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17.09.2008 | Freizeitparks | Kolumnen
Top oder Flop?

mit Vester und Herre.
Sie sind wieder da, Vester und Herre - Top oder Flop Reloaded. Und wieder beschreiben die zwei Attraktionen (oder Shows) und geben ihnen am Ende einen Spaßfaktor zwischen 1 und 10. Natürlich dürfen auch Sie, lieber Leser, Ihren eigenen Kommentar zur Kolumne, zur Attraktion oder Gott und die Welt abgeben. Und noch etwas: Auch Sie können der Attraktion Ihre eigene Wertung geben - machen Sie mit! Wir wünschen viel Spaß!
Folge 12: Ice Age Adventure (Movie Park Germany)
Mike Vester meint: |
Tim Herre meint: |
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"Ice Age Adventure" ist eines dieser dunklen Kapitel in der jüngeren Geschichte des Movie Park Germany. Durch den Wegfall der Warner-Lizenzen mußte das "Looney Tunes Adventure" seinerzeit unter der Federführung der Firma Thinkwell umgebaut werden. Ob es nun am enormen Zeitdruck oder an den Vorgaben des TÜV lag - schon bei der Eröffnung der Attraktion wirkte alles irgendwie seltsam "unfertig" und wich doch teilweise recht stark von den vorher präsentierten Entwürfen ab. Wer nun aber gehofft hatte, daß die unübersehbaren Mängel in den kommenden Winterpausen irgendwann beseitigt oder zumindest ausgebessert würden, hatte damit in etwa soviel Aussicht auf Erfolg wie Eichhörnchen Scrat auf seiner Jagd nach den Haselnüssen. Ganz im Gegenteil: wer sich heute in die Bootsfahrt durch die Eiszeit begibt, darf sich abwechselnd über defekte Püppchen oder nicht funktionierende Effekte wie künstlicher Schnee oder Wassernebel ärgern. Daß eine Szene, bei der die Hauptcharaktere des Films eine Rutsche hinabgleiten, schon kurz nach der Öffnung ihren Dienst versagte und bis heute zu einem Stillleben mit Sounduntermalung degradiert wurde, sei nur am Rande erwähnt. Wenn es sich bei "Ice Age Adventure" um eine zwanzig Jahre alte Attraktion handeln würde, deren Halbwertzeit ohnehin schon abgelaufen wäre, könnte man vielleicht noch über all dies hinwegsehen. Doch es ist einer der Major Rides des Parks, dessen Lizenzen sicherlich auch nicht gerade günstig sind. Und im Gegensatz zum benachbarten Mystery River, der zwar auch unter gewissen Alterserscheinungen leidet, aber wenigstens eine temporeiche Fahrt bietet, passiert in der gar nicht so abenteuerlichen Welt von Sid, Manni und Diego einfach viel zu wenig - zumindest wenn die Technik mal gerade wieder den Geist aufgegeben hat. Wenn hier nicht bald massivst nachgebessert wird, kann die komplette Halle von mir aus gerne vom ewigen Packeis eingeschlossen werden und erst dort wieder auftauchen, wo sich Mammuts und Dinosaurier gute Nacht sagen! Denn im aktuellen Zustand ist der Ride für mich das größte Ärgernis im gesamten Movie Park Germany - mehr als zwei Pünktchen ist mir die Bottroper Eiszeit jedenfalls in dieser Form nicht wert |
Groß wurde es angekündigt, das Re-Design vom "Looney Tunes Adventure". Ja, sogar als Key-Visual der kompletten Re-Launch-Kampagne des Parks mussten Faultier Sid, Säbelzahntiger Diego und Mammut Manfred herhalten. Da waren die Erwartungen an die Firma Thinkwell, unter deren Leitung der Umbau in das „Ice Age Adventure“ stattfand, natürlich hoch. Und leider wurden sie – zumindest in weiten Teilen – enttäuscht. Zwar kann es geradezu als Geniestreich angesehen werden, aus den Schwarzwald-Felsen des Ursprungs-Rides einfach Eisberge zu machen – doch die Umsetzung ist leider etwas halbherzig ausgefallen, blitzt doch die Perle von Baden-Württemberg noch an viel zu vielen Ecken und Enden hindurch. Dort liegt jedoch keinesfalls das Problem des Rides, denn dies liegt in der ganz offensichtlich schlicht mangelhaften Ausführung der Technik begründet. Während das von Intamin gelieferte Ride-System zuverlässig seinen Dienst verrichtet, wird dieser von den Figuren nämlich viel zu oft quittiert. Hört man sich im Bekanntenkreis um, so scheint sich die Zahl derer, die "Ice Age" tatsächlich mit komplett funktionierenden Animatronics erlebt haben, im einstelligen Bereich zu bewegen. Dabei ist dem akribischen Beobachter eine Vielzahl von Ausfallerscheinungen vergönnt: Mal sind die Protagonisten stumm, mal unbeweglich, mal beides. Und selbst wenn sie wie geplant agieren ist das Gebotene leider kein Augenschmaus: Viel zu eindimensional und unrealistisch bewegen sich die Figuren – so was sah bei bewährten Herstellern wie Heimo, Hofmann oder Sally schon vor 20 Jahren besser aus. Da wünscht man sich schnell die nächste Eiszeit herbei, unter derer dicken Schicht die hölzern dahinhumpelnden Fellpüppchen alsbald wieder verschwinden mögen. Durchaus positiv zu bewerten ist lediglich die konsequente Darbietung einer leicht verständlichen Storyline, der man – so denn mal alles funktioniert – auch einfach folgen kann. Doch meist bleibt nach der Fahrt nur ein großes Fragezeichen auf den Gesichtern der Fahrgäste – und vermutlich findet sich ein solches auch auf den Gesichtern der Movie-Park-Entscheider, und zwar bezüglich der Frage, warum man hier nicht jemanden gefragt hat, der sich mit so was auskennt. |
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Mikes Wertung![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() 2 / 10
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Tims Wertung![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() 4 / 10
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Bitte beachten
Die Texte der Kolumnen-Autoren sind deren persönliche Meinung und decken sich nicht zwangsläufig mit der Meinung der Redaktion Parkscout.
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Autoreninfo Mike Vester

Autoreninfo Tim Herre

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