 x 20 Meter großen Halle, damit wir dann zum richtigen Zeitpunkt möglichst schnell beginnen können, da wir ja nur etwa drei Wochen Zeit für die Gestaltung des winterlichen Parks haben.

Stephan Hercher, Betriebsleiter Dekoration und Bühnenbild © Europa-Park

Wir haben natürlich einen gewissen Grundstamm an Material, der aber kontinuierlich erweitert wird. So hatten wir zum Beispiel im letzten Jahr das historische Karussell "Eden Palladium" aus dem Jahr 1927 gekauft, das natürlich auch noch für die Winteröffnung dekoriert werden musste. Außerdem sind an der Durchführung der Winteröffnung noch viele andere Abteilungen beteiligt, wenn man alleine an die Bereiche Shows oder auch Attraktionen denkt.

parkscout|plus: Woher kommen die unzähligen Tannen im Winter und werden diese vom Europa-Park in Auftrag gegeben?

Stephan Hercher: Es gibt in der Schwarzwald-Region viele Forstwirte, die Tannen für die Weihnachtszeit anpflanzen. Wir kaufen alle Exemplare auf, die zu groß für den Verkauf an private Haushalte geworden sind – also Tannen mit einer Höhe von etwa drei Metern und mehr. Wir schauen natürlich ständig nach weiteren Quellen, um Engpässe zu vermeiden, aber Auftragspflanzungen gibt es nicht. Die Tannen in den Innenbereichen sind aufgrund der Brandschutzvorschriften künstlich.

parkscout|plus: Eine andere interessante Frage: Wir kommt eigentlich die große schmückende Schleife um die Eurosat?

Stephan Hercher: Hier wird ein großes Stahlgestell auf dem Boden zusammengebaut und mit einer farbigen Plane überzogen. Das ganze wird dann anschließend mit Hebebühnen auf der Kugel montiert und mit starken Seilen ganz oben und ganz unten fixiert. Für diesen Vorgang benötigen wir zwei Tage.

parkscout|plus: Natürlich muss man im Winter auch immer mit Schnee und Eis rechnen. Was für den Besucher optisch natürlich eine schöne Sache ist, bedeutet für den Park doch eine Herausforderung, wenn man an die Rutschgefahr denkt …

Stephan Hercher: Aufgrund der Verkehrssicherungspflicht räumen wir an solchen Tagen die Hauptwege. Wir haben für diesen Zweck zwei Fahrzeuge mit Schneeschiebern, aber auch Reinigungskräfte sind dann mit Streu und Split unterwegs, um die Wege zu sichern. Unsere Gärtner helfen ebenfalls an diesen Tagen kräftig mit.

parkscout|plus: Haben Sie zum Abschluss vielleicht noch eine nette Anekdote im Zusammenhang mit der Winteröffnung?

Stephan Hercher: Wir hatten einmal einen wirklich sehr kalten Winter. Damit der See nicht zufriert, haben wir mit Fontänen für eine kontinuierliche Wasserbewegung gesorgt. Dadurch sind dann nach kurzer Zeit regelrechte Eisberge rund um diese Fontänen herum entstanden. Im Schwanenteich hatten wir ein schönes Schloss aus Styropor gebaut, in das auch solche Fontänen eingebaut waren. Auch hier ist dann Eis entstanden, aufgrund dessen Gewichts das Schloss dann irgendwann umgekippt ist.


© parkscout/MV

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