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Bitte beachten: Dieses ist ein klassischer Parkscout-Artikel, der bestmöglichst an das neue Layout angepasst wurde
01.09.2008 | Freizeitparks | Kolumnen

Top oder Flop?





mit Vester und Herre.

Sie sind wieder da, Vester und Herre - Top oder Flop Reloaded. Und wieder beschreiben die zwei Attraktionen (oder Shows) und geben ihnen am Ende einen Spaßfaktor zwischen 1 und 10. Natürlich dürfen auch Sie, lieber Leser, Ihren eigenen Kommentar zur Kolumne, zur Attraktion oder Gott und die Welt abgeben. Und noch etwas: Auch Sie können der Attraktion Ihre eigene Wertung geben - machen Sie mit! Wir wünschen viel Spaß!

Folge 10: Indiana River (Bobbejaanland / NL)


Mike Vester meint:

 

Tim Herre meint:


Eine Wildwasserbahn, deren Streckenverlauf komplett in einer Halle verläuft, findet man nicht alle Tage. Und so kann man die Indoor-Anlage "Indian River" des belgischen Bobbejaanland durchaus schon fast als Kuriosum durchgehen lassen. Mit ihren zwei hohen Abfahrten gehört die Bahn (ganz im Gegensatz zu der Outdoor-Variante im gleichen Park) auch zu den eher nasseren Vertretern ihrer Art -- je nach Beladung im Boot kann es sein, daß hier wirklich kein Körperteil trocken bleibt. Die Reise über den namensgebenden Indio-Fluß führt die Insassen vorbei an Statuen vergangener Hochkulturen und funkelnden Steinen in den Wänden -- die einzelnen Szenen sind dabei durchaus stimmungsvoll umgesetzt worden und erreichen durchschnittliche Darkride-Qualitäten. Warum "Indian River" bei mir trotzdem keine Höchstwertung erreicht, liegt zum einen an der nicht gerade schön thematisierten Halle, die im Park leider deutlich sichtbar ist und den Charme so mancher Bausünde aus den 70er Jahren locker in den Schatten stellt. Zum anderen läßt die Pflege der Szenen im Inneren etwas zu wünschen übrig -- vieles dort ist schon ein wenig in die Jahre gekommen und sieht leider auch dementsprechend aus. Klar -- die Bahn hat schon rund 17 Jahre auf dem Buckel, aber Efteling in den benachbarten Niederlanden zeigt ja, daß man auch eine ältere Attraktion durch ständige Renovierungsarbeiten "frisch" halten kann. Trotzdem gehört "Indian River" schon alleine aufgrund der Indoor-Positionierung zu den Highlights des Bobbejaanland und ist zweifellos ein Heidenspaß für die ganze Familie - und deswegen natürlich auch ein "Must Do" im Park. Und auch wenn es sicherlich angeraten wäre, die Dekoelemente im Inneren etwas zu überarbeiten, bleiben für mich immer noch aufgrund des Originalitätsbonus gute acht Punkte.
 
Bobbejaan Schoepen wollte viel. Und in den goldenen 90ern, dem Traumjahrzehnt der Freizeitparks, noch mehr. Von Disneys Splash Mountain war er so beeindruckt, dass er das auch haben wollte. Eine Wildwasserbahn, die mehr bot als nur eine feuchtfröhliche Fahrt im Baumstamm. Eine Themenfahrt, voller Spannung und Bewegung. Genau wie bei Disney – nur sollte es anstatt zu putzigen Tierchen hier in die Abenteuerwelt der Inkas und Azteken gehen. Natürlich hatte der belgische Country-Star nur den Bruchteil eines disneyesquen Budgets zur Verfügung – und genau so sieht "Indiana River" zumindest von außen aus, denn die weitgehend schmucklose Blechhalle kann leider nur als Beleidigung für das Auge empfunden werden. Doch schon der Wartebereich verspricht, was der Ride schließlich hält: "Indiana River" bietet eine durchaus ansprechende, durchgängige Thematisierung: Über mehrere Ebenen hinweg geht es in die mystische Dschungelwelt von Mittel- und Südamerika. Dabei treffen die Fahrgäste auf mehrere Effekte und Animatronics aus der Qualitätsklasse "ganz OK". Wir sind hier halt in Lichtaart-Kasterlee und nicht in Orlando. Die zwei Abfahrten bieten dagegen einen ordentlichen Nässegrad – die zweite mit ihrem Double-Down sogar einen richtigen Soak-Effekt. Schade, dass hier keinerlei Interaktion zwischen Publikum und Fahrgästen stattfindet, denn die Fahrtstrecke ist komplett in besagter Blechhalle versteckt und erreicht nie das Tageslicht. Trotzdem ist "Indiana River" eine gelungene Abwechslung im europäischen Log-Flume-Einerlei und war bis zum Bau von Blackpools "Valhalla" die einzige Indoor-Wasserfahrt in Europa, die etwas Action bieten konnte. Alles andere war schließlich eher beschauliche Themenfahrt. Darum gibt’s auch satte 7 Punkte für die insgesamt doch recht gelungene Azteken-Rutschpartie.

Mikes Wertung

  8 / 10

 

Tims Wertung

  7 / 10




Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.

Autoreninfo Mike Vester

Mike Vester beschäftigt sich bereits seit seiner Jugend mit dem Thema Freizeitparks / Kirmes und gehört heute zu den wichtigsten Autoren der Parkscout-Fachredaktion. Sein Hang zu Polemik und Übertreibungen ist zwar legendär, aber wer genau hinhört, merkt schnell, daß er mit seinem Motto "zeitlos, stillos, geschmacklos" zwischen den Zeilen immer genau den Punkt trifft. Der frühere Kleinkunst-Texter ist überzeugter Fan von allem, was mit dem Thema "Disney" zu tun hat und läßt dies auf seine liebenswert schrullige Art auch sicherlich öfter in seine Kolumne einfließen. In diesem Sinne also: Immer vester druff...

Autoreninfo Tim Herre

Tim Herre ist seit der Grundschulzeit absoluter Park- und Kirmesfan und in der deutschen Szene seit vielen Jahren eine feste Größe. In einschlägigen Freizeitpark-Foren ist Tim unter dem Pseudonym "The Knowledge" aktiv - und ebenso geliebt wie gehasst, geschätzt für sein Wissen und gefürchtet für seine spitze Feder. Dies wird noch zusätzlich durch die Tatsache aufgeladen, dass er nur selten gewillt scheint, ein Blatt vor den Mund zu nehmen. International bekannt ist er durch seine Tätigkeit als freier Autor des Fachmagazins "Kirmes & Park Revue" und als Buchautor für die parkscout Freizeitführer "Freizeitparks in Europa". Im täglichen Leben ist der deutsche Repräsentant des "European Coaster Club" Texter und Konzepter bei einer großen Düsseldorfer Agentur.

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