13.08.2017 | Interviews | Magazin | Freizeitparks
Interview: Jubiläum im Hansa-Park
Anlässlich des 40. Geburtstags des Hansa-Parks in diesem Jahr führten wir ein längeres Gespräch mit Geschäftsführer Andreas Leicht über die Geschichte und die künftige Entwicklung von Deutschlands einzigem Freizeitpark am Meer.
Parkscout: Herr Leicht – 40 Jahre Hansa-Park: Ein Alter, das man in der heutigen Zeit für eine Freizeitdestination schon beachtlich nennen kann – insbesondere vor dem Hintergrund, dass an gleicher Stelle ein anderer Park gescheitert ist. Sie und Ihr Vater vor Ihnen scheinen alles richtig gemacht zu haben …
Andreas Leicht: Ja, der Hansa-Park ist auf einem "brown-field" entstanden. Die Konzeption des damaligen Legolands ist mit der des heutigen Unternehmens und den aktuellen Anforderungen an einen modernen Freizeitpark überhaupt nicht zu vergleichen. Das geht los beim Flächenbedarf, betrifft die Infrastruktureinrichtungen, die Versorgungseinrichtungen und die Bebauungspläne. Und das Ganze in einem äußerst sensiblen Bereich in einer einzigartigen Küstenlandschaft. Wir haben in all den Jahren zusammen mit der Gemeinde, dem Kreis und dem Land unglaubliche Veränderungen und Anpassungen vorgenommen, die letztlich aber das Unternehmen gänzlich neu und zukunftsweisend aufgestellt haben.
Parkscout: Stichwort "Lage am Meer": Mit den Vorzügen der Lage kommen auch Nachteile wie das beschränkte Einzugsgebiet. Wie sehen Sie die mittelfristige Entwicklung der Besucherzahlen?
Andreas Leicht: Deutschland im Allgemeinen und der Norden im Besonderen entwickeln sich als Destination für Urlauber sehr gut. Insoweit können wir damit ein wenig unseren Standortnachteil im bevölkerungs- und einkommensarmen Norden ausgleichen. Andererseits bedeutet gerade der umfassende thematische Ansatz der "Hanse" eine große Chance, die nächste Generation der Älteren, die Freizeitparks dann schon als Eltern oder sogar schon als Kinder kennengelernt haben, neu anzusprechen.
Parkscout: Insbesondere nach der Eröffnung der letzten Großattraktionen "Der Fluch von Novgorod" und "Der Schwur des Kärnan" konnten Sie die Besucherzahlen schon deutlich erhöhen. Die Investitionen waren also offensichtlich gut platziert. Sie investieren aber nicht nur "sichtbar" in den Bau von Fahrgeschäften, wie in diesem Jahr mit der Kinderachterbahn "Der kleine Zar" oder dem Flugkarussell "Kärnapulten", oder die weitere, aufwändige Gestaltung des Eingangsbereichs, sondern auch in Infrastruktur und weitere Sicherheitsstandards.
Andreas Leicht: "Umwelt & Nachhaltigkeit" ist ein sehr wichtiges Thema für uns. Hinter den Kulissen setzen wir unsere konsequente Ausrichtung auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit mit zahlreichen Baumaßnahmen jährlich fort. Als bereits für seinen Umweltschutz mit dem Umweltpreis der Studien- und Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft im Jahr 2002 ausgezeichneter Betrieb erreichen wir mit Maßnahmen wie einer Photovoltaikanlage, Wärmerückgewinnung und einer energieeffizienten Druckluftversorgung, die mit Wärmetauschern versehen ist, eine neue Dimension unserer Anstrengungen, Ökonomie und Ökologie miteinander zu vereinbaren. Seit der Saison 2012 sparen wir jährlich ca. 400.000 kg CO2 ein.
Parkscout: Als das Hansa-Land 1977 eröffnete, galt es nicht "nur", einen neuen Freizeitpark am Markt zu platzieren, sondern auch die Spuren des Vorgängers zu verwischen. Was waren die "Hauptbaustellen" und wo war besondere Arbeit von Nöten?
Andreas Leicht: Das war nicht so ganz einfach, weil wir eben keine "grüne Wiese" hatten. Wir mussten parallel versuchen - neben der planungsrechtlichen Arbeit hinter den Kulissen, die ja eigentliche Voraussetzung für die Angebotsanpassung war – den Park auch nach außen hin schon vorab weiterzuentwickeln.
Ein schwieriger Spagat. Bei dem wir auch manchmal vorübergehende Entscheidungen treffen mussten. Also z.B. Attraktionen installieren in dem Wissen, sie auch wieder später aus dem Park zu nehmen. Umso mehr freut es uns, dass jetzt so langsam der Gesamtplan immer deutlicher nach außen hin sichtbar wird. Wenn man so will in der Sprache der Eiskunstläufer: Wir haben lange für die Pflicht gebraucht. Sie ist zwar noch nicht beendet, denn das kann sie bei keinem Freizeitpark jemals sein. Aber sie ist so weit abgearbeitet, dass wir uns jetzt immer mehr der Kür widmen können. Der Versinnbildlichung unseres Namens , der Hanseatisierung des Parks, mit der wir uns zu einem Themenpark machen, der an einem authentischen Standort einzigartige und unverwechselbare Stories erzählt – aus mehreren Jahrhunderten europäischer und weltweiter Geschichte und Gegenwart.
Parkscout: Was bedeutet das für die Arbeit heute?
Andreas Leicht: Ganz grundsätzlich musste nach und nach das Vertrauen seitens der genehmigenden Behörden und Gremien uns gegenüber wachsen. Dies ist uns gelungen, indem wir sie in unsere Entwicklungsplanung frühzeitig eingebunden haben. Das habe ich in meinen Dankesworten bei dem Festakt nicht umsonst erwähnt. Die künftige Entwicklung profitiert erheblich davon, dass wir jetzt im Grundsatz funktionierenden Planungsschutz für unseren Standort haben. Auch wenn natürlich ständig an der einen oder anderen Stellschraube gemeinsam gearbeitet werden muss.
Parkscout: Herr Leicht – 40 Jahre Hansa-Park: Ein Alter, das man in der heutigen Zeit für eine Freizeitdestination schon beachtlich nennen kann – insbesondere vor dem Hintergrund, dass an gleicher Stelle ein anderer Park gescheitert ist. Sie und Ihr Vater vor Ihnen scheinen alles richtig gemacht zu haben …
Andreas Leicht: Ja, der Hansa-Park ist auf einem "brown-field" entstanden. Die Konzeption des damaligen Legolands ist mit der des heutigen Unternehmens und den aktuellen Anforderungen an einen modernen Freizeitpark überhaupt nicht zu vergleichen. Das geht los beim Flächenbedarf, betrifft die Infrastruktureinrichtungen, die Versorgungseinrichtungen und die Bebauungspläne. Und das Ganze in einem äußerst sensiblen Bereich in einer einzigartigen Küstenlandschaft. Wir haben in all den Jahren zusammen mit der Gemeinde, dem Kreis und dem Land unglaubliche Veränderungen und Anpassungen vorgenommen, die letztlich aber das Unternehmen gänzlich neu und zukunftsweisend aufgestellt haben.
Parkscout: Stichwort "Lage am Meer": Mit den Vorzügen der Lage kommen auch Nachteile wie das beschränkte Einzugsgebiet. Wie sehen Sie die mittelfristige Entwicklung der Besucherzahlen?
Andreas Leicht: Deutschland im Allgemeinen und der Norden im Besonderen entwickeln sich als Destination für Urlauber sehr gut. Insoweit können wir damit ein wenig unseren Standortnachteil im bevölkerungs- und einkommensarmen Norden ausgleichen. Andererseits bedeutet gerade der umfassende thematische Ansatz der "Hanse" eine große Chance, die nächste Generation der Älteren, die Freizeitparks dann schon als Eltern oder sogar schon als Kinder kennengelernt haben, neu anzusprechen.
Parkscout: Insbesondere nach der Eröffnung der letzten Großattraktionen "Der Fluch von Novgorod" und "Der Schwur des Kärnan" konnten Sie die Besucherzahlen schon deutlich erhöhen. Die Investitionen waren also offensichtlich gut platziert. Sie investieren aber nicht nur "sichtbar" in den Bau von Fahrgeschäften, wie in diesem Jahr mit der Kinderachterbahn "Der kleine Zar" oder dem Flugkarussell "Kärnapulten", oder die weitere, aufwändige Gestaltung des Eingangsbereichs, sondern auch in Infrastruktur und weitere Sicherheitsstandards.
Andreas Leicht: "Umwelt & Nachhaltigkeit" ist ein sehr wichtiges Thema für uns. Hinter den Kulissen setzen wir unsere konsequente Ausrichtung auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit mit zahlreichen Baumaßnahmen jährlich fort. Als bereits für seinen Umweltschutz mit dem Umweltpreis der Studien- und Fördergesellschaft der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft im Jahr 2002 ausgezeichneter Betrieb erreichen wir mit Maßnahmen wie einer Photovoltaikanlage, Wärmerückgewinnung und einer energieeffizienten Druckluftversorgung, die mit Wärmetauschern versehen ist, eine neue Dimension unserer Anstrengungen, Ökonomie und Ökologie miteinander zu vereinbaren. Seit der Saison 2012 sparen wir jährlich ca. 400.000 kg CO2 ein.
Parkscout: Als das Hansa-Land 1977 eröffnete, galt es nicht "nur", einen neuen Freizeitpark am Markt zu platzieren, sondern auch die Spuren des Vorgängers zu verwischen. Was waren die "Hauptbaustellen" und wo war besondere Arbeit von Nöten?
Andreas Leicht: Das war nicht so ganz einfach, weil wir eben keine "grüne Wiese" hatten. Wir mussten parallel versuchen - neben der planungsrechtlichen Arbeit hinter den Kulissen, die ja eigentliche Voraussetzung für die Angebotsanpassung war – den Park auch nach außen hin schon vorab weiterzuentwickeln.
Ein schwieriger Spagat. Bei dem wir auch manchmal vorübergehende Entscheidungen treffen mussten. Also z.B. Attraktionen installieren in dem Wissen, sie auch wieder später aus dem Park zu nehmen. Umso mehr freut es uns, dass jetzt so langsam der Gesamtplan immer deutlicher nach außen hin sichtbar wird. Wenn man so will in der Sprache der Eiskunstläufer: Wir haben lange für die Pflicht gebraucht. Sie ist zwar noch nicht beendet, denn das kann sie bei keinem Freizeitpark jemals sein. Aber sie ist so weit abgearbeitet, dass wir uns jetzt immer mehr der Kür widmen können. Der Versinnbildlichung unseres Namens , der Hanseatisierung des Parks, mit der wir uns zu einem Themenpark machen, der an einem authentischen Standort einzigartige und unverwechselbare Stories erzählt – aus mehreren Jahrhunderten europäischer und weltweiter Geschichte und Gegenwart.
Parkscout: Was bedeutet das für die Arbeit heute?
Andreas Leicht: Ganz grundsätzlich musste nach und nach das Vertrauen seitens der genehmigenden Behörden und Gremien uns gegenüber wachsen. Dies ist uns gelungen, indem wir sie in unsere Entwicklungsplanung frühzeitig eingebunden haben. Das habe ich in meinen Dankesworten bei dem Festakt nicht umsonst erwähnt. Die künftige Entwicklung profitiert erheblich davon, dass wir jetzt im Grundsatz funktionierenden Planungsschutz für unseren Standort haben. Auch wenn natürlich ständig an der einen oder anderen Stellschraube gemeinsam gearbeitet werden muss.
© parkscout/JM